Das Open Beatz 2019 liegt nun auch schon wieder ein paar Wochen zurück. Es ist also genug Zeit vergangen, um alte Wunden aufzureißen. Denn jeder, der dieses Jahr nicht da war, hat so einige schöne Dinge verpasst. Hier kommen meine Highlights, an welche ich mich gerne zurückerinnere.
Die komplette Show von Salvatore Ganacci (dieser Mann ist jetzt schon eine Legende)
Salvatore Ganacci stellt für viele eingefleischte Fans der EDM Szene ein kontrovers diskutiertes Thema da. Für die einen ist er eine Witzfigur, welche nicht genug Ernsthaftigkeit mitbringt. Für die anderen hebt er das ganze auf ein neues Level und begeistert mit kreativem Entertainment. Ich zähle mich zu letzteren und dementsprechend gehyped war ich auch auf seinen Auftritt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Neben seinen ausgefallen Tanzeinlagen, in welchen er sich von der Musik einnehmen lässt, um nebenbei selbst die Bühne einzunehmen, packten mich zwei, beziehunsweise drei, andere Aktionen. So gibt es über dem DJ-Pult auf der Mainstage eine Art Gerüst, an welchem Salvatore anfing während seinen Set Klimmzüge zu machen. Er hebt sich somit, im wahrsten Sinne, also wirklich auf ein neues Level. Bei einer anderen Aktion holte er jemanden aus dem Publikum auf die Bühne. Der junge Mann hieß Vladimir und war sichtlich begeistert mit dem DJ hinter dem Pult zu stehen, was er mit ausgelassenen Tänzen bewies. Salvatore Ganacci war scheinbar auch überzeugt, denn nach einer kurzen Einweisung, durfte Vladimir übernehmen und Ganacci machte sich auf den Weg in das Publikum, um mit diesem ausgelassen zu feiern. Man merkt, Salvatore Ganacci versucht jedes Mal aufs Neue dem Publikum eine unvergessliche Show zu bieten.
Die neu gestaltete Zone 3
„Warum neu gestaltet?“, werden sich sicherlich einige Fragen, war das genutztete Areal doch komplet frisch. Dies ist zwar schon der Fall gewesen, aber die Zone 3 ist eine Fortführung der Third Stage, welche ehemals gegenüber der Lake Stage zu finden gewesen ist. Nun findet man die Zone 3 direkt hinter dem Haupteingang. Beziehungsweise findet man dort den Eingang zur Stage und einen Weg, welchen man dann noch einen guten Kilometer folgen musst. Aber es lohnt sich. Das ganze Theming und Setting ist herausragend und besticht mit dem Thema „Contaminated Area“. Schilder lassen erahnen, was einem musikalischen in der Zone 3 erwartet. Nämlich Bass vom feinsten. Wem das alles zu heiß wird, der kann sich ruhigen Gewissens im Pool gegenüber der Bühne entspannen. Bei Temperaturen in höheren Gefilden bot dieser gerne gesehen Abkühlung und war für viele eine gelungene Neuanschaffung auf dem Open Beatz 2019.
Bungee-Jumping
An dem Ort, an welchem sich letztes Jahr noch die Third Stage befand, konnte man sich dieses Jahr einen Adrenalinstoß seinesgleichen holen. Einen Bungee-Jumping-Sprung aus luftiger Höhe wagen und während dem Fall die Aussicht über das Festival genießen. Oder viel mehr während dem Hochfahren zum Punkt des Springens. Über den hohen Preis der Attraktion lässt sich streiten, ein Besuchermagnet war diese Station dennoch.
Alan Walker bringt das Tomorrowland Feeling ins Frankenland
Zur gleichen Zeit wie das Open Beatz startet auch jedes Jahr das Tomorrowland Festival, welches als der heilige Gral unter den Electronic Music Festival zählt. Das wesentlich kleinere Open Beatz muss sich dahinter aber nicht verstecken und zauberte zum 10-jährigen Jubiläum echte Hochkaräter aus dem Line-Up-Hut. Für viele das musikalische Highlight und krönende Abschluss des Opening Days war Alan Walker. Der britisch-norwegische Künstler ist mit Hits wie „Faded“, „Alone“ und „The Spectre“ auch weit über die Szene bekannt und zog somit Besuchermassen in die Gegend um Herzogenaurach.
