Die Regensburger Band 3 Dayz Whizkey mischte am Freitag, den 20.02., das Publikum der Fürther Kofferfabrik auf. In einem Late Night Special legten die Jungs den fünften Stopp ihrer siebenmonatigen Tour ein. Dabei präsentierten sie eine gute Songauswahl aus allen drei bisher veröffentlichten Alben: The Devil and the Deep Blue Sea (2012), Black Water (2013), Steam (2014). Dass die Regensburger keine Anfänger mehr sind, hörte und merkte man ihnen an.
Ganz ohne Vorband – die 3 Dayz Whizkey auch gar nicht nötig hat – begann das Konzert am gestrigen Abend. Schon oder vor allem anfangs meinte man, die Band bestünde nur aus drei Mitgliedern und die anderen beiden seien nur Dekoration, abgesehen davon natürlich dass ihr musikalischer Beitrag gebraucht wird. Sänger Myles Tyler, Gitarrist T. G. Copperfield und Drummer Little Chris legten gleich voll los. Big Tony und Brad the Snake am Bass bzw. der E-Gitarre wirkten hingegen eher unscheinbar und nicht mit ganzer Sache dabei. Durch diese Kontrastierung erschien das „Gehampel“ der Bandkollegen fast etwas überzogen. Für die wohl größte Überraschung sorgte dann aber Mitte des Abends wohl Gitarrist Brad the Snake – in einer Verschnaufpause des Sängers lieferte er die Vocals. Und das mit einer Stimme, die man ihm nun wirklich nicht zugetraut hätte. Seine extrem tiefe Rocker-Stimme will einfach nicht so recht zu dem Kerl passen, der davor kaum einen Blick ins Publikum gerichtet hat. Man hat den Eindruck, die eigenen Sinneseindrücke würden einen trügen – Hören und Sehen passen auch währenddessen einfach nicht zusammen.
Waschechter Südstaaten-Rock’n‘Roll
Mit dem Blues-angehauchten Rock’n’Roll trafen 3 Dayz Whizkey offensichtlich voll den Geschmack des Publikums, dennoch hielt es die meisten auf ihren Stühlen. Der Raum war schon zu Beginn sehr gut gefüllt und wurde im Lauf des Konzerts noch voller; die Zuhörer waren dabei größtenteils mittleren Alters bzw. echte „Classic Rocker“. Die Songs der Regensburger Band erinnern teilweise an bekannte Hits von Rockgrößen wie ACDC oder sogar Nirvana. Die Stimme des Sängers besticht durch ihre Klarheit und den Spielraum von mehreren Oktaven sowie einer sehr weichen bis hin zur rauen Stimmfarbe. Dass 3 Dayz Whizkey keine Anfänger mehr sind, war zu spüren. Souverän rockten sie mit einer gut durchdachten Setlist und bezogen auch das Publikum persönlich mit ein – wer also die halbe Band durchs Publikum spazieren und Stimmung machen oder aber den Lead Gitarristen auf der Bar erleben möchte, ist bei den Jungs genau richtig.
Sabine Storch