Der erfolgreiche Volleyball-Spieler Rafael Camargo Santiago Pereira war 2017 zum ersten Mal bei der Deaflympics dabei. Im Reflex-Interview spricht er über seine Leidenschaft, seine Ziele und wie er entdeckt wurde.
Erzähl uns bitte von dir und wie du zum Volleyball gekommen bist!
Ich heiße Rafael Camargo Santiago Pereira und bin am 23.06.1991 in Pouso Alegre geboren. Ich arbeite an der Sao Jose Pouso Alegre Universität und bekomme Unterricht in der Physiotherapie Zentrale. In meinem ersten Lebensjahr bekam ich Meningitis und musste zwei Monate im Krankenhaus verbringen. Es waren sehr schwere Zeiten für meine Eltern. Die Krankheit habe ich überwunden, jedoch bin ich taub geblieben. Dennoch bin ich glücklich am Leben zu sein und besitze ein Hörgerät.
Mein Interesse für Volleyball habe ich in der Schulzeit entdeckt. Das erste Mal habe ich in der 5. Klasse bei einem Schulturnier mitgespielt und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Während eines dieser Spiele hat mich ein gehörloser Nationalspieler entdeckt und hat auf mein T-Shirt gezeigt. Auf meinem T-Shirt war in der Gebärdensprache ein Volleyball-Symbol. Wir kamen ins Gespräch und er lud mich 2014 zum Sao Bernardo Camp ein. Durch Marcelo de Souza Prudencio, dem Gründer des Pouso Alegre Teames und meinem jetzigen engen Freund dem Trainer des Teams bin ich in diesen Verein gekommen. Nun spiele ich seit 10 Jahren Volleyball.
Du bist jetzt in Samsun und im Einsatz für?
Ich bin Nationalspieler im brasilianischen Volleyball-Team. Außerdem habe ich bereits in vielen Städten mit vielen anderen Mannschaften gespielt. Auch bei normalen Turnieren. Anfangs habe ich geglaubt, dass sie Vorteile mir gegenüber hätten. Jedoch habe ich an mir gearbeitet und spiele nun bei größeren Organisationen mit. Mein Vater ist überzeugt davon, dass meine Taubheit mich zu der Person gemacht hat, die ich heute bin. Meine Gehörlosigkeit hat mich nie daran gehindert ein guter und schneller Spieler zu sein.
Wie findest du es hier an der Schwarzmeerküste?
Das ist mein erstes Mal bei Deaflympics. Die Eröffnungsfeier war sehr aufregend und ich hatte eine sehr gute Zeit hier. Samsun ist eine schöne, große Stadt.
Wie groß bist du?
Ich bin 1.92 m und für den Durchschnitt mit 2 m in diesem Sport ein eher kleiner Spieler. Sehe das aber als keinen Umstand und bin fleißig am trainieren und dabei mich stets weiterzuentwickeln.
Willst du uns noch etwas über dich verraten?
Meine Gehörlosigkeit stellt für mich kein Hindernis dar. Ich bin lediglich taub und das Leben ist ein Spiel bei dem es kein Ende gibt. Mein Leben will ich genau in diesem Tempo weiterführen und hoffe, dass meine Liebe zum Sport mich zu größeren Zielen führen wird.
Danke für das Interview!
Einen Erlebnisbericht zu den Deaflympics 2017 unserer Korrespondentin findet ihr hier.
Das Interview wurde durchgeführt von Nihansu Banu Albayrak
Übersetzung: Işıl Erol, Nursel Esma Ayar