Neu bei Reclam: „Künstlerhäuser“ von Bodo Plachta

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Bodo Plachta: „Künstlerhäuser“- Cover. Von: Reclam-Verlag.

Repräsentatives Vorzeigeobjekt oder Werkstatt oder beides? Über Jahrhunderte entstanden Künstlerhäuser, die trotz der äußerlichen Unterschiede eine Gemeinsamkeit teilen: Das Atelier steht nicht nur im Zentrum des künstlerischen Schaffens, sondern bildet auch das Herzstück der Wohnräume. Beobachtungen wie diese haben der Autor Bodo Plachta und der Fotograph Achim Bednorz über die vergangenen zwei Jahre in ganz Europa gemacht. Ihre Erkenntnisse sind nun in Bodo Plachtas neuestem Werk „Künstlerhäuser“ festgehalten, das sich wie eine Fortsetzung zu seinem Buch „Dichterhäuser“ gesellt. Weiterlesen

Neu im Pantheon-Verlag: „Das Zeitalter der Erkenntnis“ von Eric Kandel

Coveransicht. Siehe unter: http://www.randomhouse.de/Paperback/Das-Zeitalter-der-Erkenntnis/Eric-Kandel/e441272.rhd

Coveransicht. Siehe unter: http://www.randomhouse.de/Paperback/Das-Zeitalter-der-Erkenntnis/Eric-Kandel/e441272.rhd

Es ist seit heute auch beim Pantheon-Verlag erhältlich und günstiger als bisher: Das Buch „Das Zeitalter der Erkenntnis“ von Eric Kandel genießt seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2012 eine breite Aufmerksamkeit. Es liest sich wie eine Liebeserklärung an Kandels Geburtstadt Wien, insbesondere an die Zeit zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, in der sie sowohl aus künstlerischer als auch aus wissenschaftlicher Perspektive zu den avantgardistischsten Städte Europas zählte. Eric Kandel, der für seine Erkenntnisse in der Gedächtnisforschung im Jahr 2000 mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt wurde, verbindet in einem geschichtlichen Abriss sein wissenschaftliches Interesse an der Wahrnehmungspsychologie mit seiner Leidenschaft für Kunstgeschichte und legt somit den Grundstein für eine Neuroästhetik. So entsteht ein Plädoyer für eine interdisziplinäre Forschung, die ganz im Sinne des regen Wissensaustausches steht, den Kandel in seiner präferierten Epoche zwischen Künstlern und Wissenschaftlern sieht. Weiterlesen

Heute zum letzten Mal: Gelber Sommer

Die diesjährige Ausstellung der Ohm- Hochschule- Absolventen unter dem Motto „Gelber Sommer“ ist eine, die bunter nicht sein könnte: Film- Projekte, 3D- Animation, Buchillustrationen, Fotographie, Computerspiele, alles durcheinandergewürfelt- kurz und gut: Langweile ist etwas anderes. Ein paar Highlights sollen in diesem Artikel kurz vorgestellt werden. Weiterlesen

Vorankündigung: Am 18. 7. ist wieder Ohm- Werkschau

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Der Zeitgeist soll in dieser neuen Schrift abgebildet werden. Foto: http://www.th-nuernberg.de/no_cache/seitenbaum/pressemitteilung-detail/article/10381/page.html

Die Ohmhochschule in Nürnberg präsentiert auch in diesem Jahr wieder eine umfangreiche Palette von Abschlussprojekten der über 50 Ohm- Absolventen- darunter Filme (auch in CGI- Technik), Designobjekte, Raumkonzepte, und etliches mehr. Im Kochbuch „The Taste of Color“ steht zum Beispiel die Farbe an oberster Stelle.  Weiterlesen

Der Entertainer seiner selbst

Supergute Tage

Henriette Schmidt als Christopher Boone
Foto: Staatstheater Nürnberg

Moonboots und Mikrofon: Manch einer, der die Premiere des Theaterstücks „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ am vergangenen Samstag besucht hat, hätte sich die beliebte Romanfigur aus Mark Haddons gleichnamigen Roman wohl anders vorgestellt. Vor allem auch, weil der Roman viel von dem Innenleben des Asperger-Authisten erzählt. Doch das kann man scheinbar unterschiedlich auslegen. In der Inszenierung von Christoph Mehler wird das Innere nach außen gekehrt: Das ist ein schmerzhafter Prozess für jeden, der einen entspannten Theaterabend erwartet hat.

