Wortwerk im E-Werk am 27. Januar

Pünktlich zum neuen Wintereinbruch mit Schnee und Eiseskälte fand am 27. Januar die zweite Wortwerk-Lesung mit dem Thema „Winter“ statt.

Die von außerhalb kommenden Moderatoren Manuel Kunze und Johanna Schraut hatten so eine schöne Ankündigung verfasst über das Ende dieser Jahreszeit, und dann kommt sie doch glatt zurück. Tja, man kann nicht alles planen. Trotzdem führten sie mit viel Witz und Charme durch das Programm. Und den Wortwerklern gelang es mit Humor oder auch großer Traurigkeit das zahlreich erschienene Publikum mit ihren Texten mitzureißen.

Obwohl das Motto „Winter“ lautete, spielten die unterschiedlichsten Themen eine Rolle: Natürlich, wie sollte es anders sein, Beziehungen, die zu Ende gegangen sind (Anja Zeltner, Bei Geistern schlafen“), vom Leben grausam zerstört wurden (Nur in Gedanken, Saskia Hinze) oder gar nicht erst stattgefunden haben („Ausscheidungen„, Philipp Baumgärtel) . Freundschaften, die eingeschlafen sind, bedingt durch das Ende der Schulzeit und dem Ausziehen von Zuhause (Schneeschriften“, Rebekka Knoll). Die Suche nach dem Glück, das in einem toten Goldfisch gefunden wird („Fischstäbchenfische“, Carolin Hensler) oder der Tanz mit  Schneeflocken, der für eine Physikstudentin das größte Glück bedeuten kann (Zwischen den Schneeflocken“, Hanna Rauh). Die Muse der Musik darf nicht fehlen, ob in Form von klassischen Musikinstrumenten („In G-Moll„, Nataša Dragnić), oder in Form einer kurzen Erinnerung einer dementen Klavierspielerin (Tastenflügel“, Saskia Hinze).
Manche lasen sogar Auszüge aus ihren Romanen vor, wie Thomas Werner, der in
„Metanoia. Bewusstsein – Erlangen mit trockenem Humor bei Thüringer Kartoffelsuppe das schwere Los der Lehrer bespricht. Stefan Winter, der performativste Leser der Gruppe, trug mit rollenden Augen und tiefer Stimme einen Ausschnitt aus „Chasing Blue Sky“ vor, der einen Einblick gibt in das Leben eines Musikers.

Das ist sie also, die frischen Nachwuchsautoren im Aufstieg. Beinahe alle haben schon mindestens einen Preis für ihre literarischen Werke bekommen, und das zu Recht. Ihre Geschichten entführen den Leser in eine fremde Welt, die lustig sein kann, spannend, traurig oder verstörend, oder vieles mehr. Sie kann uns eine Gänsehaut über den Rücken jagen, oder uns laut auflachen lassen. Trotz des sich rasant veränderndes Medienzeitalters mit face- und e-book finden wir noch Gefallen an einer Lesung mit anwesendem Schriftsteller.
Wer die Veranstaltung verpasst hat, findet auf youtube.de unter dem Stichwort „Wortwerk Anthologien“ weitere Geschichten der Wortwerk-Autoren. Außerdem sei auf die Seite www.wortwerk.net verwiesen.
Und die nächste Lesung kommt bestimmt.

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