Bots im Boot!

Unheimlich oder nicht – Bots und Conversational Interfaces gehören zu den gefragten Themen unserer Gegenwart. Bild: bytabo

Wenn Maschinen lernen mit Menschen direkt zu kommunizieren, was passiert dann? Also ohne irgendwelche Zwischenschritte, ohne Bildschirm, ohne Umwege. In dem Interview habe ich fünf Fragen an den Experten Christian Schieber von Bytabo gestellt, der sich regelmäßig mit Conversational (User) Interfaces und Bots beschäftigt, um seine Sicht der Dinge zu erfahren. 

Ein Chatbot ist ein Webdienst, der Dialoge auf Chat-Plattformen wie z.B. Whatsapp simulieren kann. Der User stellt Fragen, der Chatbot antwortet, als würde ein Mensch dahinterstecken. Ein weiteres großes Potential für den Einsatz der Bots birgt die vereinfachte Suche in komplexen Inhalten: Ob Beratungsgespräch oder Lerninhalt, Fragen können gestellt werden und der Bot führt eben zur Antwort – mit Auswahloptionen und Nachfragen zur gewünschten Lösung. Statt Navigation und Einfeld-Suche wird das Prinzip der strukturierten Suche und Filter als zugeschnittener Dialog verfeinert. Hört sich alles eher technisch an – aber es handelt sich bei genauerem Hinsehen um ein sehr kulturelles Thema.

Christan hat Medieninformatik an der Hochschule Hof und Angewandte Informatik an der Otto-Friedrich-Universität studiert. Er ist begeisterter Gründer und Unternehmer von bytabo® – Digital Crew in Bamberg. Sein Team und er sind erfüllt von einer galaktischen Leidenschaft für Digitalisierung und Webentwicklung. Er hat uns die folgenden Fragen beantwortet.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner prophezeit, dass wir im Jahr 2020 mehr Unterhaltungen mit Chatbots als mit unserem Lebenspartner führen werden. Verdummen wir Menschen nicht bei so vielen Bots und Conversational Interfaces?

Nicht direkt, allgemein wird anstatt dass gesurft und getippt wird mehr über Sprache gesteuert. Es wird mehr Zeit bei Chats verbracht werden doch der menschliche Kontakt wird durchaus weiterhin bestehen. Anstatt Zeit bei der Suche nach Informationen auf komplexen Websites zu verlieren, werden wir immer schneller an das Ziel kommen. Der Computer wird noch allgegenwärtiger dafür benutzen wir ihn pro Session kürzer.

Wenn man es wagt anhand von dem Science-Fiction-Filmdrama „Her“ Prognosen bzgl. Bots aufzustellen – wie viel Wahrheitsgehalt siehst du darin?

Bisschen Wahrheitsgehalt – vieles ist übertrieben und es wird nicht so schnell passieren dass Emotionen nachgeahmt werden können. Der Mensch ist einzigartig. Wir werden sehr tiefe und viele fachlich-logische Konversationen führen, die aber eher informativer Kultur sind.

Der technische Geschäftsführer Christian teilt seine Leidenschaft und steht bei Fragen zu Bot Skills jederzeit gerne zur Verfügung. Bild: bytabo

 

Welche Bots/ Conversational Interfaces nutzt du und wieso?

Beruflich und privat nutze ich die Sprachassistenz „Alexa” – einfach weil ich nicht immer die Hände frei habe um mir Notizen zu machen.

 

 

In der SerieThe Incredible Jessica Jameswird eine App namens „Hi Mom” genannt – diese App soll für den Nutzenden Fragen der Mutter beantworten. Hierzu werden vorherige Unterhaltungen nach Mustern analysiert um entsprechende Antworten zu generieren. Wenn man sich von derartig vermeintlichen Unannehmlichkeiten distanzieren kann und will – was macht das dann mit den Nutzenden? Hast du dir diese Frage schon einmal gestellt?

Klingt bisschen nach Fake News und ich schätze hierbei handelt es sich tatsächlich um ein gesellschaftliches Problem. Die Frage habe ich mir so noch nicht gestellt – sehr interessant!

Kannst du uns ein paar Bot-Projekte inkl. Herausforderungen nennen an denen du arbeitest?

Die größten Herausforderungen sind, dadurch dass vieles Klassische ausstirbt, dass neue Wege gegangen werden müssen. Ein langwieriges Durchnavigieren ist zu kompliziert. Für Fragen die man sich stellt und für die man Antworten braucht sind unkomplizierte Abrufbarkeiten notwendig und diese müssen geliefert werden. Der PC ist recht dumm – die Geräte müssen also entsprechend intelligent trainiert werden. Menschen sind ungeduldig und lassen sich nicht gern ärgern. Das muss beachtet werden.

Herzlichen Dank für das Interview!

Das Interview führte Nursel Esma Ayar.

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