Eine kleine Gewölbekapelle. Hohe Decken, auf Säulen gestützt. Wände, an denen sich Bücher bis zur Decke entlang stapeln. Das Buchcafé in der Agnesgasse, unterhalb der Nürnberger Burg und in unmittelbarer Nähe zum Albrecht-Dürer-Haus.
In der Mitte des Raumes zwei Musiker inmitten von Instrumenten: Babeth, ein junges Duo aus Nürnberg, das im Rahmen der Konzertreihe Acoustic Colours auftritt.
Es ist die Stimme von Sängerin Barbara Zimmer, die sich zuallererst den Weg in die Wahrnehmung bahnt. Warm und berührend, klangvoll und gleichzeitig mit einem Ansatz von Verletzlichkeit. Melancholisch sind die Songs von Babeth, ohne kitschig zu sein. Minimalistisch, ohne etwas vermissen zu lassen. Klangliche und rhythmische Besonderheiten in Vielfalt.
Unwillkürlich horcht man auf, wenn Matthias Böhm seiner Gitarre manchmal Ausgefallenes entlockt, oder wenn Cajón, Schellenkranz und Becken jazzen. Instrumentell ist das Duo, das Bon Iver und Fink als musikalische Einflussquellen angibt, breit aufgestellt: Zimmer spielt Gitarre und Klavier, Böhm Gitarre und verschiedenste Percussion-Instrumente, bei einem Stück Ocean Drums.
„Jetzt nehmen wir euch mit ans Meer“, kündigen sie hierfür an. Schaut man sich um, blickt man in Gesichter, die es genießen auf Reise zu sein – die sich mit Folk nach Irland begeben, mit einem Chanson nach Frankreich oder in persönliche Singer-Songwriter-Geschichten. Die atmosphärische Kapelle trägt dabei genau in richtigem Maß zu der Stimmung bei, die hierfür notwendig ist.
Bewegende und ruhige Reisestimmung vermitteln auch die kurzen Filme, die Babeth von ihrer Aufnahmereise nach Irland gedreht haben, deren Ergebnis bald zu hören sein wird. Sie sind auf ihrer Homepage zu finden, ebenso wie Infos zu den kommenden Konzerten. Babeth sind mit ihrer Musik unterwegs – und es lohnt sich, mit ihnen aufzubrechen!
Vera Podskalsky