Ein neues Diskussionsformat ist beim diesjährigen Arena-Festival ausprobiert worden. In kleinen Gruppen konnten die Teilnehmer mit Experten über Angst reden. Welche Gespräche dabei entstanden sind? Das verraten einige namen- und zusammenhanglose Gesprächsfetzen:
„Wir haben mal eine 95-jährige Frau aus einem brennenden Haus gerettet. Ich erinnere mich noch genau an die Todesangst in ihren Augen.“
„Angst vor Spinnen ist nur eine Phobie. Das ist leicht zu behandeln.“
„Meine größte Angst ist es, alleine zu sein. Jetzt und in Zukunft.“
„Als Schornsteinfeger darfst du keine Angst vor der Höhe haben. Respekt ja, aber keine Angst.“
„Wenn dich um ein Uhr nachts jemand mit einem Messer bedroht, ist es gut, Angst zu haben. Die Muskeln spannen sich an, der Herzschlag beschleunigt sich und man rennt schneller.“
„Es gibt viele Menschen, die Angst vor dem Unbekannten haben, zum Beispiel vor Behinderten oder Ausländern.“
„Ich habe ein Kind betreut, das mit fünf Jahren sexuell misshandelt wurde. Es hat darüber so ähnlich gesprochen wie ich jetzt auch rede. Nach dem Motto: Es passt schon.“
„Am häufigsten erlebe ich bei mir die Angst zu versagen. Aber das macht man sich ja oft nicht bewusst.“
„Die Nachkriegsgeneration hatte bestimmt Angst. Sie haben darüber aber oft nicht gesprochen.“
„Es kann überall etwas passieren. Darüber darf man nicht nachdenken. Man muss locker bleiben.“
„Viele Kinder mit posttraumatischen Belastungsstörungen, die ich betreue, kommen aus schwierigen Verhältnissen. Sie kennen keine Liebe.“
„Lampenfieber ist auch eine Art von Angst. Angst, sich zu blamieren.“
Patricia Achter
„Wer hat Angst vor … was genau?“ war Teil des Rahmenprogramms des 26. Arena-Festivals am 11. Juni 2016. Diesen und weitere Artikel findet ihr auch auf dem Festival-Blog.