YouNotUs – Die Superboys im Interview

YouNotUs ist ein sympathisches DJ- und Produzentenduo aus Berlin, das uns schon mehrfach Hits beschert hat. Mit ihrer Neuinterpretation von „Narcotic“ brachten sie uns ein mit Feel Good Atmosphäre durch die Pandemie und nun lassen sie live die Bühnen des Landes zum Beben bringen. Wir haben Tobias und Gregor getroffen um uns mit ihnen über ihr Vorgehen beim Produzieren von Hits, ihren Rituale vor Auftritten und das Gefühl bei Bungeejumping aus 260 Meter Höhe zu sprechen.

YouNotUs im Interview mit dem Reflexmagazin. Bild: Dominik Unbehaun.

Reflex: Hallo und vielen Dank, dass ihr euch Zeit für das Interview nehmt. Ihr kommt gerade von der Stage. Wie war denn der Gig für euch?

Tobias: Richtig gut. Richtig geil. Es war ein bisschen schade, dass es anfangen hat zu regnen. Aber die Leute hatten unfassbar viel Bock. Das ist etwas das wir dieses Jahr auf jedem Festival eigentlich feststellen. Die Leute haben zwei Jahre alles angestaut und lassen es jetzt raus.

Gregor: Auf jeden Fall! Es war lustig anzusehen als der Regen eingesetzt hat. Manche haben sich noch so Regencapes übergezogen und andere haben alles gerade sein lassen und einfach weitergefeiert. Das war cool.

Reflex: Wir haben auch kurz die Show gesehen und die war echt gut. Ihr habt die Leute mitgezogen und sie hatten Bock wie ihr sagt!

Tobias: Dankeschön

Reflex: Ihr seid das erste Mal hier. Was macht das Festival für euch aus?

Gregor: Super viel Liebe zu Detail. Wir haben noch nicht das ganze Festival gesehen, aber der Backstage ist auf jeden Fall schon ziemlich gemütlich-. Das war auch das erste, was ich gesagt habe als wir hier reinkamen. Da war so eine Seifenblasenmaschine und so. Und es sieht alles so gemütlich aus und ist aus schönem Holz.

Tobias: Und wir haben schon das Riesenrad aus der Ferne entdeckt und gehen auf alle Fälle gleich noch eine Runde Riesenrad fahren – wenn das Wetter es zulässt (lacht).

Reflex: Ihr müsst auf alle Fälle noch eine Runde drehen (grinst). Ist diesmal zum Glück auch überdacht.

YouNotUs: Nice. Dann auf jeden Fall!

Reflex: Habt ihr denn eine Art Ritual oder ähnliches vor euren Liveshows und Sets?

Gregor: Vor Dj Sets anstoßen und einmal umarmen. Bei Liveshows…

Tobias: Bei Liveshow… Wir haben auch eine Liveband mit einem Drummer und einer Brass section mit Saxofon, Trompete und Posaune. Durch die ganzen Instrumente und Sänger, die sie dabei haben sind wir dann immer eine ganze Gang. Wir machen dann immer huddle wie in einem Footballteam und stacheln uns so gegenseitig an.

Reflex: Ob „Supergirl“ oder „Narcotic“, ihr habt viele Hits und ihr setzt gerne mal darauf bekannte Hits geschickt ins Moderne zu versetzen und zeitgleich euren eigenen Touch miteinzubeziehen. Was macht denn bei solchen Produktionen den Reiz für euch aus?

Gregor: Für uns ist es einfach eine besondere Challenge. Ich würde sagen für uns ist es tatsächlich ein bisschen schwieriger so eine bekannte Melodie neu auflegen zu lassen. Weil die Leute natürlich eine ganz andere Erwartung haben. Die kennen die Melodie und das kann man auch sehr schnell verhunzen. Deswegen geben wir uns da große Mühe. Unser eigener Anspruch ist auch sehr hoch. Wir wollen ein neues Werk schaffen und quasi nicht nur ein 1:1 Cover.

Tobias: Es ist auf alle Fälle eine geile Herausforderung mit so einer Melodie zu arbeiten. Wir machen das dann immer so, dass wir eben einen komplett neuen Song drum herumschreiben und nicht einfach 1:1 etwas übernehmen. Wir versuchen auch eine andere Facette, die schon darin schlummert und die man aber so vielleicht nicht im Original gehört, aus dem Song herauszuziehen. So versuchen wir dann auch immer unsere Interpretation mit unserem Sound umzusetzen.

