Auf dem Flugplatzgelände ist viel los. Überall tummeln sich gutgelaunte gutaussehende Menschen. Die Beats sind am pumpen, die Sonne gibt ihr Bestes und der Geruch von Hip Hop liegt in der Luft. Das kann nur eins bedeuten: Das HipHop Garden Festival findet mal wieder in Nürnberg statt. Und diesem einen Besuch abzustatten hat sich definitiv gelohnt.
Beim HipHop Garden Festival liegen die Ursprünge des Hip Hops im Vordergrund. Sprich die DJs. MCs gab es auch, diese standen aber im wahrsten Sinne des Wortes meist eher im Hintergrund. Aber man möchte sie nicht unerwähnt lassen. Zwei namhafte Rapper aus Deutschland gaben sich die Ehre am Mikrofon. Ein aufstrebender Newcomer, Marvin Game, der auch noch seinen Kumpel CE$ im Gepäck hatte, und die alteingessene Legende Afrob, die jedem Hip Hop Fan zumindest mit dem Meisterwerk „Reimemonster“ im Kopf sein sollte.

Afrob beim fleißigen Unterstützen seines Kollegen DJ Derezon. Zusammen sind sie das Afrob Soundsystem.
Bild: Robin Trurnit
Die MCs sind auch ein sehr gutes Beispiel für die musikalische Untermalung des Festivals. Die DJs holten wirklich alles raus, und so wurde extreme Abwechslung geboten. Klar war vor allem der amerikanische Rap im Fokus. Hier wurde sowohl Oldschoolstuff wie Dr. Dre, DMX, Will Smith oder Busta Rhymes gespielt, wie auch modernere Größen, wie Jay Z oder Kanye West und auch topaktuelle Hits von Künstlern wie Kendrick Lamar, Future oder Travis Scott, um nur einige zu nennen. Aber auch der ein oder andere Deutschrapsong hallte über das Gelände. Besonders beliebt: Hits von RIN und Ufo361. Aber auch Sido, die Beginner oder Miami Yacine sorgten für Stimmung. Die Stimmung war gut, aber auch anders. Wer hier jetzt eine große Crowd vor der Bühne erwartete, die den Anweisungen der Künstler befolgten, war überrascht. Der Platz glich eher einem riesigen Open Air Club. Man hatte viele Gruppen, die in ihrem Kreis am upturnen waren. Das hatte definitiv seinen Charme, und ich würde mir mehr solche Veranstaltungen wünschen. Auch auf dem Gelände wurde einiges geboten. Es gab verschiedene kulinarische Stände, man konnte sich Henatattoos malen lassen, oder auf einer Hebebühne das Festivaltreiben aus luftiger Höhe genießen.

Die Künstler wurden stilvoll über die Leinwände präsentiert.
Hier Djane Iniänna.
Bild: Robin Trurnit
Aber nun genug der sanften Worte, denn man sollte nicht immer nur stumpf loben, sondern auch mal berechtigte Kritik üben. (Wobei es zum Glück aber nicht viel zu bemängeln gibt). Der größte Kritikpunkt: Beschattete Sitzgelegenheiten gab es nur im V.I.P.-Bereich, für den man vorher ein V.I.P.-Ticket lösen musste. In meinen Augen bei diesem Wetter ein absolutes No-Go. Außerdem ist aufgefallen, dass einige Mitarbeiter doch relativ unfreundlich waren. Es gab aber natürlich auch das Gegenteil. Besonders hervorheben möchte ich die Mitarbeiterin auf der Hebebühne und den Securitymann direkt vor der Bühne. Ihr wart mit Freude am Werk, seid auf die Bedürfnisse der Besucher eingegangen und habt einfach positive Vibes verbreitet. Falls ihr das lest: Vielen Dank dafür! Zu guter Letzt bleibt nur zu sagen. Das Festival war wie das Wetter an diesem Tag: Einfach traumhaft schön. Hoffentlich bis zum nächsten Jahr.

Auf der Hebebühne bot sich einem ein spektakulärer Ausblick über das Festivalgelände.
Bild: Robin Trurnit

Auch wenn es nicht so aussehen mag. Es gab nie Gedränge oder war zu eng und man hatte immer ausreichend Platz zum Tanzen.
Bild: Robin Trurnit
Nico Hilscher