Rikas – Die Jungs mit dem Fanny Pack im Interview

Rikas“im Interview mit dem Reflexmagazin.
Bild: Sebastian Schroth.

Rikas. Das ist eine sympathische vierköpfige Band aus dem Raum Stuttgart, die auf musikalischer Ebene sowohl live, als auch im Studio, überzeugen kann. Auf ihrem Debut Album Showtime kann man sich von ihrem schöpferischen Können überzeugen. Wir trafen Sascha und Sam, um mit ihnen über die aktuelle Platte, den Einfluss von Kanye West und det Bedeutung von Musik zu reden.

re>flex: Hallo. Schön, dass ihr Zeit gefunden habt. Ich würde direkt mit eurem Bandnamen beginnen. Ich habe in einem Interview gesehen, dass ihr eine Bandhündin habt und dass von ihr der Name inspiriert ist. Das ist ja schon sehr speziell. Wie kam es zu diesem Namensgebungsschritt?

Sascha: Ja, als Band ist es natürlich immer schwer einen geeigneten Namen zu finden. Vor allem wenn man den so oft wechselt wie wir. Wir machen ja schon Musik seit dem wir 12/13 sind. Und da macht man auch unterschiedliche Musik, je nachdem wie alt man ist. Wir haben mit Poppunk angefangen und sind über Beatlesmusik dann zu uns, zu „Rikas“ gekommen. Genau.

Sam: Man kann es im Prinzip so zusammenfassen: Es war damals so, dass wir mit „Rikas“ noch keinen Bandnamen hatten, es gab also noch keinen Rikasnamen. Und es war so: Wir wollten auf ein Konzert einer Band aus Spanien. „Hinds“ heißen die. Sind vier Mädels. Und da war der Deal: Wir bräuchten bis zum nächsten Konzert einen Bandnamen, sonst können wir nicht auf die Gästeliste. Und dann gab es da „Rikas“, das ist dann so auf der Autobahn entstanden. So ein kleiner Hint.

Bevor ich dann gleich auch nochmal zu den Beatles komme, würde ich euch bitten euch noch kurz für die Leser*innen vorzustellen. Wie heißt ihr und welche Rolle in der Band übernehmt ihr?

Sascha: Ich bin Sascha. Ich spiele Gitarre, Keyboard und singe.

Sam: Ich bin der Sam. Ich spiele Bass und singe auch.

Ihr habt die „Beatles“ ja schon angesprochen. Ich habe das Video zu „Showtime“ angeschaut, in dem ja viel mit Montage gespielt wird und ein Objekt, das vorkam, war das Yellow Submarine. Kann man also sagen, dass die „Beatles“ ein großer Einfluss gewesen sind, was musikalische Bezüge betrifft?

Sascha: Absolut ja. Das ist so die Musik, die uns in der Kindheit begleitet hat. Und irgendwann haben wir angefangen diese Musik zu covern und zu spielen, auf der Straße. Und deswegen würde ich sagen es ist ein großer Einfluss. Deswegen das kleine versteckte Yellow Submarine im Musikvideo.

Du sprichst gerade die Straßenmusik an. Ich habe auch mitbekommen, dass ihr als Schulband unterwegs wart und dann eben in der Straßenmusik. Was hat euch diese Art von Musik für die jetzigen Liveauftritte auf Tour gebracht? Was habt ihr davon mitgenommen?

Sam: Ich glaube einerseits ist das auch immer eine gute Schule für uns gewesen. Einfach eine Möglichkeit zu haben einen Auftritt zu spielen. War ja früher nicht immer ganz so einfach einen Auftritt zu finden so wie heute, wo wir eine Bookingagentur haben, die das für uns machen. Ich fand das war einfach schön. Wir sind einfach auf die Straße und haben gespielt. Wir haben gelernt wie unsere Stimmen funktionieren und wie wir uns auch nach außen präsentieren. Performancemäßig ist es wichtig, weil im Prinzip kennt keiner einen wenn man auf der Straße spielt. Das ist relativ anonym. Die Leute laufen an einem vorbei. Und das ist natürlich der erste Eindruck wie man dasteht. Wie die Leute auf einen reagieren im ersten Moment ist extrem wichtig. Ich würde eigentlich sagen: Straße ist für jeden Künstler glaube ich ein wichtiger Baustein um anzufangen.