Reflex: Das heiß ihr würdet aber auch sagen, dass bei solchen Produktionen eher Druck auf euch lastet, als dass ihr den komplett entspannt wegproduziert?

Tobias: Also Druck würde ich jetzt nicht sagen. Es ist eher Druck, den wir uns selber machen, weil wir eben so einen krassen Anspruch an uns haben. Wenn wir so einen Rework rausbringen, dann wollen wir halt auch dass es knallt und das es nicht so billig gemacht ist. Das muss wirklich ein eigenes Stück sein und für sich alleine stehen. Wenn du was Neues schaffst, dann gibt es erst mal nicht wirklich jemanden der eine Erwartungshaltung an etwas hat. Deswegen ist auch eine andere Herangehensweise, aber es macht uns auch extrem viel Spaß damit zu spielen.

Gegor: Absolut.

Reflex: Ich finde euren vielfältigen Sound auch sehr interessant. „Supergirl“ ist beispielsweise auch ein eher entspannterer Song, aber auch Narcotic, der jedoch ein bisschen mehr nach vorne geht. Meine Lieblingssongs von euch sind „Juicy Sushi“ und „Like a Punk“ und ich würde behaupten, wenn ich das sagen kann, dass die Songs um einiges dreckiger und härter sind. Wenn ihr da so auf eure ganze Diskografie drauf blickt: Legt ihr da viel Wert drauf abwechslungsreich zu sein und was würdet sagen ist so ein signature der sich in den Songs vereint?

Tobias: In unserer Brust schlagen so zwei Herzen. Einmal diese dancige, poppige Musik zu machen, die man sich auch gut einfach so anhören kann und die auch gut im Radio läuft. Zum anderen sind wir aber halt auch DJs die den Dancefloor lieben. „Like a punk“ oder „Juicy Sushi“ zum Beispiel sind halt eher zum abgehen und abfeiern. Und ja wir lieben es halt einfach den Ausgleich zu haben. Auf der einen Seite das eher softere melodiöse zu machen und dann zwischendrin so Brecher Tracks zu haben, die dann einfach gut in unseren Sets funktionieren.

Reflex: Was würdet ihr sagen macht euch dann mehr Spaß? So Laidback Tracks oder doch mehr so Clubbanger?

Gregor: Kann man nicht wirklich sagen. Genauso wie die Frage ob Club oder Festival. Es sind beides sehr verschiedene Sachen und deswegen haben beide ihre Reize. Wir lieben beides.

Reflex: Zum Abschluss würde ich gerne wissen: Ich habe gelesen, dass ihr in eurer Freizeit gerne aktiv seid und verschiedene Sportarten nachgeht, wie beispielsweise Fußball oder eben auch fliegen. Gibt’s es etwas, dass ihr den Sommer noch ausprobieren wollt? Ihr kommt doch auch sicher viel rum durch die ganzen Festivals?

Gregor: Wir haben keine Zeit (lachen). Weil der Sommer eben so vollgepackt mit Shows ist. Und wenn wir nicht auf Tour sind, sind wir im Studio oder auf Promo.

Tobias: Oder im Fitnessstudio (lachen).

Gregor: Aber ansonsten ist nebenher nicht viel Zeit für Privates. Wenn wir mal einen Tag off nehmen dann entspannen wir.

Tobias: Aber Gregor will die ganze Zeit schon Bungee Jumpen. Auf Festivals gibt’s auch manchmal so Bungeejumping Tower. Er ist so: „Gibt’s wieder einen? Ich will unbedingt springen!“

Gregor: Da habe ich richtig Bock drauf!

Reflex: Warst du schon mal auf so einem Bungeejumping Tower?

Gregor: Nicht auf einem Festival. Ich habe aber mal Bungeejumping in Südafrika gemacht. Mit 260 Metern war das einer der höchsten der Welt. Das war auf alle Fälle richtig crazy. Da hatte ich auch kurz Todesangst, aber das würde ich nochmal machen (lachen).

Reflex: Ja geil. Beim Open Beatz gab es das auch die letzten Jahre neben dem Riesenrad. Aber dieses Jahr leider nicht. Vielen Dank für das Interview!

YouNotUs: Danke euch auch!

YouNotUs im Interview mit dem Reflexmagazin. Bild: Dominik Unbehaun.

Das Interview führte Nico Hilscher

Weiterführende Informationen zu aktuellen Veröffentlichungen und kommenden Releases findet ihr auf der offiziellen Homepage von YouNotUs und ihrem Instagram-Account.

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