„I need a big chest, this isn’t working!“

Die Bühne ist dunkel, der Vorhang offen und sechs Personen posieren in gefrorener Haltung. Was sich als verhaltener Beginn herausstellte, änderte sich von Minute zu Minute zu einem unterhaltsamen sowie lustigen Abend. Die Inszenierung der Kömodie „An Ideal Husband“ von Oscar Wilde, die von der Eglish Dramatic Society am 20. Februar im Experimentiertheater aufgeführt wurde, war ein voller Erfolg.
Das Stück selbst handelt von Sir Robert Chiltern, der den Anfang seiner Karriere durch intrigantes Handeln ergaunert hat.

Szenenfoto aus "An Ideal Husband" english dramatic society, 19. februar 2011

Lord Goring (Thomas Mulhearn) & Lady Chiltern (Teresa Fritsch) im Experimentiertheater

Auf einer politischen Party, die Robert Chiltern gibt, wird er von Mrs. Cheveley mit einem Brief, der sein Fehlverhalten offenbart, erpresst und geht mit ihr einen Deal ein. Er versucht das Ideal eines Ehemanns vor seiner Frau zu bewahren, indem er das Geheimnis seiner Vergangenheit verschweigt. Jedoch wird seine Frau durch eine politische Entscheidung, die aufgrund des Deals mit Mrs. Cheveley entstanden ist, misstrauisch auf ihren Mann und wendet sich von ihm ab, obwohl sie ihn noch liebt. Im weiteren Verlauf bilden sich weitere Liebesbeziehungen sowie Intrigen untereinander und dennoch endet die Kömodie, wie sollte es auch anders sein, mit einem Happy End.
Die Aufführung lebt wahrlich von dem Wortwitz, den das Stück in sich birgt und der die Zuschauer stellenweise in Gelächter verfallen ließ. Zusätzlich wurde mit Gesang und kleineren Slapstick-Einlagen das Publikum in den Bann des Stückes gezogen. Es gab keinen Moment, wo man sich abwenden konnte, denn die Schauspieler präsentierten sich nach einem zögerlichen Beginn mit einer starken Vorstellung, welche nur von den edlen Kostümen getoppt wurde. Neben den vielen wunderschön einfarbigen Kleider, die die Frauen trugen, glänzten die männlichen Protagonisten in feinen Anzügen.
Die Musik hat in ihrer nebensächlichen Stellung dennoch eine tragende Rolle gespielt. Während auf der Bühne das Bild verändert wurde, setzte jedes mal eine Musik aus der Jahrhundertwende ein, die mit ihrem Rhythmus die Zeit, in welcher das Stück spielt, untermauert. Eine clever gewählte Kombinaton und nicht nur das, denn die ein bis zwei Gesangseinlagen im Stück selbst, erheiterten das Gemüt auf ein Weiteres.
Letztlich bleibt nur zu sagen, dass dieses Stück, selbst wenn man es nicht gelesen hat, einen auf eine unterhaltsame Reise durch die Londoner High Society führt, mit allen ihren Facetten.

Adrian Baumeister

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