Arthurs Coup – Wie die Hollywood-Artus-Sage aussieht

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Badass King Arthur – Quelle: © Warner Bros. Entertainment

Seit dem 11.05.17 läuft „King Arthur – Legend of the Sword“ in den deutschen Kinos. Doch bevor ich mein vernichtendes Urteil fälle, erzähle ich erst einmal, worum es in King Arthur überhaupt geht. Wer sich jetzt vor Spoilern fürchtet, den kann ich beruhigen: Diesen Film schaut man ohnehin nicht wegen seiner tiefgründigen Story.

Die Geschichte beginnt mit Arthurs (Charlie Hunnam)  früher Kindheit. Sein Vater Uther (Eric Bana) hat den Zauberer Mordred (Rob Knighton) mithilfe des Schwertes Excalibur  besiegt. Unwissend, dass sein von Neid zerfressener Bruder Vortigern (Jude Law) eine Intrige geplant hat. Damit Vortigern auf den Thron gelangt, geht er einen dunklen Pakt mit einem Monster (das stark an Ursula aus Disneys Arielle erinnert) ein und opfert dafür seine geliebte Frau. Bei dem darauffolgenden Kampf stirbt der rechtmäßige König durch die Hand seines eigenen Bruders. Uther wird zu Stein und Excalibur steckt von nun an in seinem versteinerten Körper.
Der kleine Arthur entflieht in einem Floß nach Londinium. Dort wird er in einem Hurenhaus großgezogen und wächst zum gewitzten Überlebenskünstler heran. Dennoch plagen ihn Albträume aus seiner Kindheit. Er hat keinerlei Erinnerung daran, was damals wirklich passiert ist.

Indessen hat Vortigern den Thron in Camelot an sich gerissen und versucht dort einen Turm zu vollenden, um an noch mehr Macht zu gelangen.

Gleichzeitig ist Vortigern auf Arthur angewiesen, denn er möchte Excalibur besitzen. Um den bis dato untergetauchten Arthur zu finden – zwingt er jeden Jungen in seinem Alter zu dem Versuch, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Scheitern die jungen Männer, werden sie gebrandmarkt. Durch einen Zufall kommt ans Licht, dass Arthur noch kein Brandzeichen besitzt. Kurzerhand wird er nach Camelot verschifft und muss versuchen das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Als er es befreit, wird er ohnmächtig und findet sich anschließend in einem Kerker wieder. Vortigern besucht ihn und stellt ihn vor die Wahl: Entweder die Belegschaft aus dem Hurenhaus oder er.

Natürlich möchte sich der Held opfern. Doch durchkreuzen die Magierin Guinevere (Astrid Berges-Frisbey) und ihre Verbündeten Vortigerns Plan. Kurz vor seiner Hinrichtung verhelfen sie Arthur zur Flucht. Von nun an beginnt der große Showdown. Wird Arthur den Tyrannen Vortigern endlich stürzen und als König wieder Gerechtigkeit ins Land bringen?

Das klingt ja vorerst ganz nett, zumindest auf dem Papier. Dennoch habe ich das Kino recht zwiegespalten verlassen. Der endlos widergekäute Arthurstoff fand hier nämlich eine Hollywoodschinken-Ummantelung der Extraklasse. Bei aller Liebe, aber mit dem Original hat dieser Film nichts mehr zu tun! Die Sage wurde über die Jahre schon immer den kulturellen Bedürfnissen und Normen der jeweiligen Gesellschaft angepasst. Aber was will uns Guy Ritchies Arthurstoff nun vermitteln? Der freche Badass-Held, der sich von ganz unten gegen die Regierung auflehnt und feuchte Männerträume wahr werden lässt? So ganz werde ich daraus nicht schlau.

Doch damit ich den Film nicht ganz in der Luft zerreiße: Actionfans aufgepasst!

Die Erzählweise ist ganz interessant gehalten. Wie bei einem Gaunerfilm wird stets geplant und zugleich durchgeführt, das machte das Geschehen schnell und schnittig. Manch einer wird es mögen. Zudem gewinnen die Kampfszenen stets gegen die Dialoge. Das verspricht vor allem in 3D ein Augenschmaus zu werden.

Wer sich nun  „King Arthur – the Legend of the Sword“ mal aus Spaß an der Freud‘ anschauen möchte, der ist im Kino gut aufgehoben. Doch wer hier nach der ursprünglichen Sage mit einem gewissen Mittelalter-Flair sucht, für den ist dieser Film verschwendete Zeit.

Sam Sniper

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