Ich würde nochmal zu „Showtime“ springen. Wir haben ja schon angesprochen, dass im Video viele Einflüsse der 60er/70er Jahre eingebaut sind. Mir ist aufgefallen, dass man ganz am Ende „Kanye West“ sieht. Hat das einen Grund, dass er im Video vorkommt? Weil ich habe mich sehr darüber gewundert, denn auf mich wirkte das ein bisschen deplatziert.

Sam: Das war eigentlich erst mal ein bisschen random, denn wir fanden diesen Vorhang zu Moment mit unserem Bild ein bisschen weird. Mit dem Videoanimateur, der kommt aus England, wohnt zurzeit in Vietnam, hatten wir einen seltsamen E-Mail Kontakt. Wir haben immer so hin und hergeschrieben, also 12 Uhr mittags geantwortet, wo bei ihm eben Nacht war. War sehr lustig. Und da haben wir eben viele Ideen gesponnen. Ich glaube grundsätzlich kann man auch so sagen, dass „Kanye West“ ein Spirit Mensch in unserer Band ist, weil wir auch seinen Song „I love Kanye“ als Intro haben. Also bevor wir auf die Bühne gehen, so als kleines Warm Up. In diesem Video passieren ständig so Sachen, es kommt ja auch „Brad Pitt“ und so vor. Also einfach Personen die uns beeinflussen.

Sascha: So ein bisschen ein Springen in der Zeit. Wir haben ja nicht nur die Beatles als Einfluss. Wir nehmen uns aus jedem Jahrzehnt, aus jedem Musikstil, den wir mögen, einfach etwas raus. Oder sei es aus jedem Film den wir mögen. Und deshalb fanden wir es einfach witzig, die unterschiedlichen Couleur von „Beatles“, von „Marylin Monroe“ die auch für die 50er Jahre steht, bis hin zu „Kanye West“, der irgendwie so für die 2000er steht, alles mitzunehmen und reinzupacken. Und das sind dann letztendlich wir. Dieser melting pot aus all diesen Einflüssen.

„Marylin Monroe“ hast du jetzt gesagt. „Brad Pitt“. Man hat noch den alten „James Bond“ gesehen. In „Crazy“ hat man „American Beauty“ und die alten Verfolgungsjagdperspektiven eingebaut. Und auch wenn man die Tracklist von eurem neuen Album anschaut, dass ja seit kurzem auf dem Markt ist, sieht man, dass Wes Anderson oder Movies verbaut worden sind. Also ein Filmthema, dass sich durch das komplette Album zieht. Wie kam es dazu, dass dieses Motiv einen so großen Einfluss auf die Platte hat?

Sam: Ich glaub wir sind generell große Fans davon sich von Kunst inspirieren zu lassen, also nicht nur von Musik. So dieser ganzer Kosmos Showtime, da gehört ja auch Film sehr viel dazu. Und ich glaube wir haben auch, als wir dieses Album geschrieben haben, viel in diesem Soundtrackkosmos gedacht. Also als wir Songs geschrieben haben, die Arrangements und sowas. Denn das macht auch immer etwas visuell im Kopf, wenn man die Musik schreibt. Irgendwie gibt der Song einem das Gefühl, dass wir einen eigenen Soundtrack zu einem Film geschrieben haben, den es vielleicht nie geben wird. Aber das haben wir vielleicht so ein bisschen umsetzen wollen.

Gab es denn sonst noch andere wichtige Einflüsse für das Album?

