Drei Filme, drei schicksalhafte Begegnungen: IT-Spezialistin Ania trifft im deutschen Drama Wild eines Morgens auf einen Wolf. Ab diesem Moment dreht sich ihr Leben nur noch um das geheimnisvolle Raubtier. Als sie es schließlich schafft den Wolf einzufangen und in ihre Wohnung zu sperren hat sie ihr bürgerliches Leben schon weit hinter sich gelassen.
Auch Miss Shepherd kann mit der bürgerlichen Welt wenig anfangen. In The Lady in the Van kommt die obdachlose Engländerin bei einem schüchternen Autor unter. Zunächst soll sie drei Wochen bleiben, doch daraus werden schnell mehrere Jahre. Denn zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.
Weniger harmonisch endet das Zusammentreffen einer dänischen Einheit mit Taliban-Kämpfern in Afghanistan. Als sich der Rauch verzieht sind mehrere Zivilisten tot – und Kommandant Claus Pedersen findet sich vor Gericht wieder. Das Kriegsdrama A War stellt sich komplexen Fragen nach Schuld und Verantwortung im Kriegseinsatz.
Wild
Auf dem Weg zur Arbeit macht Ania (Lilith Stangenberg) eine seltsame Bekanntschaft. Mitten im Park steht sie einem Wolf gegenüber. Die beiden sehen sich direkt in die Augen – und mit einem Mal hinterfragt die junge IT-Spezialistin ihr gesamtes bisheriges Leben. Der Moment lässt sie nicht mehr los, genau wie der Gedanke den Wolf wieder zu sehen. Ania wird zur Jägerin, legt Fährten und schafft es das wilde Tier zu fangen. Sie sperrt es in ihrer Hochhauswohnung ein, beginnt es zu zähmen und lässt nach und nach alle Fesseln ihres bisherigen Lebens hinter sich.
Regisseurin Nicolette Krebitz inszeniert eine ebenso verstörende wie faszinierende Liebesgeschichte zwischen Mensch und Tier. Die Ode auf die Rückkehr zum Animalischen verzichtet dabei konsequent auf CGI-Effekte – Theaterschauspielerin Lilith Stangenberg stand mit zwei echten Wölfen vor der Kamera.
Wild läuft ab Donnerstag, dem 14. April, im Lamm-Lichtspiele-Kino.
The Lady in the Van
Als Miss Shepherd (Maggie Smith) und ihr Van eines Tages aus heiterem Himmel in der Nachbarschaft auftauchen, erlaubt Schriftsteller Alan Bennett (Alex Jennings) der schrulligen Dame in seiner Auffahrt zu parken. Zunächst für drei Wochen. Doch was als Übergangslösung beginnt, entwickelt sich zu einer tiefen Freundschaft – Miss Shepherd bleibt schließlich für 15 Jahre. Mit ihrem schmuddeligen Auftreten und ihren eigenwilligen Ansichten sorgt die „Lady im Van“ dabei für einiges Aufsehen im gepflegten Londoner Stadtviertel. Kann sie die konservativen Nachbarn für sich gewinnen?
Der Film beruht auf den wahren Erlebnissen von Autor Alan Bennett mit seiner langjährigen Mitbewohnerin. 1989 wurde die Geschichte um die „Lady im Lieferwagen“ erstmals veröffentlicht, zehn Jahre später folgte die erste Bühnenadaption. Schon hier spielte Oscar-Preisträgerin Maggie Smith die Titelrolle.
The Lady in the Van läuft ab Donnerstag, dem 14. April, im Cinecitta‘ in Nürnberg.
A War
Kommandant Claus Pedersen (Pilou Asbæk) und seine dänische Einheit sind fern der Heimat in der afghanischen Provinz stationiert. Als die Kompanie ins Kreuzfeuer der Taliban gerät, fordert Pedersen Luftverstärkung an, um das Leben seiner Männer zu retten. Doch zurück in der Heimat muss sich der dreifache Familienvater vor Gericht verantworten, weil bei dem Einsatz unschuldige Zivilisten getötet wurden. Ein zermürbender Prozess beginnt, der ihn immer mehr in ein moralisches Dilemma stürzt.
In A War jongliert Regisseur Tobias Lindholm mit hochaktuellen ethischen Fragen. Wie weit darf man im Kampf gegen den Terror gehen? Müssen zivile Opfer in Kauf genommen werden? Und wer trägt die Verantwortung für ihren Tod? Zahlreiche Rollen wurden mit tatsächlichen Soldaten besetzt.
A War läuft ab Donnerstag, dem 14. April, im Manhattan Kino.