Der Fall an der Bleiche – Sommernachtfilmfestival Teil 2

Sommernachtfilmfestival 2018 an der Bleiche in Erlangen.

Das Sommernachtfilmfestival ist bei den diesjährigen Temperaturen beliebter denn je, wie auch die Besucherzahlen bestätigen. So nahmen in der vergangenen Woche an einem Abend an sechs verschiedenen Locations insgesamt um die 3000 Personen zeitgleich das Angebot wahr. Nachdem wir letzten Montag Wind River im Pellerhaus in Nürnberg gesehen haben, berichten wir heute über den Film Mord im Orient-Express, der an der Bleiche in Erlangen gezeigt wurde.

Von Weitem hört man bereits Musik, die der Wind sanft über die hohen Hecken hin zur Uniklinik trägt – gefolgt vom süßen Geruch nach Popcorn. Es ist Freitagabend, der 10. August, und ein laues Lüftchen weht. Der Platz an der Bleiche, wo die Besucher sonst Auszeit an der plätschernden Schwabach suchen, ist umrahmt von hohen Stellwänden und gespickt mit gemütlich leuchtenden Lichterketten. Links neben dem Eingang befindet sich die große Leinwand, davor ein Meer aus unzähligen dunkelgrünen Gartenstühlen, die bereits fast vollständig besetzt sind. Dahinter befindet sich ein rotes Zelt und versteckt ein paar Dixi-Toiletten, die Festival-Feeling aufkommen lassen.

Nachdem Peter Zwingmann kurz das Publikum begrüßt und eine zehnminütige Pause in der Mitte der Vorstellung angekündigt hat, beginnt die Werbung und anschließend der Film Mord im Orientexpress auf der 40m² großen Leinwand, die sich vom erbleichenden Sommerabendhimmel abhebt. Es wird still und dunkel. Der berühmte Meisterdetektiv Hercule Poirot, der mit seiner Genialität und Wahrnehmung der ältere Bruder von Sherlock Holmes sein könnte, erscheint und wird von einem Fall zum nächsten gezwungen, obwohl er eigentlich gerne einmal Urlaub hätte. Als er sich im Orientexpress befindet, geschieht die Tragödie: Der Zug entgleist aufgrund einer Schneelawine und der kriminelle Kunsthändler Ratchett, gespielt von Johnny Depp, wird ermordet aufgefunden. Die Ermittlungen des Detektivs und seines Freundes Bouc beginnen.

Die bereits vierte Verfilmung des Krimiklassikers von Agatha Christie brilliert mit einer Starbesetzung der Extraklasse. Der Regisseur Kenneth Branagh, der zugleich Hercule Poirot spielt, konnte unter anderem Schauspieler wie Judi Dench, Michelle Pfeiffer und Penélope Cruz für die verschiedenen Rollen gewinnen. Nachdem zunächst die Fragen dominieren, wer, wann und wo der Mord stattfinden könnte, steht danach nur noch die Suche nach dem Mörder im Vordergrund. Die Spuren scheinen sich im Kreis zu drehen und alles weist auf eine alte Geschichte hin, die noch nicht verarbeitet wurde.

 Der frische Sommerabend endet mit einer Auflösung, welche für den ein oder anderen überraschend oder sogar enttäuschend scheint. Der tanzende Lichtstrahl des Projektors, in welchem Motten tanzen, verlischt und das Publikum wird mit den Klängen des Abspanns nach Hause geschickt.

Noch bis zum 23. August werden an der Bleiche in Erlangen Filme gezeigt. Das Programm findet ihr hier. Wer das Outdoor-Kinoerlebnis mit einem Tiergartenbesuch in Nürnberg verbinden möchte, hat nächste Woche die Möglichkeit von Montag bis Donnerstag.  

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