Es darf wieder geschlachtet werden: Im CineCittá gastiert ab dem 5. September das Fantasy Filmfest. Im Gepäck genug Mord und Totschlag um die Leinwände aller Kinos für acht Tage rot zu färben. Wie die Fans längst wissen, wird es dabei an haarsträubenden Plot-Twists nicht fehlen, ebenso wenig wie an philosophischen Gedankenspielen und Filmexperimenten. Karten könnt ihr ab heute beim CineCittá kaufen und reservieren.
Im Zentrum des Festivals stehen diesen Herbst drei Filme mit dem Thema Rache. Das Director’s Spotlight fällt auf In the Name of the Son ein kirchenkritischer Film aus Belgien. Protagonistin Elisabeth (Astrid Whettnall) lebt nicht nur im familiären Glück, sondern ist auch in ihrer Kirchengemeinde bestens integriert. Sogar eine christliche Radiosendung hat sie, Titel: Das lebende Wort. Der plötzliche Tod ihres Mannes bei einem „Jagdausflug“ jedoch führt zu einer Reihe von Enthüllungen, die Elisabeths Weltbild durch den Fleischwolf drehen: Ihr Gatte starb in Wahrheit bei einem Ausbildungscamp der Wehrsportgruppe Soldaten von PiusXII, ihr ältester Sohn wird von Bruder Achille sehr anschaulich an die Regeln der Nächstenliebe herangeführt und gerät in eine tiefe Existenzkrise. Als alle Beweise für den Kindsmissbrauch von der Kirche abgetan werden, hält die enttäuschte Witwe nichts mehr. Mit geladener Waffe macht sie sich auf ihren Rachefeldzug.
Böse Wölfe und knallharte Ladies
Auch im Centerpiece Sweetwater rechnet eine Frau mit ihren Peinigern ab. Auf der Jagd nach den Mördern ihres Mannes und ihres ungeborenen Kindes verlässt sich die bildhübsche Sarah nicht auf männliche Hilfe. Umgeben von schrulligen Gestalten zieht sie eine blutige Spur durch die betörenden Landschaftsaufnahmen, mit denen Logan und Noah Miller genretreu ihren Western schmücken. Hauptfigur Sarah wird gespielt von January Jones, die man als Betty Draper aus Mad Men noch etwas weniger emanzipiert und schießwütig in Erinnerung hat.
In Big Bad Wolves beschließen gleich zwei Männer, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen. Expolizist Miki möchte seinen letzten Fall mit allen Mitteln abschließen: Er meint sicher zu sein, dass der Lehrer Dror, grausame Kindermorde zu begeht, kann ihm aber nichts nachweisen. Als er Dror entführt um die Wahrheit aus ihm herauszufoltern, taucht Gidi auf, dessen Tochter ebenfalls Opfer des Kindsmörders geworden ist. Die Grenzen zwischen Opfer in diesem Film sind fließend. Und auch, wenn der Film nichts für schwache Mägen ist – es soll darin sogar etwas zu lachen geben.
Dystopische Zukunftsvision
Interessant nimmt sich auch the Congress aus, der neueste Streich von Ari Folman (Walz with Basheer), in dem Spiel- und Trickfilmelemente sich wunderbar ergänzen. Schauspielerin Robin Wright verkörpert sich selbst darin als alternde Schauspielerin, deren Kariere kurz vor dem Ende steht. Ein letztes großes Angebot soll sie finanziell absichern. Sie soll ihren Körper scannen lassen und das Copyright dafür an das Filmstudio Miramount verkaufen.
20 Jahre später besucht sie als größte Actionheldin der Welt einen futurologischen Kongress. Nicht zufällig kann einem hier Stanislaw Lems gleichnamige Geschichte einfallen. Wo aber Lem mit seinem Kongress Kritik am Sozialismus übte, zerpflückt Ari Folman bildgewaltig die Filmindustrie.
Welche Filme sonst noch laufen, wann und wie viel die Tickets kosten, erfahrt ihr hier. Zum Abschluss haben wir Euch noch zwei Trailer von Filmen, die wir euch wärmstens ans Herz legen wollen.