Jan Albers: cOlOny cOlOr

Jan Albers."brasilpowDer-upanDDownDiamonDDust".2013 (zur Verfügung gestellt durch Kunstpalais erlangen)

Jan Albers.“brasilpowDer-upanDDownDiamonDDust“.2013
(zur Verfügung gestellt durch Kunstpalais Erlangen)

Der in Namibia aufgewachsene und in Düsseldorf tätige deutsche Künstler Jan Albers präsentiert nach seinen Ausstellungen in Düsseldorf (VAN HORN, solo-exhibition) und Hamburg („Small Is Beautiful“, Drawing Room) nun in Erlangen seine Arbeiten dem öffentlichen Publikum.

Albers Werke zeigen seine Suche und das Bestreben, bestehenden Kunstgattungen etwas Neues und Unerwartetes hinzufügen zu wollen. Er stellt dem Besucher nicht nur unterschiedlichste Materialien vor, sondern bearbeitet diese mit ausgewählten Techniken, die den Betrachter innehalten lassen. Man möchte intensiver hinschauen. Struktur und Farbe sowie deren Modifikationen scheinen fast einem Tanz zwischen zwei Personen zu ähneln. Doch der Künstler beendet Weiterlesen

Das Schicksal scheint eine Frau zu sein

IMG_8208Buchrezension: „meine trauer traut sich was!“ von Andrea Riedinger

Das Schicksal scheint eine Frau zu sein. Eine zickige, unberechenbare. Eine, die schreit: „Nimm mich endlich wahr! Ich bin hier!“ Und dem provozierend hinzufügt: „Du kannst vor mir nicht weglaufen!“

Stimmt, man kann nicht weglaufen. Selbst wenn man sehr schnell rennt. Aber man kann reden, sich die radikale Freiheit nehmen laut zu schreien oder man kann leise traurig sein. Man kann sich ein kleines Glück schaffen und weinend lachen. Die Journalistin Andrea Riedinger zeigt Weiterlesen

Schon wieder: Jazzkantine ignoriert weiter hartnäckig die Vorschriften der Jazz-Polizei

Jazzkantine.Tour1.Credit:Nina Stiller

Jazzkantine.Tour1.Credit:Nina Stiller

Doch das stört mich nicht! Denn… Ich habe „Hunger, Hunger“! Auf ihrem neuen Album „Ohne Stecker“ soll es in der Jazzkantine Speisen geben, die den Zuhörer so richtig satt machen. Zwanzig Kilogramm könne man allein an einem Abend zunehmen. Nein, soviel mag ich nicht auf einmal essen. Gut gekocht werden soll in dieser Kantine: „Das beste Essen in der Stadt“. Mal sehen… Was gibt es heute? „Futter für die Seele“ ertönt es aus den Räumen. Lecker, Schmecker. Super Hörgenuss.

Uta Hoeß: Guten Tag, ich hätte gern einmal das ganz frische Album „Ohne Stecker“.

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Komponierte Bilder: Institut der Träume

Jiří Kolář, Die Sonne des Malers, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

Jiří Kolář, Die Sonne des Malers, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

 

Der tschechische Künstler Jiří Kolář wäre am 24. September diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Anlass genug, dem Publikum eine neue Sammlung „Institut der Träume“ zu präsentieren, entschied das Kuratorium des Neuen Museums Nürnberg. Im Mittelpunkt der Ausstellung werden die 31 neu erworbenen, frühen Collagen des Künstlers aus den Jahren 1958 bis 1963 stehen.

Kolář war ein Grenzgänger zwischen Literatur und bildgebender Kunst, der weltweit sein Publikum zu verzaubern wusste.

