Die diesjährige Ausstellung der Ohm- Hochschule- Absolventen unter dem Motto „Gelber Sommer“ ist eine, die bunter nicht sein könnte: Film- Projekte, 3D- Animation, Buchillustrationen, Fotographie, Computerspiele, alles durcheinandergewürfelt- kurz und gut: Langweile ist etwas anderes. Ein paar Highlights sollen in diesem Artikel kurz vorgestellt werden.
„Ikone. Gesichter elektronischer Musik“ ist der Name eines Fotographieprojektes von David Rasche und Pitt Kunath, das an die SZ Interviews „Sagen Sie jetzt nichts“ erinnert. Entstanden ist eine Präsentation, in der jedem einzelnen der vorgestellten deutschen Elektrokünstler eine eigene Fotostrecke zugestanden wird. Zur selben Zeit wird die Musik eingespielt, was spannende Parallelen zwischen der Musik und dem Dargestellten entstehen lässt.
Ein weiteres Highlight ist das nachgebaute Miniatur-Filmset, das den Besucher im letzten Ausstellungsraum erwartet. Es handelt sich um ein komplettes Haus, das wie ein Puppenhaus in einem Stop Motion Film bespielt wurde. Die feine Ausarbeitung und Detailverliebtheit laden dazu ein, sich länger bei dem gelungenen Projekt aufzuhalten.
3-D Animation steht nicht nur bei den präsentierten Computerspielen an oberster Stelle, die an den hart umkämpften Computertischen präsentiert werden. Auch für einige Filmprojekte spielt sie eine wesentliche Rolle. In einem Zimmer werden somit Roboter- und Autoverfolgungsjagden gezeigt. Ein Computerbildschirm zeigt wie ein Autopilot die Kreation einer dinosaurierähnlichen Phantasieechse mit der Animationssoftware Maya – Schritt für Schritt.
Was mehr Zeit und eine intensivere Auseinandersetzung verlangt sind Projekte wie ein Drehbuch, das zum Lesen ausliegt, während man den eingesprochenen Passagen lauscht. Das verlangt nach mehr Konzentration ebenso wie die Handlung eines Computerspiels, die beim schnellen Lesen nicht ganz klar werden will.
Ein großer Bereich der präsentierten Projekte kann zum Bereich der Illustration gezählt werden. Ob Kochbücher, eine eigene künstlerische Ausgabe von „Das Bildnis des Dorian Gray“ oder ein wunderschön gestaltetes Kartenspiel names „Yakuza“ – man bestaunt, was die Studenten hier aus eigener Kraft geschaffen haben.
So gesehen gibt es viel zu bestaunen und noch mehr zu entdecken- ein Besuch der Ausstellung, die nur noch am heutigen Tag geöffnet hat, ist sehr zu empfehlen und obendrein kostenlos. Da lohnt sich der Weg nach Nürnberg.
Anna Greger