… keep on dancing, while you’re listening to this!

In Nürnberg fanden in den letzten zwei Wochen gleich zwei Konzerte von Vivian Void statt. Auch auf reflex ist schon ein Bild von ihren Drucksachen zu finden. Stellt sich nur noch die Frage: Wer ist eigentlich Vivian Void?Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es auf diese Frage mehrere Antworten gibt. Zumindest scheint jedes der sieben Mädels, die unter diesem Namen auftreten, seine eigene zu kennen. Wo die eine sanft die Hüften zum Refrain wiegt, rockt die andere, dass der Saal bebt. Sieben Individualistinnen haben sich da zu einer Band versammelt: Auch was die Kleidung anbelangt ist von der Blümchenbluse, über das Hipster Outfit, bis zum goldglänzenden Kunstlederrock alles dabei. Individuell heißt bei Vivian Void aber nicht gegensätzlich: Das Zusammenspiel klappt fantastisch gut, nicht nur melodisch. Nach jedem Lied werden Instrumente und Mikrofone weitergereicht. Beim Camp Fire Song am Ende sogar zu zweit auf das Schlagzeug eingeprügelt. Was da so herauskommt ist wunderbarste DIY Mucke, eine Mischung aus Twee Pop, Elektro und Punk, die gelegentlich an Kimya Dawson denken lässt, dann plötzlich wieder nach einer B-Seite von Moloko klingt. Unschuldig wie Au Revoir Simone sehen die Mädels dabei aus. Und ebenso süß und unschuldig wirkt mancher Text. Täuschen lassen darf man sich da keineswegs.

Sicher: Manchmal ist das Timing noch etwas abenteuerlich und die Abmischung darf auch noch etwas besser werden – gerade die Unprofessionalität versprüht aber ein angenehmes Maß an Indie-Charme. Mit Titeln wie „Pretty People“, „High Heel Shoes“ und „DDA“ ist Vivian Void definitv tanztauglich. Alle Songs sind stimmig, interessant und live weitaus schöner als aus der Konserve.

Da ist es fast ein bisschen schade, dass das Publikum bisher praktisch nur aus den Freunden der Band besteht, sodass man sich fühlt wie auf einer kleinen, elitären Party. Ein Teil der Besucher geht sogar nach dem Auftritt im K4, noch ehe der Haupt Act, Abe Vigoda zu spielen beginnt – nicht ohne aber am neu eingerichteten Merch-Stand vorbei zu schauen. Vivian Void haben ihre erste, handgemachte CD herausgebracht, auf 100 Stück limitiert is sie für nur 3 Euro erhältlich. Auch für das Cover haben die Mädels selbst die Tastatur traktiert. Design ist bei Vivian Void Team-Sache.

Es wohl noch ein wenig dauern, bis sie mit ihren „Higheel Shoes“ „on top“ springen. Wer aber mal Gelegenheit hat, wird einen Konzertbesuch sicher nicht bereuen – jedenfalls ist das besser, als am Computer zu sitzen

Aber die Texte sind nicht selten hintergründig und die musikalischen Einfälle spannend.

Theo Reeber

 

 

 

2 Gedanken zu „… keep on dancing, while you’re listening to this!

  1. Pingback: gestern war so schön, dass es heute gleich nochmal gestern sein sollte « VIVIAN VOID

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