In den Filmen der Woche werden drei sehr verschiedene Kämpfe ausgetragen. Die Spanierin Magda kämpft in Ma Ma gegen Brustkrebs und für ein normales Leben für sich und ihren jungen Sohn. Erst als sie sich in den Talentscout Arturo verliebt, scheint es wieder einen Silberstreif am Horizont zu geben.
Für die Deutsch-Russin Lou Andreas-Salomé spielt die Liebe keine große Rolle. Sie beschließt schon als Mädchen, gegen die bürgerlichen Konventionen anzukämpfen und ihr Leben ganz der Wissenschaft und Kunst zu widmen. Bei ihren Reisen durch Europa lernt sie verschiedene Geistesgrößen ihrer Zeit kennen, darunter Siegmund Freud, Reiner Maria Rilke und Friedrich Nietzsche.
Der Iraner Hibat kämpft schließlich gegen das politische System seiner Heimat. In Nur wir drei gemeinsam nimmt es der Familienvater erst mit dem Schah-Regime und dann mit den Schergen von Ayatollah Khomeini auf.
Ma Ma
Als Magda (Penélope Cruz) und Arturo (Luis Tosar) sich kennen lernen, sind sie beide vom Schicksal gebeutelt. Bei der allein erziehende Mutter eines kleinen Sohnes wurde gerade Brustkrebs diagnostiziert, jetzt muss sie sich einer Chemotherapie unterziehen – Arturo hat seine Tochter bei einem Autounfall verloren, seine Frau liegt im Koma, Hoffnung auf Besserung gibt es kaum. Die beiden versuchen sich gegenseitig über ihre Verluste hinweg zu helfen, aber gerade als sich ihr Leben wieder zu normalisieren scheint, wartet der nächste harte Rückschlag auf Magda.
Julio Medem zählt zu den aktuell bekanntesten Regisseuren Spaniens und hat ein Faible für dramatische Familiengeschichten. Beim spanischen Filmpreis, den Goya Awards 2016, wurde Cruz als Beste Schauspielerin und Alberto Iglesias für die Beste Filmmusik nominiert.
Ma Ma läuft ab Donnerstag, dem 30. Juni, im Manhattan Kino.
Lou Andreas-Salomé
Schon in jungen Jahren entschließt sich Lou Andreas-Salomé (u. a. Katharina Lorenz) gegen ein bürgerliches Leben als Hausfrau und Mutter – stattdessen will sie sich einen Namen als Intellektuelle machen. Auf ihrer Suche nach Gleichgesinnten lernt sie bald berühmte Philosophen ihrer Zeit wie Paul Rée (Philipp Hauß) oder Friedrich Nietzsche (Alexander Scheer) kennen. Mit ihrer Unterstützung wird Andreas-Salomé eine hervorragende Studentin und später eine angesehene Psychoanalytikerin. Eines Tages trifft sie in Berlin auf den damals noch unbekannten Schriftsteller Rainer Maria Rilke (Julius Feldmeier) – eine Begegnung, die ihr Leben für immer verändern wird.
Lou Andreas-Salomé war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Neben Nietzsche und Rilke stand sie auch in engem Kontakt zu Siegmund Freud. Im Film wird sie in verschiedenen Lebensabschnitten von den Schauspielerinnen Helena Pieske, Liv Lisa Fries, Katharina Lorenz und Nicole Heesters verkörpert.
Lou Andreas-Salomé läuft ab Donnerstag, dem 30. Juni, im Manhattan Kino.
Nur wir drei gemeinsam
Anfang der 1970er Jahre wird der Iran von politischem Tumult bestimmt. In der Hauptstadt Teheran kämpfen Menschen erst gegen das brutale Schah-Regime, nur um sich anschließend gegen die Schergen von Ayatollah Khomeini zu wehren. Hibat (Kheiron Tabib) steht dabei als Freiheitskämpfer an vorderster Front. Gemeinsam mit seiner Frau Fereshteh (Leïla Bekhti) und Gleichgesinnten setzt er sich für einen demokratischen Iran ein. Doch als der Druck zu groß wird, bleibt ihnen nur noch die Flucht nach Europa. Werden sie sich in der fremden Kultur ein neues Leben aufbauen können?
Der französische Komiker Kheiron Tabib übernahm nicht nur die Hauptrolle, sondern war auch erstmals als Regisseur und Drehbuchautor tätig. Mit Nur wir drei gemeinsam arbeitete er die Lebensgeschichte seiner Eltern auf und schlüpfte in die Rolle seines Vaters.
Nur wir drei gemeinsam läuft ab Donnerstag, dem 30. Juni, im Lamm-Lichtspiele-Kino.