Sam: Ich glaube ein großer Einfluss war auf jeden Fall Soul Musik. Bevor wir die Platte geschrieben haben, haben wir uns sehr viel von Künstlern der 70er Jahre, die ja auch immer noch heute sehr präsent sind, wie zum Beispiel „Stevie Wonder“ oder „Michael Jackson“, inspirieren lassen. Einfach so große Produktionen. Und ich glaube wichtig war für uns, dass jeder so eine Rolle in dem Album findet und dass es sehr bunt wird. Wir hatten ja bei der alten EP noch so den Begriff „Swabian Samba“, so Sommermusik, so Surf. Und ich glaube generell könnte man sagen, wenn man die Stimmung einfangen würde, wäre es eher so ein Frühlingsalbum. So wenn die Zeiten sich ein bisschen ändern.

Wie würdest du dann das neue Album genremäßig bezeichnen? Du sagtest schon Frühlingsmusik. Habt ihr dafür auch noch einen Begriff?

Sam: Also die Presse hat ja jetzt sehr gerne Soulpop geschrieben. Damit kann ich mich eigentlich ganz gut anfreunden. Was meinst du?

Sascha: Ja. Findet selber einen Begriff.

Sam: Es ist schwierig das irgendwie in irgendeinem Namen einzufangen, was für ein Genre das ist, da wir selber gerne in den Zeiten und Genres springen, wie du auch schon gesagt hast. Deswegen würde ich jetzt einfach sagen: „Rikas“ Popmusik. Eigenes Genre (lacht).

Es ist ja auch Schade, wenn man anfängt nur in solchen Schubladen zu denken.

Den Song „Movie“ fand ich sehr interessant. Da er sehr viel mit meinen Erwartungen gespielt hat. Man hat ja immer wieder so kleine Breaks, so kleine Pausen, nach denen dann ja was kommt. Zum Beispiel war es vorher langsamer und dann kommt einen Gitarrenriff/-solo, das sehr schnell war. Gegen Ende hin kam dann plötzlich starker Autotune Einsatz auf die Gesangparts, mit dem ich auch null gerechnet habe. Also man kann sagen, dass es sehr abwechslungsreich und sehr überraschend war. War das von Anfang an so geplant oder kam das so mit dem Jammen bei der Aufnahmesession?

Sam: Ich würde mal nicht Jammen sagen. Weil der Song ist ziemlich viel am Computer entstanden und den haben wir auch größtenteils selbst produziert. Das war auch der letzte Song auf dem Album, den wir aufgenommen haben und ich glaube, da wurde es einfach wild in der Aufnahmesession. Das war nämlich ganz interessant, da es bei uns nämlich oft so ist: Wir haben ja jeder so sein Instrument, aber es ist nicht so, dass Sascha nur Gitarre spielt und ich immer nur Bass. Sondern das wechselt ganz gerne. Das Endprodukt ist wichtig. Als wir den Song aufgenommen haben, hat Chrissie die Gitarre gespielt und ein bisschen Gesang drüber gemacht. Und dann musste ich irgendwann raus in den Garten. Ich musste nämlich auf den Nachbarsgarten aufpassen, also habe da den Garten gegossen. Und als ich dann wieder zurückkam, hat Sascha plötzlich so eine krasse Gitarrenlinie drüber gespielt. Und das ist, wenn alles plötzlich mega schnell passiert. Ich glaube das war so ein sehr schöner Aufnahmeprozess. Und das hat richtig viel Spaß gemacht. Und ich glaube dann sind auch so Spielereien passiert wie das Autotune. Das war auch so der letzte Song, bei dem ich sagen würde, wenn man „Rikas“ in die Zukunft schaut, dann könnten noch mehr Aufnahmen so sein. Der ist in einem sehr schönen Prozess entstanden.

Sascha: Du hast am Anfang gesagt, dass es nicht so ein Jam war. Letztendlich kann man sagen es war ein Computerjam, bei dem jeder das Vorprodukt vom anderen gehört hat, und dann dazu was aufgenommen hat. Und so ist der Song entstanden.

