Diese Woche läuft an…

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Bild: Concorde Filmverleih, Universum Film, Farbfilm

Der Kinomonat April beginnt düster: Die Filme der Woche setzen sich auf unterschiedliche Weisen mit Tod und Vergänglichkeit auseinander. Ein Mann namens Ove verliert in einer schwedischen Tragikomödie allen Lebenswillen und versucht immer wieder erfolglos sich umzubringen. Seit dem Tod seiner Frau ist der egozentrische Rentner in eine ausgewachsene Depression gerutscht.
Auch die US-amerikanische Biographie 
Freeheld – Jede Liebe ist gleich erzählt eine tragische Liebesgeschichte. Julianne Moore und Ellen Page kämpfen für eine rechtliche Gleichstellung ihrer lesbischen Lebenspartnerschaft. Doch nach einer dramatischen Krebsdiagnose bleibt ihnen dafür nicht mehr viel Zeit.
Die deutschen Jäger haben in der Dokumentation Grenzbock ganz andere juristische Probleme: Ein Revier in Brandenburg darf in Zukunft nicht mehr bejagt werden. Doch wenn nicht jedes Jahr genug Tiere getötet werden, fürchten Experten eine Überpopulation von Rot-, Dam- und Schwarzwild.

Ein Mann namens Ove

Der schwedische Rentner Ove (Ralf Låssgard) ist in seiner Nachbarschaft denkbar unbeliebt. Er meldet Falschparker, inspiziert die Mülltonnen auf korrekte Mülltrennung und blafft spielende Kinder an. Doch hinter der harten Schale lauert eine handfeste Depression. Seit dem Tod seiner geliebten Frau versucht Ove sich das Leben zu nehmen – doch immer kommt irgendetwas dazwischen. Gerade als er wieder einen Versuch unternimmt, sich aufzuhängen, brettert ein Auto in seinen Briefkasten. Doch was den Griesgram zunächst mächtig auf die Palme bringt, entpuppt sich als wahrer Glücksfall. 

Der gleichnamige tragikomische Roman wurde 2014 zum weltweiten Bestseller und fand sich über ein Jahr auf deutschen Bestsellerlisten. Regisseur Hannes Holm inszeniert die Geschichte um Einsamkeit, Depression und Suizid mit schwedisch-unterkühltem Humor.

Ein Mann namens Ove läuft ab Donnerstag, dem 7. April, im Manhattan Kino.

 

Freeheld – Jede Liebe ist gleich

Laurel Hester (Julianne Moore) lebt seit über 20 Jahren nur für ihren Job als Polizeikommissarin. Das ändert sich schlagartig, als sie sich in die junge Mechanikerin Stacie Andree (Ellen Page) verliebt. Zusammen bauen sie sich ein gemeinsames Leben auf – mit eigenem Haus, einem Hund und schließlich sogar einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Doch ihr Glück währt nicht lang: Laurel erkrankt an Lungenkrebs, Chancen auf Heilung gibt es kaum. Ihr letzter Wunsch ist, dass Stacie in ihrem Haus wohnen bleiben kann – aber dafür müssen Laurels Pensionsansprüche übertragen werden. Was in einer Ehe selbstverständlich ist, ist für Homosexuelle in den USA Mitte der 2000er noch ein Ding der Unmöglichkeit. Aber Laurel kämpft erbittert für ihr Recht auf Gleichbehandlung. 

Das Drama basiert auf einer wahren Geschichte: Die Polizistin Laurel Hesters verstarb im Februar 2006 – noch auf dem Sterbebett forderte sie in einer Videobotschaft die rechtliche Gleichstellung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. Ein Dokumentation über ihren Protest wurde 2008 als bester Kurzdokumentarfilm mit einem Oscar ausgezeichnet.

Freeheld – Jede Liebe ist gleich läuft ab Donnerstag, dem 7. April, im Lamm-Lichtspiele-Kino.

 

Grenzbock

In Brandenburg wird zur großen Drückjagd in der Wildnis geblasen. Im Kerngebiet eines ehemaligen Truppenübungsplatzes treffen sich die Jäger zum letzten Mal – bald soll hier gar nicht mehr gejagt werden. Fachleute sehen die Entscheidung skeptisch: Denn die mühsam begrenzten Populationen von Rot-, Dam- und Schwarzwild werden dadurch völlig durcheinander geworfen. Und die Tiere können auf den umliegenden Feldern gewaltige Schäden anrichten. Daran ändert auch die Rückkehr der Wölfe nichts – denn die haben aus Sicht der meisten Jäger sowieso nichts in Brandenburg verloren.

Für seine in langen, ruhigen Einstellungen gehaltene Dokumentation ließ sich Nachwuchsregisseur Hendrik Löbbert von klassischen Jagdgemälden beeinflussen. Im Hintergrund klingen dabei immer wieder grundsätzliche Fragen über die Beziehung zwischen Mensch und Natur an.

Grenzbock läuft ab Sonntag, dem 10. April, im Manhattan Kino.

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