Zwei deutsche Filme und eine französische Komödie laufen diese Woche in den Kinos in Erlangen, Fürth und Nürnberg an.
Als wir träumten erzählt, nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer, von einer Jungs-Freundschaft im Dresden der Wendezeit. In Familienfieber wird eine Familienzusammenführung zur Belastungsprobe für alle Beteiligten.
Außerdem zeigt Heute bin ich Samba Omar Sy, den Star aus Ziemlich beste Freunde, in seiner neuen Rolle als senegalesischen Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis.
Heute bin ich Samba
Seit zehn Jahren lebt Samba (Omar Sy) in Frankreich. Damals ist er – nicht ganz legal – aus Senegal nach Frankreich eingereist. Seitdem hält er sich in Paris mit Aushilfsjobs über Wasser. An seinem großen Traum, eines Tages als Restaurantkoch zu arbeiten, hält Samba trotz allem optimistisch fest. Endlich winkt ihm eine unbefristete Stelle und er wird leichtsinnig, weil er glaubt, dass eine Aufenthaltserlaubnis jetzt nur noch reine Formsache ist. Doch dann verweigern ihm die Behörden die ersehnten Papiere und er landet in Abschiebehaft.
Hilfe erhofft er sich von Alice (Charlotte Gainsbourg), die sich nach einem Burn-Out nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert. Samba ist ihr erster „Fall“ und sie macht gleich alles falsch: Obwohl ihr die Kolleginnen eingeschärft haben, immer die Distanz zu wahren, gibt sie Samba schon am ersten Tag ihre Telefonnummer.
Nach Ziemlich beste Freunde ist Heute bin ich Samba die neue Komödie von Regie- und Drehbuch-Duo Olivier Nakache und Éric Toledano. Kino.de sagt dazu „Heute bin ich Samba gibt sich weder radikal noch rigoros, funktioniert wie Balsam auf der sozialen Wunde, die Frankreich plagt, setzt auf Empathie, ohne Betroffenheitsideologie oder Botschaftsdrang.“
HEUTE BIN ICH SAMBA (Senator Filmverleih) läuft ab dem 26.2.2015 in den Manhattan-Kinos in Erlangen (Dauer ca. 119 Minuten), am 2.3.2015 auch in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Dani ( Merlin Rose), Pitbull (Marcel Heuperman) und Rico (Julius Nitschkoff) (v.l)
© Rommel Film / Pandora Film / Foto: Peter Hartwig
Als wir träumten
Als wir träumten war der Stadtrand von Leipzig die Welt. Die DDR war weg und wir waren noch da. Pitbull war noch kein Dealer. Mark war noch nicht tot. Rico war der größte Boxer und Sternchen war das schönste Mädchen, doch sie hat mich nicht so geliebt, wie ich sie. Alles kam anders. Aber es war unsere schönste Zeit.
Dani, Mark, Rico, Pitbull und Paul leben im Rausch einer besonderen Zeit. Jahre, in denen Gesellschaften und Systeme aufeinander prallen und alles, wirklich alles möglich scheint. Die Jungs sind dreizehn, als die Geschichte in der DDR beginnt, siebzehn, als sie im neuen Deutschland endet.
Die literarische Vorlage für Als wir träumten liefert das 2006 erschienene Romandebut von Clemens Meyer. Darin beschreibt der Autor mit großer Wucht den Alltag einer Jungenclique im Leipzig der Nachwendezeit. Das Drehbuch des Films schrieb Wolfgang Kohlhaase. Nach Sommer vorm Balkon und Whisky mit Wodka ist es die dritte Zusammenarbeit mit dem Regisseur Andreas Dresen.
ALS WIR TRÄUMTEN (Pandora Filmverleih) läuft ab dem 26.2.2015 in den Lamm-Lichtspielen in Erlangen und im Babylon-Kino in Fürth (Dauer ca. 117 Minuten).
Familienfieber
Alina (Anais Urban) und Nico (Jan Amazigh Sid) sind jung, frisch verliebt und fest entschlossen, dass ihre Eltern sich kennenlernen sollten. Also wird kurzerhand ein großes Familientreffen in einem Ort in Brandenburg organisiert und die fröhliche Familienzusammenführung kann beginnen.
So fröhlich wird es dann aber nicht, denn die Eltern der beiden haben jede Menge Probleme. Da wären Alinas Eltern Maja (Kathrin Waligura) und Uwe (Peter Trabner), deren Beziehung so fest im Alltag steckt, dass weder Scham noch Anziehung vorhanden sind. Auch bei den Erzeugern von Nico (Jörg Witte und Deborah Kaufmann) sieht es in Sachen Ehe nicht viel besser aus. Trotzdem ist der Schock natürlich groß, als sich herausstellt, dass eine Affäre die vermeintliche Harmonie der beiden Paare stört.
FAMILIENFIEBER (Daredo Media Filmverleih) läuft ab dem 25.2.2015 im Casablanca in Nürnberg (Dauer ca. 78 Minuten).
Madeleine Speidel