Draußen vor der Tür schwingt der Winter sein weißes Band durch die Luft – und drinnen gibt‘s „jazzy“ christmas. Genau das versprachen am vergangenen Dienstag, den 21.12.2010, die Jazzband und die Big Band der Uni Erlangen mit ihrer Swinging Christmas Party. Der Auftritt fand unter der Führung von Ulrich Nehls im Gemeindehaus am Bohlenplatz statt. Er war es auch, der bereits 1993 der Bigband Leben einspielte. Erst vor zwei Jahren wurde die Jazzband gegründet, weil sich glücklicherweise genügend Musiker für das Projekt fanden, wie Nehls erzählt.
Von musikalischer Seite wurde traditioneller Big Band-Sound, Blues und arrangierter Hip Hop geboten. In der Pause wurde das Publikum weihnachtlich mit Glühwein, Bier und Keksen bei Laune gehalten. So haben es die beiden Bands tatsächlich geschafft, für einen Moment Schneetreiben und Blitzeis vergessen zu machen. Das lag unter anderem auch an Stücken wie „Caravan“, „Blue Moon“ oder „The Looking Glass“. „Jingle Bells“ und „Santa Clause is coming to town“, präsentiert in rot blinkenden Weihnachtsmützen vom singenden Trompeter-Chor, brachte das Publikum wieder in festliche Stimmung. Brandaktuell studierte die Band anlässlich des kürzlich verstorbenen Leslie Nielsen die Filmmusik von „Die nackte Kanone“ ein. So manchem blieb diese Melodie länger im Ohr.
Hervorzuheben sind in der Jazzband vor allem die erste Trompete, die die Blechblas-Abteilung insgesamt aufleben ließ, und das Solo-Tenorsaxophon, das mit guten Einzelleistungen auf sich aufmerksam machte. Die aus etwas routinierteren Musikern bestehende Big Band wurde ihrem Anspruch „erste Mannschaft“ gerecht: Diese Leute wissen, wie man Musik macht! Die drei ersten Trompeten erreichen höchste Töne, die Posaunen können Posaune spielen und auch die Saxophone klangen gut. Die Rhythmus-Sektion war zwar leider oft ein wenig zu laut, so dass sie an ruhigen Stellen zu sehr dominierte, macht das aber durch große Professionalität an den Instrumenten wett; vor allem das Schlagzeug war fantastisch! So wünscht man sich einen Schlagzeuger: präzise und energiegeladen.
Mit mehreren Zugaben wollte Band und Publikum den Abend andauern lassen. Da war sich Nehls auch nicht zu schade, selbst zum Mikro zu greifen und mit „Glaubst i bin bled“ die österreichische Mundart aufleben zu lassen.
Alles Schöne muss jedoch einmal zu Ende gehen und irgendwann mussten sich alle in die eisige Kälte verabschieden.
Die nächste Gelegenheit kommt allerdings bestimmt: Im nächsten Jahr spielt die Jazzband bereits am 3. Februar wieder am Bohlenplatz, die Big Band kurz darauf am 16.2.2011.
Genauere Infos unter http://www.bigband.musik.uni-erlangen.de/neu/
Lukas Walenciak und Johanna Meyr