Drei Spielfilme laufen diese Woche in den Kinos in Erlangen, Nürnberg und Fürth an. Atlantic erzählt die Geschichte des jungen Marokkaners Fettah, der mit seinem Surfbrett den Atlantik überqueren will. Freistatt thematisiert die Bedingungen unter denen Kinder und Jugendliche in den Wirtschaftswunderjahren in Heimen untergebracht wurden. Und Colin Firth stellt sich in seiner Rolle in Die Liebe seines Lebens – The Railway Man seinem Peiniger.
Atlantic
Der junge Fischer Fettah (Fettah Lamara) hat unter den europäischen Touristen, die jedes Jahr zum Windsurfen in sein kleines Dorf an der marokkanischen Atlantikküste kommen, viele Freunde gefunden. Auch er ist ein fantastischer Wellenreiter. Doch jedes Mal, wenn seine Freunde wieder zurück in ihre Heimat ziehen, hinterlassen sie eine unerträgliche Leere, die Fettah von einem Leben weit weg von Zuhause träumen lässt.
Nachdem er sich in die Freundin eines holländischen Surffreunds (Thekla Reuten) verliebt, wird ihm sein wunderschönes Fischerdorf plötzlich unerträglich eng. Er packt seinen Rucksack, nimmt sein Surfbrett und begibt sich auf eine epische Reise entlang der Atlantikküste in Richtung Europa.
ATLANTIC (Neue Visionen Filmverleih) läuft ab dem 25.06.2015 in den Babylon-Kinos in Fürth (Dauer ca. 94 Minuten).
Freistatt
Ihr Schicksal wurde bis vor kurzem wenig thematisiert: In den 1950er und 1960er Jahren wurden über eine halbe Million Kinder und Jugendliche in kirchlichen und staatlichen Heimen der Bundesrepublik oft seelisch und körperlich schwer misshandelt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.
Der Film Freistatt nimmt sich diesem Thema an und ist nach dem Drehbuch von Nicole Armbruster und Marc Brummund entstanden. „Uns hat diese unerhörte Gleichzeitigkeit fasziniert.“ sagt Marc Brummund. „Auf der einen Seite eine Gesellschaft, die zwischen Rock´n´Roll und Studentenrevolte schier unbändig nach Freiheit zu streben scheint, auf der anderen Seite die Fortschreibung eines institutionalisierten und in seiner Dimension kaum vorstellbaren Missbrauchs in Erziehungsheimen und Institutionen.“
Entstanden ist der Film mit Unterstützung der Diakonie an den Originalschauplätzen.
FREISTATT (Salzberger Medien Filmverleih) läuft ab dem 25.06.2015 in den Lamm-Lichtspielen in Erlangen und im Casablanca in Nürnberg (Dauer ca. 108 Minuten).

Erics damaliger Peiniger Nagase (Hiroyuki Sanada) arbeitet nach all den Jahren gegen das Vergessen: er ist Verwalter des ehemaligen Gefangenenlagers, das heute ein Museum ist
© 2015 Koch Films GmbH
Die Liebe seines Lebens – The Railway Man
Eric Lomax (Colin Firth) ist kein Mann der vielen Worte. Züge und Bahnstrecken interessieren ihn mehr als Menschen, und auch das Lachen gehört nicht zu seinen Stärken. Das ändert sich, als er die ebenso schöne wie warmherzige Krankenschwester Patti (Nicole Kidman) kennen lernt. Die beiden verlieben sich, und zum ersten Mal seit vielen Jahren hält das Glück Einzug in Erics Leben.
Trotzdem plagen Eric weiterhin Alpträume und er verschließt sich ausgerechnet vor der Liebe seines Lebens.
Erst Erics alter Freund Finlay (Stellan Skarsgård) erzählt Patti, was ihren Mann quält: Es sind die düsteren Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, als die beiden britischen Soldaten in japanische Gefangenschaft gerieten und als Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen beim Bau der Eisenbahn von Birma nach Thailand mitwirken mussten. Patti nimmt sich vor, Eric ein für allemal zu erlösen. Doch als Eric erfährt, dass sein einstiger Peiniger Nagase (Hiroyuki Sanada) noch am Leben ist, bricht er voller Hass und Rachegefühle auf. Patti muss sich fragen, ob ihre Liebe wirklich stark genug ist…
DIE LIEBE SEINES LEBENS – THE RAILWAY MAN (Koch Films) läuft ab dem 25.06.2015 im Casablanca in Nürnberg (Dauer ca. 106 Minuten).
Madeleine Speidel