Der Tod lauert überall. Da verwundert es nicht, dass er auch ein universelles Thema ist. So könnte nahezu jede wissenschaftliche oder künstlerisch-kulturelle Disziplin den Tod in sein Ressort aufnehmen. Doch das alleine war nicht das interdisziplinäre Ziel des Journalisten Bartholomäus Grill. Sein Buch Um uns die Toten. Meine Begegnungen mit dem Sterben bringt den Leser zum Nachdenken über den Tod und den bietet dazu sowohl einen phänomenologischen als auch individuell-autobiographischen Umgang damit. Beides scheint sinnvoll zu sein, da doch keiner diesem Untersuchungsobjekt entfliehen kann.
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Hybrid der Freundschaft

Cover zu Ostende. 1936: Sommer der Freundschaft von Volker Weidermann (Urheber und Quelle: Verlag Kiepenheuer & Witsch)
Der Ort schien fern vom Krieg und von den deutschen Ungerechtigkeiten; kein Wunder, dass sich hier, im belgischen Ostende, im Sommer zahlreiche deutsche Schriftsteller für den Urlaub einfanden. Doch 1936 waren viele von ihnen auf der Flucht und verbrachten einen fiebrig-resignativen Sommer in Ostende als Exilschriftsteller, die ums Überleben und gegen Nazideutschland kämpften. Daraus hat Volker Weidermann, der Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein sachkundiges, hybrides Buch geformt – Ostende. 1936: Sommer der Freundschaft.
Vom Ende der Privatsphäre
Als die frühe Römische Republik wieder einmal von Unruhen heimgesucht wurde, ernannten die Römer – wie es das politische System vorsah – einen Diktatoren, und, so die Erzählung, dies sei ein Cincinnatus gewesen, der die Republik abermals stabilisierte und sich danach als Bauer zurückzog. Darum hat sich Edward Snowden, den wir bei re>flex als Volkshelden tituliert haben, auch diesen Namen als Pseudonym zugelegt, als er erstmals in Kontakt mit Glenn Greenwald trat und schließlich später mit diesem den NSA-Skandal aufdeckte. Der freie Journalist und Anwalt Greenwald hat nun ein Buch über Snowden, die NSA und die amerikanischen Medien und Politiker geschrieben – Die globale Überwachung.
Shakespeares Geburtstagsparty

Cover zu A Party for Will!, herausgegeben von Petra Hesse und Peter W. Marx (Quelle: Verlag Theater der Zeit).
William Shakespeare feiert dieses Jahr seinen 450. Geburtstag. Wenn ein solcher, im Grunde bislang unübertroffener Gigant der Literatur und des Theaters ein solches Jubiläum begeht, dann ist das schon einmal eine fette Feier wert. Einige Kölner Theaterwissenschaftler veranstalten daher, unter den Herausgebern Petra Hesse und Peter W. Marx, diese Fete als Anthologie, nämlich A Party for Will! Eine Reise in das Shakespeare-Universum.
Über die Empathie zum Tier
Spätestens seit Safran Foers Tiere Essen (Kiepenheuer & Witsch, 2010) oder Sue Donaldsons und Will Kymlickas Zoopolis (Suhrkamp, 2013) ist das Thema Tierethik im Zentrum des öffentlichen Diskurses gelandet und der Büchermarkt wird regelmäßig geflutet mit neuer diesbezüglicher Literatur. Wir geben eine knappe Übersicht über die neuesten, erwähnenswertesten – meist aus vegetarischer oder veganischer Perspektive verfassten – Werke.
Unsere Urkatastrophe
Man kann dem nicht entgehen – 2014 ist das Jahr der Jubiläen zahlreicher historischer Ereignisse, die die Kultur unseres kollektives Gedächtnis´ prägen: vor 75 Jahren begann der Zweite Weltkrieg und vor 200 der Wiener Kongress und vor sogar 2000 Jahren starb der römische Kaiser Augustus. Ein historisches Ereignis prägt die diesjährige Medienlandschaft besonders: Der Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren im August 1914.
Marx und die Demokratie
Marxfans, aufgepasst! Wenn euer Weihnachtsgeld noch nicht verplant ist, dann könnte sich Miguel Abensours Buch Demokratie gegen den Staat, erschienen im Suhrkamp Verlag und aus dem Französischen souverän übersetzt von Andrea Hemminger, lohnen. Darin geht der politische Philosoph Abensour auf die antistaatliche Demokratietheorie des jungen Karl Marx ein.
Seien Sie vorbereitet!
Eigentlich wollten sie 500 Bücher über einen Zeitraum von zwei Jahren verkaufen. Nun sind es innerhalb kürzester Zeit 50 000 Bücher geworden, und die Autoren Marc Friedrich und Matthias Weik touren damit durchs Land. In „Der größte Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“ geben sie einen Abriss, wie das Finanzsystem funktioniert, wie Banken mit Geld umgehen und wie die Finanzkrise so weit kommen konnte. Weik und Friedrich wollen, dass die Bürger vorbereitet sind, wenn das System scheitert. Sie verstehen ihr Buch und ihre Vorträge als „Akt der Zivilcourage“. Wer den Wirtschaftsteil der Zeitungen schon lange nicht mehr versteht, bekommt in diesem Buch einen guten Überblick über die Finanzbranche. Kurze Kapitel, zahlreiche Zitate und hin und wieder ein auflockernder Comic machen das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre, die den schleichenden Untergang der Währungsunion beschreibt.
Was können wir dagegen tun? re>flex hat die beiden Autoren Marc Friedrich und Matthias Weik gefragt.