Deutschlandpremiere – „Play Gravity 2“

Er freute sich über die gelungene Deutschlandpremiere und lächelte ins Publikum, während der Spot des Scheinwerfes ihn und den Moderator des Abends erfassten. Die Zusammenstellung der beiden Personen war jedoch der einzigste Lichtblick an diesem Abend, der für eine Premiere doch ernüchternd verlief. Aber erst einmal ganz von vorne…
Der Abend vom 24. Februar begann vielversprechend, denn der Film sollte auf der Großleinwand vom Cinemagnum im Cinecitta in Nürnberg präsentiert werden. Die Schlange an dem Verkaufsstand für Popcorn und anderem Kleinkram war gut gefüllt. Der Saal im Anschluss war trotzdem nur bis zur Hälfte gefüllt gewesen. Bei dem Anblick wurde einem schon innerlich bewusst, dass die Resonanz für diesen zweiten Teil nicht sonderlich hoch war. Der Beginn der Premiere fand zudem mit einer guten halben Stunde Verspätung statt. Nichtsdestotrotz ließ der Moderator darauf die gute Laune wieder in die Höhe steigen als er Sebastain Steudtner, der den Film präsentierte und das ganze Event organisiert hatte, zu sich auf eine kleine Bühne holte. Es war traurig mit anzuhören wie dieser vom Moderator mit banalen Fragen gelöchert wurde.
Nach diesem ersten Interview wurde ein Trailer über Sebastian selbst dem Publikum vor Augen geführt. Dieser war nicht hochgradig spannend und mit überschwinglichen Bildern bestückt, sondern reflektierte nur die Emotionen und Fragen, die sich Sebastian selbst stellte, der einer der besten Extremsportler Deutschlands ist. Er ist Surfer und hat im letzten Jahr den Surf-Oscar gewonnen. Dieser wird an jene Surfer verliehen, welche die längste Welle des Jahres geritten sind.
Als der Trailer beendet war, ging es direkt zum nächsten Interview oder besser gesagt einer Interviewrunde. Es wurde eine Großteil der „Play Gravity 2“-Crew auf die Bühne geholt, die hauptsächlich aus Schweizern und Österreichern bestand. Sie bemühten sich des besten Hochdeutsches, aber teilweise verfielen sie doch ihrem Dialekt, sodass die Beantwortung weiterer simpler Fragen nicht ganz verständlich waren. Nach einer guten Viertelstunde wurde dann endlich der erwartete Film präsentiert.
Der Film sollte eine Länge von 105 Min. haben, ging aber in Wirklichkeit nur eine knappe Stunde, worüber man letztlich froh sein konnte. Der Inhalt ist auch sehr prägnant zusammenzufassen – viele Bilder under Kameraperspektiven, der verschiedensten Extremsportarten von Snowboarden bis Paragliding gepaart mit Kommentaren der jeweiligen Sportler über ihre Auslebung des Extremsports und inwieweit sie sich mit dem Tod verbunden fühlen. Das einzig sehenswerte an diesem Film sind die wunderschönen Landschaftsbilder aus aller Welt wie Maui, Irland, Indien etc., die mit teils gelungener Musik in Szene gesetzt worden sind.
Am Ende standen wieder der Moderator und Sebastian auf der Bühne, lächelten und bedankten sich für den Abend und luden zu einer kleinen After-Show-Party ein. Diese war auch nicht lohnenswert, auch wenn man sich mit den einzelnen Sportlern unterhalten konnte. Alles in allem war diese Premiere ein ziemlicher Flop und der Film ist nur denen ans Herz zu legen, die wirklich Extremsportarten betreiben oder vorhaben sich einem zu widmen.
Ansonsten kann man sich das Geld für einen besseren Film sparen.

Adrian Baumeister

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