 

 

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„Exit“ – Das neue Album von Chakuza

Chakuza: Fotograph Mirjam  (zur Verfügung gestellt von Wilde Schneider GbR)

Chakuza: Fotograph Mirjam
(zur Verfügung gestellt von Wilde Schneider GbR)

Einladung zum Interview: Sommerwiese in Franken
Tapp, tapp, tapp. Kurzer Spaziergang bergan: Steinknirschen auf dem Weg, Vogelzwitschern, Stille auf einer Obstbaumwiese. „Exit – Ein tolles Album!“ möchte ich als erstes zu Chakuza sagen. Doch – beginnt man so ein Interview? Warum denn eigentlich nicht! Es ist eine wirklich gelungene CD, der ich vom ersten bis zum letzten Lied zuhören wollte. Die Songtexte sprudeln über vor Lebenseindrücken. Also, warum sollte ich daher nicht! mit diesem Satz mein Interview beginnen?
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Ein biographischer Roman zum Eintauchen

 

Ich packe in meinen Koffer... Photo Uta Hoeß

Ich packe in meinen Koffer…
(Photo: Uta Hoeß)

Martin Beyer schuf mit „Alle Wasser laufen ins Meer“ einen gut recherchierten Roman über den Dichter Georg Trakl. Trakls Werke sind anspruchsvoll, von manchem als „schwere Kost“ empfunden. Martin Beyer ist es in seinem Roman gelungen, die Komplexität von Trakl, dessen Hang zur Schwermut und die Entstehungsgeschichte einiger Gedichte spannend lesbar aufzuzeichnen. Der Leser taucht ein in das Leben der untergehenden K&K-Monarchie, fühlt die Sehnsucht einer aussichtslosen Liebesgeschichte, erlebt die Besessenheit und den Schaffensdrang eines sich oft unverstanden fühlenden und ewig suchenden Dichters. Martin Beyer rekonstruiert gewissenhaft das Leben von Georg Trakl. Mit psychologischem Gespür beschreibt er Trakls Selbstzweifel, Ängste, Gedanken und Entscheidungen. Es scheint, als habe Trakl Beyer zu seinem Biographen bestimmt. Besonders berührend ist Beyers Feingefühl und Bedachtsamkeit, um objektiv und ohne Verurteilung Georgs tiefe Liebe zu seiner Schwester Grete zu beleuchten. Weiterlesen

Vom Spazieren und Finden… „Antworten am Wegrand“ von Philippe Jaccottet

 

Ich packe in meinen Koffer... Photo Uta Hoeß

Ich packe in meinen Koffer…
(Photo: Uta Hoeß)

Eigentlich wollte ich nur kurz ins Teehaus und mich bei einer Tasse Darjeeling ausruhen. Als ich jedoch an der Auslage des kleinen Buchladens in Sichtweite der Brauerei vorbeischlenderte, überkam mich die Leselust. Und was könnte besser zu einer Tasse Tee passen als ein Buch. Die Inhaberin musterte mich, stellte mir zwei Fragen und legte mir dann behutsam ein Buch auf den Tresen. „Antworten am Wegrand“ von Philippe Jaccottet. Ich blätterte, las und war sofort von diesem Buch verzaubert.

Einige Stunden später, nach ungezählten Tassen Tee, klappe ich das Buch zu. Ich habe „meine“ Antwort am Wegesrand gefunden. Die alten Bäume im Schlossgarten sehen heute besonders schön und grün und ehrfurchtsvoll aus. Nachwirkungen des Buches, die noch lange anhalten werden. Weiterlesen

Moderne Zeiten – In der Kunsthalle Würth

Kunsthalle Würth; Besucher (Foto: Uta Hoess)

Kunsthalle Würth; Besucher (Foto: Uta Hoess)

Die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin soll saniert werden. Sehr gut!

Zum einen, weil das Bauwerk von Ludwig Mies van der Rohe wirklich schon in die Jahre gekommen ist. Zum anderen, weil dieser Renovierungsplan eine fabelhafte Idee hervorbrachte. Der Kunstbeirat der Kunsthalle Würth und die Angestellten ließen aus dieser Idee mit Begeisterung und trotz reichlichen Aufwandes Wirklichkeit werden. Im Frühjahr 2014 versandte die Nationalgalerie Berlin 200 Werke von 90 Künstlern nach Schwäbisch Hall. Dem Besucher der Kunsthalle Würth öffnet sich nun eine glänzende, beeindruckende Schatzkammer. Eine Sammlung der Superlative. Weiterlesen