Eine Stimmung, die es wohl nur im Märchen gibt: Im Publikum sind auffallend viele Kinder, die aufgeregt darauf warten, dass sich der schwarze Vorhang hebt. An den seitlichen Plätzen im Zuschauerraum des Markgrafentheaters legen die Jungen und Mädchen erwartungsvoll ihre Arme auf die gepolsterte Balustrade und schauen neugierig zur Bühne. Der Schriftzug Die Schneekönigin wird auf den Vorhang projiziert. Es ist die zwölfte von 35 Vorstellungen, die das Ensemble des Erlanger Theaters innerhalb eines Monats zeigt. Und sie ist wirklich märchenhaft.
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„Jede Anzahl ist ein Schock“
Ein Vater führt seinen Sohn in die Geheimnisse des Rasierens ein – eine alltägliche Szene. Nur, dass es von diesem Sohn zwanzig gibt, weil er ein Klon ist. Dass deswegen sowohl Vater als auch Sohn gezwungen sind, Fragen nach Original und Kopie zu stellen, herauszufinden versuchen, was Identität bedeutet. Caryl Churchill wirft in ihrem Drama „Die Kopien“ (Originaltitel: A Number) abseits von moralapostolischen Plädoyers die Fragen auf, die sich im Zeitalter technologischer Reproduktionsmöglichkeiten unwillkürlich aufdrängen. Katja Blaszkiewitz gelingt es in ihrer Inszenierung, die vergangenen Samstag in der Erlanger Garage Premiere feierte, diese Fragehaltung auf verschiedenen Ebenen an den Zuschauer weiterzugeben. Weiterlesen