Flip-Flop heißt eine kreative Technik aus der Sozialwissenschaft. Wer eine eigene Theorie entwickeln will und gerade auf dem Schlauch steht, kann damit auf völlig neue Einfälle kommen. Denn man stellt sich das komplette Gegenteil von etwas vor, vergleicht Extrempole miteinander. Extrempole wie Fußball und Theater.
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Genau so — aber warum?
Mal bedacht, mal ohrenbetäubend wird es auf der kleinen Kunstrasen-Bühne: die Schauspieler-Mannschaft läuft im Theatertrikot auf, lässt biertumbe Halbaffen und verkappte Sport-Intellektuelle, stadion-sehnsüchtige Ehemänner und Fußball-Romantiker ihre Faszination kund tun, auch der volle Emotionenkatalog eines Public Viewing wird im Zeitraffer durchexerziert. Das Regie-Duo Anneke Ulrike Steffen und Andreas Pommer konzentriert sich mit seiner Elf auf die Leidenschaft für den Sport: das unvergessliche erste Mal im Stadion und die Sommerdepression im WM-Nachklang und der alljährlichen Bundesliga-Pause. Alles mit Humor, Musik und in kurzweiligen Szenen auf die Bühne gebracht, die in alle Zuschauer-Gesichter zu schreiben scheint: „Ja, genau so ist Fußball!“ Weiterlesen
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Scharf angeschossen – Fußball auf dem Feld der Ehre (Foto: Awaya Legends https://www.flickr.com/photos/awaya/2717850130/sizes/m/in/photostream/)
Da ging es aber ganz schön ab, die letzten Tage in unserem re>flex-Magazin. Vor zwei Tagen veröffentlichte ich meinem Essay Faschistoider Fußball. Das hat in unserem Magazin erfreulicherweise eine hitzige, öffentliche Diskussion ausgelöst. Denn die provokante These des Artikels war, dass das Phänomen Fußball faschistoide Elemente aufweist, was ich primär belegt habe, anhand der Faktoren Patriotismus, gekoppelt mit einem Hypernationalismus, und totalitären Zügen durch den Massencharakter, der Abslouheit des Fußballs und dem sakralen Warenfetisch, der um das Produkt herum generiert wird. Widerspruch ist da ja eigentlich schon vorprogrammiert. Eine Erwiderung von Philip J. Dingeldey
Romeo liebt Julia – ich liebe Fußball!
In Kürze beginnt wieder einmal der größte Zirkus der Welt — nämlich die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) – und die Deutschen sind schon ganz aus dem Häuschen. Freilich gibt es da vieles, das man kritisch betrachten muss: Rassismus, Homophobie, Korruption. Aber der Fußball hat seine guten Seiten. Er erzählt die besten Geschichten der Welt: die erdrückende Anspannung beim Elfmeter, die allumfassende Verzweiflung beim Abstieg, die unbändige Freude beim Siegtor in der 90. Minute. Das alles ist Fußball.
Eine Reaktion auf Philip J. Dingeldeys Artikel „Faschistoider Fußball“ von Andreas Pommer.
Faschistoider Fußball
In Kürze beginnt wieder einmal der größte Zirkus der Welt – nämlich die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) –, und die Deutschen sind schon ganz aus dem Häuschen. Überall findet man jetzt Fanartikel, über Schmuck, Halsbänder, Fußbälle, Schminke – freilich alles in den deutschen Nationalfarben. Selbst Produkte, die auf den ersten Blick nichts mit Fußball zu tun haben, versuchen mit dem WM-Etikett ihre Umsätze, meist erfolgreich, zu maximieren. Das nennt sich dann Fußballfieber.