Flüchtlingsfrage und Elfenbeinturm

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Die Podiumsdiskussion fand im Senatssaal statt.

„Hat die Universität die Aufgabe sich einzumischen oder soll sie in ihrem Elfenbeinturm bleiben?“ Das ist eine Frage der Literaturwissenschaftlerin und Diskussionsmoderatorin Christine Lubkoll am Abend des 11. April 2016. Der Tag, an dem die Ringvorlesung „Die Flüchtlingsfrage – interdisziplinäre Perspektiven“ mit einer Podiumsdiskussion eröffnet wird. Allein durch diese Veranstaltung, meint sie, verlasse man den Elfenbeinturm. Und der Vizepräsident für Internationales, Günter Leugering, spricht von den Chancen und Möglichkeiten des Diskurses an der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Ob die Diskussion spannend wird? Weiterlesen

Die Entmündigung des Bürgers durch die Politik

Die Diskussion Copyright: Johanna Meyr

Die Diskussion Copyright: Johanna Meyr

Politische Entscheidungen werden über die Köpfe der Bürger hinweg getroffen. Die Entmündigung des Souveräns in einer demokratischen Gesellschaft löst zu Recht Proteste aus, in denen der Protestierende als „Wutbürger“ deklariert wird. Das Verhältnis zwischen Politik, das heißt zwischen den Akteuren und dem Volk, das jenen scheinbar willkürlich ausgeliefert ist, war Thema des traditionellen Sonntagsmatinée des 31. Erlanger Poetenfestes. Weiterlesen

Die Freiheitsbewegung in der arabischen Welt – Progression oder Verklärung?

Über Zukunft der Revolte in den arabischen Ländern, die im Frühjahr in Tunesien ihren Anfang nahm, wurde auf dem 31. Erlanger Poetenfest von Nahost-Kennern diskutiert, darunter der iranischstämmige Orientalist und Schriftsteller Navid Kermani, der irakische Schriftsteller Abbas Khider und die Publizistin Daniela Dahn.

Copyright: Erlanger Poetenfest – Foto: Georg Pöhlein, 2011 Podiumsdiskussion mit Abbas Khider (Foto) und anderen

Copyright: Erlanger Poetenfest – Foto: Georg Pöhlein, 2011 Podiumsdiskussion mit Abbas Khider (Foto) und anderen

„Arabischer Frühling oder die Fröste der Freiheit. Eine Diskussion über die Zukunft in Nahost.“

Die verbindenden Elemente der Aufstände in den einzelnen Ländern, so verschieden ihre Gesellschaften auch sein mögen, sind Kermani zufolge zwei Hauptaspekte: die Träger sind junge Menschen, die aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit von einer tiefen Perspektivlosigkeit geprägt sind und das Loslösen vom Westen sowie vom Islamismus. Die Revoltierenden nehmen ihr eigenes Schicksal in die Hand, sehen sich mehr und mehr als Subjekte einer eigenen, nicht länger fremdbestimmten Geschichte und wenden sich gegen die traditionellen Autoritäten. Kermani sieht in dieser Art des Generationenkonflikts einen „politischen Vatermord.“ Weiterlesen