Studierende, Ehemalige und Profis entführen in die zauberhafte Welt von Oz…
Nach Natürlich Blond vor zwei Jahren adaptierte die Gruppe um Dozent Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer mit The Wiz – Der Zauberer von Oz ein weiteres Mal ein Broadway-Musical und machten es zu ihrem eigenen.
Die dritte Aufführung des Musicals in der Aula der Philosophischen Fakultät der FAU in Nürnberg war komplett ausverkauft, womit sich der Erfolg der musikpädagogischen Abteilung auch bei der neunten Produktion fortsetzt. The Wiz feierte seine Premiere am 19. April und bietet noch bis zum 9. Juni mehrere Termine, um die Vorstellung zu besuchen.
Kein Vorhang geht auf. Keine erwartungsvolle Stille, die sofort einkehrt. Die Darsteller finden sich nach und nach auf der Bühne ein, woraufhin die Aufwärmübungen scheinbar nahtlos in die Aufführung übergehen. Ein lauter Handyklingelton sichert den Schauspielern die volle Aufmerksamkeit des Publikums und lässt es auffahren, als die Regisseurin des Musicals im Musical hysterisch die Akteure und Zuschauer zugleich an Handy- und Fotografieverbot erinnert.
Gemeinsam mit Doro, die in Oz zu Dorothy wird, und ihrem treuen, hier menschlichen, Begleiter Toto, der ähnlich wie Doro von der großen Karriere auf der Musicalbühne, und dem Song „Over the Rainbow“, träumt, werden wir ins Land Oz geblasen und landen direkt auf der Bösen Hexe des Ostens. Hier finden sie zwischen Munchkins, abgedrehten Zauberinnen, bunten Farben und viel Glitzer neue Freunde und vor allem zu sich selbst.
Die Befürchtung, es könnte amateurhaft wirken, ist hier fehl am Platz, die Studierenden überzeugten mit emotionsgeladenen Gesang, schauspielerischer Performance und farbenfrohen Kostümen. Tanzchoreos in Kleingruppen oder mit dem ganzen Ensemble lockerten das Bild auf und trieben die Handlung voran. Auch das Bühnenbild und die Soundeffekte wurden professionell und passend eingebaut und auf kreative Weise genutzt.Das Musical präsentierte eine interessante Adaption der bekannten Charaktere, mit denen man automatisch mitfieberte. Die sensible Miezekatze, die dumme Vogelscheuche und der herzlose Blechhaufen sorgten für Lacher im Publikum, wobei die Böse Hexe des Westens es vielleicht etwas zu weit trieb, und vermittelten zugleich die schöne Botschaft des Immer-an-sich-selbst-Glaubens.
Zwei Stunden in Oz vergingen wie im Flug. Am Ende wurden dreimal die Absätze der Glitzerschuhe zusammengeschlagen und schon war man wieder zu Hause!
Nicole Geier & Alicia Kohl