Was erlebt man bei einer einjährigen Fahrradtour? Ein junger deutscher Dokumentarfilmer hat sich auf die Reise gemacht und 365 ereignisreiche Tage im Sattel auf Video festgehalten. Dabei stößt er auch immer wieder auf philosophische Grundfragen über das Zusammenleben über kulturelle und politische Grenzen hinweg. In Pedal the world zeigt er seine Erlebnisse in insgesamt 22 Ländern. Auch die Pariser Lehrerin Madame Gueguen ermutigt ihre Klasse zu einer Reise – allerdings in die Vergangenheit. Die Schüler der Madame Anne sollen ihre sozialen und kulturellen Konflikte hinter sich lassen und gemeinsam an einem Geschichtswettbewerb zum Thema Holocaust teilnehmen. Dabei wachsen die von allen abgeschriebenen Teenager über sich hinaus. Die Dokumentation Hockney beleuchtet schließlich das Leben und Wirken eines der einflussreichsten Künstlers des letzten Jahrhunderts. Der Maler und Fotograf David Hockney prägte mit der Pop-Art-Bewegung das Kunstverständnis einer ganzen Generation. Der Film lässt neben Freunden und Bekannten Hockneys auch den Meister selbst zu Wort kommen.
Pedal the world
Vor zwei Jahren brach der der damals 23-jährige Felix Starck zur Radtour seines Lebens auf. 18.000 Kilometer führten ihn durch 22 Länder, darunter Thailand, Laos, Neuseeland, die USA und Norwegen. Dabei filmte er, was ihm vor die Linse kam: Bildgewaltige Kulissen, atemberaubende Naturschauspiele, Momente des Glücks und der Verzweiflung. Ein ganzes Jahr war der junge Dokumentarfilmer unterwegs und brachte insgesamt über 500 Stunden Rohmaterial nach Hause. Aus der Menge von Bildern und Eindrücken ist jetzt ein 80-minütiger Dokumentarfilm entstanden.
Am Anfang von Pedal the world steht auch die philosophische Frage nach dem Sinn des Lebens und der Suche nach sich selbst. Die hautnahe Begegnung mit unbekannten Kulturen und Menschen veränderte Starcks Blick auf die Welt. Geblieben ist seine Reiselust – die ansteckend wirken kann.
Pedal the world läuft ab Montag, dem 2. November, im Cinetta‘ in Nürnberg.
Die Schüler der Madame Anne
Die Geschichtslehrerin Anne Gueguen (Ariane Ascaride) übernimmt eine 11. Klasse im Pariser Vorort Creteil, einem sozialen Brennpunkt. Auf die engagierte Pädagogin wartet eine echte Herausforderung, denn die Schüler tragen ihre persönlichen und kulturellen Konflikte im Klassenzimmer aus. Doch Madame Gueguen weiß, dass mehr in den verstockten Teenagern schlummert, als sie selbst ahnen: Sie meldet ihre Schüler für einen renommierten nationalen Wettbewerb an und weckt in ihnen den Willen, etwas zu lernen – über die Geschichte Frankreichs und über sich selbst.
Die Wandlung von Chaoten zu Musterschülern durch einen unkonventionellen Lehrer war schon häufiger auf der großen Leinwand zu sehen. Durch die Konzentration auf kulturelle und soziale Spannungen in einer europäischen Großstadt gewinnt Die Schüler der Madame Anne aber eine aktuelle Brisanz. Die Geschichte basiert lose auf realen Ereignissen.
Die Schüler der Madame Anne läuft ab Donnerstag, dem 5. November, im Lamm-Lichtspiele-Kino.
Hockney
David Hockney gilt als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Der Brite, der viele Jahre in Amerika lebte und wirkte, trug mit seinen Arbeiten entscheidend zur Entstehung der Pop-Art-Bewegung der 1960er Jahre bei. Sein Werk reicht von Malereien über Grafiken und Bühnenbilder bis hin zu Fotografien. Regisseur Randall Wright, ein erklärter Hockney-Bewunderer, will mit seiner Dokumentation einen intimen Einblick in das persönliche Leben des Ausnahmekünstlers liefern, der auch zur Ikone der Homosexuellen-Bewegung wurde.
Neben Freunden und Kollegen des Malers kommt auch David Hockney selbst zu Wort. So geht es weniger um eine objektive zeitgeschichtliche Einordnung, sondern um ein filmisches Denkmal des exzentrischen Künstlers. Perfekt für Hockney-Fans und solche, die es werden wollen.
Hockney läuft ab Sonntag, dem 8. November, im Manhattan Kino.