Also war es so ziemlich der letzte Song der im Aufnameprozess entstanden ist?

Sascha und Sam bejahen

Sam: Wir waren ja in Spanien um das Album aufzunehmen und dann war es so, dass wir dort den letzten Tag hatten und ich einen anderen Song im Kopf hatte und dann da ein bisschen drüber gesungen habe. Und dann kam auf einmal „Movie“ und das war der letzte Song. Wir hatten eigentlich schon alles fix und ich kam dann so: „Jungs ich habe eine neue Idee die müssen wir aufnehmen“. Das haben wir dann dort aufgenommen und zwei Wochen später, als wir es gehört haben, haben wir festgestellt, dass es nicht cool ist. Wir alle haben aber so ein bisschen an den Song geglaubt. Dann hatten wir aber keine Zeit mehr den im Studio aufzunehmen. Daher haben wir ihn dann quasi bei mir Daheim aufgenommen und so ist er entstanden.

Der letzte reguläre Song auf der Platte ist „Wes Anderson Theme“. Ich habe mir mal eine Zeile daraus aufgeschrieben: „A good song needs some good preperation“. Wie ist das denn so bei euch? Ein guter Song, wie lange benötigt der denn?

Sascha: Die gesagten Dinge in „Wes Anderson“ sind schon sehr richtig so. Es braucht Zeit. Aber das heißt nicht, dass der Song lange geschrieben werden muss. Ich würde die preperation eher so sehen, dass es Zeit braucht, bis die Idee überhaupt in einem reift. Aber es kann dann auch sein, wenn sie dann da ist, dass der Song dann innerhalb von zehn Minuten geschrieben wird und innerhalb von einer halben Stunde dann aufgenommen ist. So wie es bei „Movie“ dann letztendlich war. Aber die preperation ist immer da. Entweder sie braucht halt Zeit um hier zu reifen, im Inneren, oder eben im Songwriting. Es kann schon sein, dass ein Song in zwei Jahren dann doch immer wieder neu geschrieben wird, weil es nicht passt. Aber es trifft irgendwie immer zu, dass es Zeit braucht.

Sam: Das war auch ein bisschen die Grundessenz bei diesem Song. „A good song needs some good preperation“. Bei diesem „Wes Anderson“ Song, geht es auch ein bisschen um seinen Filmstil. „Wes Anderson“ hat ja eine besondere Art wie er Filme macht, ein ganzes Genre, und hat auch ganz viele Leute beeinflusst. Und es ist auch oft so, dass wir selber als Band merken, dass „Wes Anderson“ oft die erste Referenz ist, wenn wir mit Leuten für Musik Videos zusammenarbeiten wollen. So ein „Wir machen das wie bei dem „Wes Anderson“ Film.“ Fand ich halt immer ein bisschen interessant so, weil er immer sehr gerne kopiert wird, aber es halt nicht einfach ist ihn zu kopieren, weil er es schon so gut macht. Und wenn man den wirklich kopieren will oder sein möchte wie er, dann muss man das richtig gut machen. Deswegen „need some good preperation“.

Ihr habt ungefähr letztes Jahr im August in einem Interview gesagt, dass ihr von der Musik fast leben könnt. Wie sieht es aus? Hat sich dieses fast geändert?

Sam: Ich glaube das ändert sich nie. Man kann immer fast von der Musik leben wenn man Musiker ist, weil man nie weit in die Zukunft sehen kann. Und wir sind gerade ganz zufrieden so wie es läuft und wir müssen nicht hungern. Aber wie es im nächsten Jahr aussehen wird oder in zwei Jahren wissen wir nicht. Deswegen würde ich immer noch sagen, dass es ein „wir können fast davon leben“ ist.

Dann würde ich jetzt nochmal zum Musikalischen springen. Was mir aufgefallen ist, ist dass das Letzte was zu hören ist eine Klaviernote ist. Was hat diese für eine Bedeutung?

Sascha: Das als nächstes vielleicht eine kleine Solopiano EP kommen wird. Nein (lacht).

