Deadpool 2: Erfrischend kreativ

Ryan Reynolds in seiner Maske… Deadpool Credit: Press

Ob euch eine höhere Anzahl an Comic-Anspielungen oder mehr Action im Vergleich zum ersten Deadpool Film erwartet, bleibt unverraten. Ausgehend von Deadpool 2, ohne den ersten Film gesehen zu haben sei jedoch garantiert: Mindestens Schmunzeln ist drin!

Anspielungen zum vorherigen Film sind gegeben und insgesamt erfordert der Film eine gewisse Kenntnis zu Marvel Comics um mit einigen Witzen Schritt halten zu können. Deshalb sich davon abhalten lassen in den Film zu gehen? Nein. Die Dichte der Witze ist akzeptabel, auch wenn über Vieles nicht gelacht werden kann – gibt es ausreichend Amüsement für… so gut wie alle.

Gleich am Anfang stirbt eine bereits aus dem ersten Teil vertraute Figur. Der emotionale Reiz verpufft – vor allem im Nachhinein betrachtet – ziemlich erschreckend schnell. Der Umgang mit dem Verlust bleibt zwar noch eine Weile sichtbar, insgesamt nimmt das Ganze nun aber einen viel humorvolleren Verlauf an, zumindest für die Zuschauenden, also uns.

Kommen wir gleich zu einem anderen Teil des Films, der mir persönlich besonders gut gefallen hat, da er wachrüttelnde Realität wiederspiegelt: Das Bewerbungsgespräch bzw. Casting um ein Team zusammen zu stellen. Sehr einzigartig interessante Teilnehmende mit sehr einzigartigen Fähigkeiten erzählen von sich bzw. stellen sich vor um einen Platz im Team zu erhalten.

Eine in diesem Casting vorkommende Figur ist Domino, die ganz selbstverständlich eine Superkraft nennt, die wohl kaum jemand als Superkraft zu benennen vermag. Welche Superkraft das ist, sei an dieser Stelle nicht verraten. Sympathisch erhalten geblieben ist Domino jedenfalls bis zum Ende. Dasselbe kann nicht über die Beine einer anderen Figur gesagt werden. Die kommen nämlich bei einem Kampf abhanden, wachsen irgendwann später jedoch wieder nach und das… auf sehr außergewöhlich lustige Art und Weise.

Herzschmerz bleibt nicht aus. Deadpool Credit: Press

Anspruchsvolle Strategien, die zum Nachdenken anregen und auch eine Portion Mut um gewisse Dinge bezüglich der Branche anzusprechen sind zweifelsfrei eingebaut. In den letzten Minuten kann es allerdings vorkommen dass die witzigen Wortgefechte im Lärm der Schlacht untergehen.

Eine Mischung aus Selbstironie, Meta-Verweisen quer durch das eigene Comic-Universum, Unkonventionelles und krachender Action machen den Film insgesamt zwar sehenswert, das Potenzial ist nur leider nicht ausgeschöpft.

Nursel Esma Ayar

 

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