Lasset die Spiele beginnen! Ratcon 2018

Limburg an der Lahn als Pilgerort für Rollenspieler. Foto: Monika Himmelsbach

Die Hausmesse des Rollenspielverlages Ulisses fand dieses Jahr vom 10.-12. August in der Stadthalle in Limburg an der Lahn statt. Mit in der Szene bekannten Spielen wie „Das Schwarze Auge“ ist die Ratcon ein Muss für Rollenspieler- oder?
Ein Erlebnisbericht.
Die Tore öffnen sich und ich bin gespannt was mich erwartet. Es ist das erste Mal, dass ich diese Veranstaltung besuche. Seit 1996 findet sie regelmäßig statt. Als Besucher von anderen Messen und Conventions bin ich überrascht, dass das Event nicht größer ist. Ulisses Spiele ist einer der größten Rollenspielverlage im deutschsprachigen Raum und ist mit einem Gründungsdatum im Jahre 1991 auch einer der ältesten. Seit 2007 sind sie Gesamtrechtinhaber der Marke „Das Schwarze Auge“ (kurz DSA), dem bekanntesten aus Deutschland stammenden Rollenspiel, das bereits in den 1980ern das Licht der Welt erblickte.

Ein Paradies für Würfelsammler.
Foto: Monika Himmelsbach

Ein kleinerer Andrang ist diesen Fakten folgend etwas verwunderlich, jedoch begrüßenswert. Betritt man den Veranstaltungsort wird man begrüßt von einem Stand mit einer Vielzahl an Würfeln und Büchern, Accessoires mit Symbolen aus DSA sowie einer Reihe an Pinnwänden. Diese erscheinen zunächst unwichtig- doch der Schein trügt. Auf ihnen befindet sich der Aushang zu angebotenen Rollenspielrunden. Denn neben dem eigentlichen Programm der Veranstalter gibt es Spielrunden, die von Besuchern geleitet werden. So kann man entweder in einem schon bekannten System spielen oder neue Welten ausprobieren. Oft läuft es so ab, dass vom Spielleiter (auch Dungeonmaster, Meister, Moderator o.Ä. genannt) Charaktere bereitgestellt werden. Nach einer kurzen Einführung taucht man direkt in die Welt ein, erlebt die Geschichte, verändert sie und versucht mit seinen Tischgenossen Rätsel zu lösen und Monster zu töten. Wer bereits gemeistert hat, kennt vielleicht die Anspannung die sich ergibt, wenn man für völlig fremde Leute meistert. Doch es ist die Erfahrung wert- man erfährt neue Denkweisen, neue Arten einen Charakter zu spielen und man hat eine Unmenge an Spaß. Und es ergeben sich völlig neue Ausgänge für das Abenteuer, das bespielt wird.

Illustratoren auf der Ratcon.
Foto: Monika Himmelsbach

Wenn man nicht gerade am Spieltisch sitzt, schlendert man durch „Carolans Schwarzmarkt“. Hier werden Produkte aus dem Ulisses Katalog angeboten, B-Ware zu günstigeren Preisen vertickt oder gezeichnet. Die Illustratoren, deren Werke man in den Produkten des Verlages bestaunen kann, kann man hier treffen um sich mit ihnen zu unterhalten, ihre Drucke zu kaufen oder Zeichnungen in Auftrag zu geben.
Von den Veranstaltern gibt es jedoch auch noch ein Programm. Neue Veröffentlichungen werden angekündigt, Versteigerungen abgehalten, Workshops geleitet oder Rollenspiele in Form von Let’s Plays vorgeführt. So gern ich manchen Programmpunkten beiwohnen wollte, konnte ich nur einem Workshop folgen. Beim Rest war oft das Problem, das der Raum bereits voll war.
Dies ist einer meiner größten Kritikpunkte: Nicht nur, dass für mich nur manche der Programmpunkte wirklich interessant erschienen. Hinzu kam die geringe Kapazität des Raumes. Da ich nicht an der Organisation beteiligt war kann ich nicht sagen, ob eine andere Raumeinteilung möglich gewesen wäre. Für mich wäre es jedoch logischer gewesen, die Vorträge u.Ä. im größten Saal abzuhalten. Zu meinem Besuch befanden sich dort „Carolans Schwarzmarkt“ sowie einige Tische für die Turniere des Kartenspiels „Aventuria“.
Ein Muss für Rollenspieler? Das sollte jeder für sich selbst beantworten. Das Einzige, warum ich wieder auf die Ratcon gehen würde ist die Möglichkeit, Runden für fremde Leute zu leiten und so einige sehr nette Menschen zu treffen. Dies wiegt jedoch schwer eine Fahrt von fast 300km und das Geld für das Hotel auf.

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