Andreas Pommer hat es wieder einmal geschafft. Ein altbekanntes Stück neu zu inszenieren und auf eine enorm vielsagende und vielseitige Weise zu bewerben, den potentiellen Zuschauer dann doch fragend, aber neugierig zurückzulassend.
Deshalb trafen wir uns mit ihm, um diese Fragen zu klären und über die Bedeutung von klassischen deutschen Werken, anstrengende und doch angenehme Probephasen, die Symbiose von Musik und Theater und natürlich „Woyzeck“ zu sprechen. Weiterlesen
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Don’t fear the reaper
Am Samstag, den 13. Dezember 2014, gab die Studiobühne zum dritten und letzten Mal ihr Stück TOD und ICH (Regie Julian Gosolitsch und Nadine Raddatz) im Frankenhof in Erlangen zum Besten. Spätestens nachdem die große Sternenschildkröte Groß A’Tuin mit ihren vier Elefanten auf dem Rücken, die wiederum die Scheibenwelt tragen, auf der Bühne sichtbar wurde, dürfte auch dem letzten Zuschauer klar geworden sein, dass es sich um ein Stück nach Terry Pratchett handelt. In diesem Falle, um genau zu sein, um „Gevatter Tod“, den vierten Scheibenweltroman des Autors.
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Genau so — aber warum?
Mal bedacht, mal ohrenbetäubend wird es auf der kleinen Kunstrasen-Bühne: die Schauspieler-Mannschaft läuft im Theatertrikot auf, lässt biertumbe Halbaffen und verkappte Sport-Intellektuelle, stadion-sehnsüchtige Ehemänner und Fußball-Romantiker ihre Faszination kund tun, auch der volle Emotionenkatalog eines Public Viewing wird im Zeitraffer durchexerziert. Das Regie-Duo Anneke Ulrike Steffen und Andreas Pommer konzentriert sich mit seiner Elf auf die Leidenschaft für den Sport: das unvergessliche erste Mal im Stadion und die Sommerdepression im WM-Nachklang und der alljährlichen Bundesliga-Pause. Alles mit Humor, Musik und in kurzweiligen Szenen auf die Bühne gebracht, die in alle Zuschauer-Gesichter zu schreiben scheint: „Ja, genau so ist Fußball!“ Weiterlesen
Werther 2.0

PengPeng! Gabor Bozsik, Dennis Dreher, Michael Hörner, Sandra Knocke, Andreas Pommer und Alexander Esswein in „Werther from Outerspace“
Es gibt kaum ein Werk der klassischen Weltliteratur, das triefender, kitschiger und schnulziger ist, als J. W. Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther. Auch wenn sich einige Zeitgenossen daraufhin das Leben nahmen (nicht weil das Buch etwa so schlecht sei, sondern sie sich so mit dem suizidalen Werther assoziierten), bringt das Buch heute nur noch verächtliches Schnauben bei vielen Intellektuellen hervor. Darum hat die Studiobühne Erlangen aus dem Werk eine grandios groteske Kurzkomödie gemacht.
Zwischen Palme und Plauze

Love is a battlefield – Albert (Andreas Pommer), Lisa (Julia Hellberg) und Lara (Kristin Vogel) haben Spaß. (Reihenfolge: von unten nach Oben)
Weit mehr als Shakespeares Romeo oder der vom Liebestrunk besäuselte Tristan ist Goethes Werther die ultimative Nervensäge in Sachen Romantik. Ironie- und gnadenlos ist er seinen Lesern ein Beispiel, wie sie sich Mal um Mal zum Affen machen, wenn sie stehbluestanzend den Himmel in blauen Augen vermuten und vom ewig wahren Glück träumen. Warum die Studiobühne Erlangen e.V. den jetzt auch noch irgendwie inszenieren muss … Weiterlesen
Wenn Carpe Diem zum Diktat wird…
Die Sache mit dem Sinn des Lebens ist so eine Sache in Theaterstücken, irgendwie schwingt sie schließlich immer mit. Warum also nicht gleich extrahieren und explizit danach fragen? So geschehen in 24 Stunden, einer Produktion des theater zwo sieben, das dieses Wochenende bei der Studiobühne Erlangen zu Gast war. Von der Frage ausgehend, was wohl zu tun wäre, wenn man noch 24 Stunden zu leben hätte, werfen fünf Schauspieler Fragen nach dem Tod und damit einhergehend nach dem Leben auf. Weiterlesen
Ein supergenialkohöllischer Wunschpunsch
Man könnte meinen, dass Der Wunschpunsch nur Kindern gefällt – schließlich hat Michael Ende das Buch für Kinder geschrieben. Doch die gestrige Aufführung der Studiobühne hat gezeigt, dass auch Erwachsene ihren Spaß daran haben können. Es kommt auf die richtige Mischung an. Die Regisseurin Marie-Christin Schwab hat das passende Rezept gefunden: Weiterlesen
Silvester bei Beelzebub Irrwitzer
Dezember – der ideale Monat, um eine persönliche Bilanz des Jahres zu ziehen. Auf einmal steht das neue Jahr bevor und man fragt sich: Wie ist die Zeit nur so schnell vergangen? Die Zeit spielt eine wichtige Rolle in der neuesten Produktion der Studiobühne: Regisseurin Marie-Christin Schwab bringt mit ihrem Team Michael Endes Roman Der Wunschpunsch auf die Bühne. Weiterlesen
Schiller Hashtag Internet
In ihrer Inszenierung von Die Räuber verbindet die Studiobühne Erlangen einen Klassiker mit Medienkritik – #any connection? Weiterlesen
Böhmische Wälder online
Die Studiobühne zeigt Schillers Die Räuber in einer modernen Interpretation. Am 9. / 16. und 18. November 2013 im Frankenhof Erlangen
Die jungen Menschen von heute sind nicht zu beneiden, denken sich Regisseur Matthias Nadler und Dramaturgin Dany Handschuh. Ihr Reichtum an Möglichkeiten lässt sie erstarren, ihr Streben nach Individualität drängt sie unaufhaltsam in den Konsum und die ihnen geschenkte Freiheit verkommt zu einem wertlosen Accessoire.
Frei nach Schillers Die Räuber erzählt die Studiobühne Erlangen e.V. von den verlorenen Individuen einer chaotischen und unübersichtlichen Gesellschaft. Menschen, die nicht mehr wissen, was Gerechtigkeit bedeutet und deren Verlangen nach Veränderung versteinert ist.
Die Welt hat sie abgehängt und sie versuchen nicht einmal mehr hinterher zu kommen.
Am 9., 16. und 18. November 2013 jeweils um 19 Uhr im Saal des Frankenhof.
Eintritt: 8€/5€ ermäßigt
Mehr Informationen dazu unter www.studiobuehne-erlangen.de/die-rauber