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Vorankündigung: Eröffnung einer Agentur für Zeitverschwendung

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(Quelle: http://www.agenturfürzeitverschwendung.org/)

Als sich die Dikussion um Philip Dingeldeys Fußballartikel noch nicht in einem Gähnen entspannte (sprich: als noch Luft im Ball war), machte man sich woanders ernsthafte Gedanken, wie Zeit am wirkungsvollsten zu verschwenden wäre. So absurd es klingen mag, so real ist es. Denn am Samstag eröffnet im Kaufhof am Nürnberger Aufseßplatz die „Agentur für Zeitverschwendung“ (kurz: AfZ). Weiterlesen

Doch kein Verfremdungseffekt?

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Fotograph: Sebastian Worch

 

Eine feine Brecht- Inszenierung bot am vergangenen Montag das Fränkische Theater Schloss Massbach anlässlich der Bayrischen Theatertage. Die Umsetzung von „Furcht und Elend des dritten Reiches“ entwickelte sich zu einem Theaterabend, in dem sich Komik einen harten Kampf mit Tragik leistete – und letztendlich Ironie hervorbrachte. Weiterlesen

Vollendete Leere

Laboratorium 1 - Die Graue Stunde 3

Steven Scharf, Sylvana Krappatsch, Fotograph: Julian Baumann

Weiches Licht erhellt eine karg eingerichtete Wohnung. Im Hintergrund sind dumpfe und eintönige Maschinengeräusche zu hören. Eine Frau und ein Mann kommen herein. Sie setzen sich. Er steht auf und gießt sich einen Kaffee ein. Die Frau setzt sich und schweigt. Raucht eine Zigarette. Nach zehn Minuten fällt der erste Satz: „Wie geht es dir?“ Er lässt sich Zeit mit seiner Antwort.

Und doch kann man in jeder Sekunde einen intensiven Dialog erleben: In Blicken, Haltungen und kleinen Veränderungen im Ausdruck vollzieht sich, das merkt man schon nach kürzester Zeit, etwas Großes. Die Blicke im Publikum um mich herum sind nach anfänglichem Tuscheln schon bald starr nach vorne fixiert und folgen jeder einzelnen Bewegung. Erstaunlich, denn diese karge Art der Inszenierung steht in großem Kontrast zu unseren sonstigen Sehgewohnheiten. Es gibt hier nur das Langsame, Eindringliche. Nicht mehr und nicht weniger als die graue Stunde vor Sonnenaufgang ist zu sehen. Und doch enthüllen sich zwei komplette Leben in der wundervollen Sprache der Autorin Ágota Kristóf. Kargheit und psychologisches Spiel lassen Lebendigkeit entstehen, die fesselt. Ein guter Anfang für die neue Laboratorium- Reihe der Münchner Kammerspiele, die Zino Weys Inszenierung „Die graue Stunde“ am Freitag anlässlich der bayrischen Theatertage im Redoutensaal in Erlangen präsentierten. Weiterlesen

Materie lügt nicht

Die Opferung von Gorge Mastromas_1

Von links nach rechts: Volker J. Ringe, Florian S. Federl, Gerald Leiß, Iris Hochberger. Fotograph: Thomas Bachmann

Vergiss die Moral und begib dich auf Augenhöhe mit dem Universum.

Handele konsequenzlos und nimm dir was du willst.

Lüge um deine Ziele zu erreichen.

Und das Wichtigste: Mach keine Fehler.

In einer Welt voller Haifische kann nur der Gerissenste regelmäßig reißen. Wer über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen, dem steht nichts im Weg. Er erhält übersinnliche Fähigkeiten: Die Gabe, in die Zukunft zu sehen und diese zu beeinflussen. Die Gabe, den Status quo zu verändern und die Gabe, die Zeit anzuhalten.

Anlässlich der bayrischen Theatertage präsentierte das E.T.A.- Hoffmann Theater Bamberg am vergangenen Dienstag „Die Opferung des Gorge Mastromas“ von Dennis Kelly.

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Lieben, Leiden, Leben lassen

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Medea, erstes Bild: Murat Seven, Atina Tabé, Tänzer. Fotograph: Ralf Lang.

„Medea“, die jüngste Inszenierung von Barish Karademir, feierte am Samstag Dernière. Ein herrlich vielschichtiger Abend, der viel Raum für Interpretationen lässt. Ob es das Licht ist, das die jeweilige Stimmung unterstreicht, die genauen Bewegungen der Tänzer, oder ein Apfel, der von einem Mund zum anderen gereicht wird:

Eine Kritik kann diese Inszenierung nie komplett abdecken- ebenso wenig wie der Zuschauer alles auf einmal erfassen kann, was Barish Karademir sich für seine Umsetzung überlegt hat.     Weiterlesen