Viele ausgefallene Leute
„Tell me where the Freaks at?“ Diese Frage stellten Timmy Trumpet & Savage schon vor 4 Jahren. Und wir haben endlich die Antwort: Auf dem Open Beatz Festival! Zu mindestens ließen sich dort einige Freaks finden und das meinen wir im positiven Sinne. Denn diese ausgefallenen Kostüme entzückten so einige Besucher – aber seht selbst!
PSD Dome Beatz Stage
Und es gab noch eine komplett neue Stage. Die PSD Dome Beatz Stage. Sie ist zwar relativ klein ausgefallen, vor allem im Vergleich zu den anderen Bühnen, konnte uns aber bei ihrem Debüt trotzdem überzeugen. Zum einen natürlich durch das, wie der Name schon erahnen lässt, Kuppeldesign, welches von außen ordentlichen Eindruck hinterließ. Zum anderen auch durch die Innengestaltung. Durch die tolle Innenbeleuchtung und wechselnde Projektionen an Decke und Wände sorgte die PSD Dome Beatz Stage für ihren ganz eigenen Flair. Und eine Indoorstage ist definitiv auch eine gelungene Neuerung.
Angerfist veranstaltet eine Purge
Irgendwie war dieses Jahr das Jahr der maskierten DJs. Neben Alan Walker begeisterte auch Angerfist auf der Mainstage – im Vergleich aber mit um einiges härteren und düsteren Sound. Dieses musikalische Gesamtbild wird auch durch seine Maske unterstrichen, welche glatt die eines Serienmörders aus einem Horrorfilm entsprungen sein könnte. Auch seine Songs erzeugen mit bedrohlichen Vocalsamples eine finstere Stimmung. Dies wird dann auch noch durch das Publikum verstärkt, in welchem ebenfalls Maskenträger unterwegs gewesen sind. Ein Anblick, welcher ein bisschen an die Horrorfilmreihe „The Purge“ erinnert.
Dieser Besucher, der einfach sein Leben genießt
Spaß kennt keine Altersbegrenzung, was uns dieser Mann eindrucksvoll auf dem Festival bewies. Und noch so viel mehr. So hatte er sichtlich Spaß an diesem Event und Freude an der Musik. Etwas, das wir uns auch im hohen Alter beibehalten sollten. Was wir jetzt schon von ihm lernen können ist Zufriedenheit. Zum Beispiel mit dem eigenen Körper. Denn dieser Herr schämte sich nicht, trotz einiger hämischer Blicke, Haut zu zeigen, auch wenn er vielleicht nicht der gesellschaftlichen Idealfigur entspricht. No bodyshaming!
Gigo ’n‘ Migo als musikalisches Herz des Open Beatz
Ein DJ Duo durfte dieses Jahr natürlich nicht fehlen: Gigo ’n‘ Migo. Die beiden sind seit 2014 als resident Djs des Festivals fester Bestandteil und gehören somit quasi zu der Grundaustattung des Open Beatzs. Durch bedauerliche kurzfristige Ausfälle von Acts konnte man sie dieses Jahr sogar öfter erleben. Denn sie sprangen gerne ein um leere Slots zu füllen. Wer sie dieses Jahr verpasst hat ist selber Schuld!
Uns
Ja, ich bin jetzt mal so egozentrisch und packe uns auf die Liste. Ich hatte die Ehre drei wunderschöne Tage mit dem besten Team zu verbringen. Grüße gehen raus an Dominik, Sascha und Sebastian. Ihr wart der Hammer und die Zusammenarbeit mit euch war super! Außerdem danke an alle netten Menschen, die wir dieses Jahr wieder kennenlernen durften. Die können euch sicher auch bestätigen, dass ihr, solltet ihr nicht unsere Bekanntschaft gemacht haben, etwas verpasst habt.
Nico Hilscher