Frei oder fest (angestellt)? Das ist hier die Frage!

Es heißt ja, die deutsche Wirtschaft boomt wieder, hat sich von der letzten Krise so gut wie erholt. Trotzdem sitzt die Zeit der Kurzarbeit vielen noch im Nacken. Und was sollen da erst die Studenten sagen, die in eine ungewisse Zukunft auf dem Arbeitsmarkt blicken? Diese Fragen haben sich auch Dramazone (deutsch ausgesprochen), eine freie Theater- und Performancegruppe mit Hauptsitz in Bad Frankenhausen, gestellt und das Projekt „Angstbörse“ ins Leben gerufen.

Nach Visualisierung seiner beruflichen Angst wird man eingeladen, Bewältigungsstrategien auszuprobieren, um seine Ängste zu bewältigen. Als Währung dienen so genannte „Angstscheine“, die als Zugang zur Bewältigungsstrategie dienen. Chef Sascha Förster delegiert alle Aufgaben an seine Festangestellte Franziska Ruhl und die freie Angestellte Dorothea Schmans. Sie müssen Leistung bringen, sonst ist es schnell aus mit der schleimigen Zuneigung vom Chef. Dazu setzen sie alle Hebel in Bewegung: mit Tiefenentspannung, Angstfänger basteln, „Schlag den Chef“, social network Partys oder der Auseinandersetzung mit zukünftiger Familienplanung versuchen sie zu punkten. Allein, es reicht nicht aus. Der Vorgesetzte Förster ist nicht zufrieden. Souverän will er sein Unternehmen führen, doch mit diesen inkompetenten Arbeitskräften hat er es schwer. Dabei geben sie sich Mühe: Experten aus dem Jobcenter werden geladen, Kuchen verteilt, Lunchpakete geplündert. Zur Abwechslung dürfen sich die Gäste in der Mittagspause über den perfekten Arbeitsraum Gedanken machen, die Vorschläge werden dann gleich im Namen von Dramazone ans Patentamt geschickt.

Nichtsdestotrotz fühlt sich der Zuschauer umsorgt, ihm wird das Gefühl vermittelt, es werde wirklich was für ihn getan. Allerdings, es ist ein einziger Kampf: Es geht hektisch zu, bis zur Eskalation. Da erwarten einen harte Zeiten, wenn man den Kokon der Uni verlässt!
Ein witziger Abend, originell und kreativ, gerne wieder!

Johanna Meyr

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