Sam: Das ist ja eine recht starke Referenz an einen bestimmten Song, aus einer anderen Zeit, den man vielleicht schon kennt. Ich will es gar nicht verraten, weil das dann vielleicht etwas für die Experten ist. Was meinst du Sascha?

Sascha: Du hast es gesagt.

Sam: Wir fanden es zu einfach den Song mit dem einfachen Schlag aufzuhören. Wir haben Sascha auf zehn Klavieren …

Sascha: Ich habe versucht es möglichst gut zu reproduzieren.

Du hast jetzt angesprochen, dass du es nicht verraten willst und das es etwas für die Füchse ist. Ihr habt jetzt ein Rätsel am Laufen. Das Gewinnspiel läuft noch. Könnt ihr nochmal erzählen um was es sich bei dem Gewinnspiel handelt und wie ihr auf die Idee gekommen seid?

Sascha: Bei Spotify kann man ja jetzt neuerdings kleine 8 Sekunden Videos hochladen, die die Musik untermalen. Und wir dachten, es wäre eine gute Idee um die Leute darauf aufmerksam zu machen. Bei neuen Sachen brauchen die Leute immer ein bisschen bis sie sich daran gewöhnen und das wollten wir durch ein Gewinnspiel einfach interessanter machen. Und dann haben wir Buchstaben in diese 8 Sekunden Videos eingebaut. In jedes Video eins. Das heißt dann 12 Buchstaben, die dann ein Lösungswort bilden. Und wenn man das herausfindet und auf einer Internetseite eingibt, dann kann man eine Gitarre gewinnen. Die ist von uns bemalt – von Chris bemalt – der auch die ganzen Grafiken von uns macht. Und das fanden wir eigentlich eine ganz witzige Idee. Wir wollten schon immer eine Gitarre bemalen und tatsächlich haben wir dann gesagt wir würden sie gerne selber gewinnen, aber das geht ja nicht.

Sam: Es haben tatsächlich schon über 800 Leute am Gewinnspiel teilgenommen. Und das ist erstaunlich viel. Wir haben aber gemerkt, dass immer, wenn wir Freikarten verlosen oder so, dann haben wir auf einmal viel mehr Fans als wir immer denken.

Sascha: Richtig, wenn es was geschenkt gibt sind gleich immer alle da. Was ich auch nachvollziehen kann. Aber vielleicht sollten wir das mit den Gewinnspielen ein bisschen rar halten, sonst wird man so eine Gewinnspielband. Aber das fanden wir eine ganz nette Sache.

Ich muss auch sagen, dass ich die Idee sehr kreativ finde. Und zum Beispiel wenn ich auf Spotify Musik höre, finde ich diese kurzen Videos anstrengend und nervig. Beim Hören will ich einfach das Cover haben. Aber jetzt war es so, dass auch wenn man nicht an dem Gewinnspiel teilnehmen möchte, ich würde beispielweise nicht teilnehmen da ich selbst keine Gitarre spiele und jemanden den Vortritt lassen würde, der damit was anfangen kann, ist es trotzdem einfach spannend diese Buchstaben zu suchen. Es ist ein schöner Anreiz. Und in diesen kurzen 8 Sekunden Videos stecken ja auch wieder viele Details, die einiges über euch verraten.

Richtig: Das war uns auch wichtig, weil bei vielen Künstlern sieht man sie einfach nur cool posen oder witzig sein, aber da ist dann nicht so viel Aussage dahinter. Und wir fanden es spannend mit diesen Collagen, die dann so aufgebaut sind wie das Showtimevideo, trotz der Kürze und der Zeit, die man da dann hat, viel zu zeigen und zu verraten. Und das fanden wir spannend. Weil wir haben immer weniger Zeit auf Instagram und Spotify und dann muss man diese Zeit auch nutzen und nicht nur mit Oberflächlichkeit füllen, sondern man kann trotzdem noch mit kleinen Gimmicks Inhalte reinpacken.

