Max Prosa will niemals Zwängen unterliegen. Auch nicht denen eines Vergleichs. Sein neues Album „Rangoon“ soll das beweisen.
Da steht er, den Kopf vorn über gebeugt, die zerzausten Haare vor dem Gesicht und die langen Hände, die zur Musik fahrige Gesten in die Luft zeichnen. Ein Zauberer. Schattenspiele, ein Mann mit Zylinder, schräg einfallendes Licht und ein Stuhl. Das sieht schon sehr nach Bob Dylan aus. Vielleicht hatten die Kritiken doch teilweise Recht, als sie Max Prosa 2012 in seinem Debütalbum „Die Phantasie wird siegen“ mit Adam Green und Bob Dylan verglichen. Dabei klingen die Musik und der lässige Sprechgesang eher nach einem Gisbert zu Knyphausen.
1990 geboren und in Berlin aufgewachsen, zählt Max Prosa seit dem letzten Jahr zu den meistversprechendsten Singer/Songwritern Deutschlands. Nach der Schule begann er ein Physikstudium, das er aber bald wieder schmiss, um sich der Musik zu widmen. Angefangen hat er seine Karriere als Straßenmusiker – erst in Berlin und dann auf einem zweimonatigen Trip durch England und Irland – und gewann einen größeren Bekanntheitsgrad, als er als Vorband von Clueso auftrat. Sein Debütalbum und seine Tour im letzten Jahr wurden hoch gelobt.
In „Rangoon“ geht es um Zauberer, Clowns und Akrobaten, aber auch um die „Suche nach einem Zuhause und irgendwas von Wert […].“ Und damit wird Max Prosa – fern von Bob Dylan – vor allem zu einem Vertreter unserer Generation, in der Freiheit vs. Geborgenheit so ein großes Thema ist. Am 2. Mai ist Max Prosa mit seiner Band 19.30 Uhr bei uns im E-Werk zu Gast. Karten im Vorverkauf gibt es ab 16,60 Euro.
Paula Linke