Wir müssen dann langsam zum Schluss kommen. Ich hätte noch zwei Fragen, die ich noch gerne stellen wollen würde. Einmal zu „Fanny Pack Party“. Im Video sieht man die besagte Fanny Pack erst ganz am Schluss. Wieso habt ihr damit gespielt und die Zuschauer so lange warten lassen und das wirklich erst in der letzten Sekunde gezeigt?

Sascha: Das wäre ja zu einfach gewesen. Ich würde sagen der Titel ist ja ein sehr starker Titel, bei dem jeder gleich ein Bild vor Augen hat, und wenn man das gleich von Sekunde eins im Video zeigen würde, dann wäre es irgendwie schon erzählt gewesen. Was meinst du?

Sam: Ich kann mich da eigentlich nur anschließen. Es gab Ideen zu dem Song, dass wir als Fanny Pack Männer rumlaufen. Aber wir fanden es charmanter den Fanny Pack nicht direkt in die Kamera zu halten und da ein bisschen zu warten.

Sascha: Irgendein Extrem. Entweder viel zu viele Fanny Packs und das überreizen, oder eben kaum zeigen. Und wir haben uns dann für die seichtere Variante entschieden.

Dann würde ich noch eine Abschlussfrage stellen und euch gerne entscheiden lassen. Ich hätte entweder eine, ich nenn sie jetzt mal absurdere „bullshitfrage“, oder eine wo ihr noch ein bisschen philosophieren könnt. Was wäre euch denn lieber?

Sam und Sascha: Wie du magst. Wie du dich fühlst. Können auch kurz beide anschneiden.

Wir können auch erst kurz die „bullshitfrage“ anschneiden, da sie denke ich schnell beantwortet ist. Wie sieht es denn mit der Sockenproblematik aus. Ihr habt in einem Interview mal gesagt, dass ihr Socken für eure Tour braucht? (lacht)

Sascha: Das habe glaub ich gesagt (lacht). Wir haben mittlerweile eigene Socken, die wir verkaufen. Deswegen haben wir mehr als genug dabei. Das heißt ich brauche keine mehr von irgendwelchen anderen Leuten. Das heißt wir versorgen uns mittlerweile selbst mit Socken. Deswegen ist die Problematik dahin.

Und ihr versorgt auch gleich die Leute, die keine Socken haben, mit Socken.

Sam: Richtig. Unbedingt anschauen (lachen).

Dann würde ich jetzt zur letzten Frage, der philosophischen Frage, kommen. Der Song „New York“ hat ein Motiv, welches sich für mich durch den Song gezogen hat. Liebe als Rettung für die Gesellschaft, Liebe als Rettung für sich selbst. Musik ist für viele auch eine Leidenschaft und Liebe. Würdet ihr sagen Musik kann eine Rettung für die Gesellschaft sein und die Gesellschaft ins Gute verändern? Und kann sie uns zu einer besseren Welt und einem besseren Menschen machen?

Sam: Du hast auf jeden Fall gerade schon sehr viel Schönes gesagt. Ich glaube Musik und Liebe sind auf jeden Fall zwei Sachen, die die Welt ein bisschen schöner machen. Das Schöne an Musik ist ja, dass man Liebe darin reinpacken kann und damit Liebe verbreiten kann. Deshalb hängt das unmittelbar miteinander zusammen. Man kann natürlich auch Hass streuen mit Musik, aber es gibt glaube ich viele Künstler die viel Liebe mit Musik verbreiten.

Sam: Ich glaube bei „New York“ war auch eine postapokalyptische Stimmung bei uns im Kopf. Wie es aussehe würde, wenn die Welt in dem Song ein Musikvideo wäre. Und ich glaube was du gesagt hast, hat es schon ganz gut auf den Punkt gebracht.

Vielen Dank.

Sam und Sacha: Vielen Dank für das sehr schöne Interview.

Rikas im Interview mit dem Reflexmagazin.
Bild: Sebastian Schroth.

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