Diese Woche läuft an…

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Bild: Majestic, Paramount Pictures, RealFiction

Grüße aus Fukushima erzählt von einer sonderbaren Freundschaft im radioaktiven Sperrgebiet. Die freiwilligen Helferin Marie ist fasziniert von der egozentrischen Satomi, die alles daran setzt in ihr altes, atomar verseuchtes Haus zurückzukehren.  Wird es ihr gelingen, die gealterte Geisha zur Vernunft zu bringen?
So vergiftet wie der japanische Boden ist auch das politische Klima in den USA Mitte der 1940er Jahre. Als Kommunistenjäger den gefeierten Drehbuchautor Trumbo vor Gericht zerren, verliert der Hollywoodliebling über Nacht alles. Bryan Cranston verkörpert den Autor, der sich dem staatlichen Berufsverbot widersetzte und unter Pseudonym eine ganze Filmgeneration prägte.
Knapp 60 Jahre später werden auch die türkischen Bewohner der Kölner Keupstraße zu Unrecht vorverurteilt. Nach einem Bombenattentat des NSU ermittelt die Polizei jahrelang gegen Verwandte und Bekannte der Opfer. Die Dokumentation Der Kuaför aus der Keupstraße versucht zu klären, warum ein rechtsradikaler Hintergrund so lange ausgeschlossen wurde.

Grüße aus Fukushima

Mit einem Clown nach Fukushima reisen? Für Marie (Rosalie Thomass) klingt das nach einer willkommenen Chance, ihren ganz privaten Problemen in Deutschland den Rücken zu kehren. Gemeinsam mit einem Clown soll sie ein wenig Abwechslung in den Alltag der Opfer der Atomkatastrophe von 2011 bringen, von denen viele noch immer in Notunterkünften leben. Hier trifft die junge Frau auf die störrische, alte Satomi (Kaori Momoi), der letzten Geisha von Fukushima. Die will auf eigene Faust in ihr altes Haus in der Sperrzone zurückkehren. Marie beschließt, ihr zu helfen – und bringt sich dabei selbst in Gefahr.

Nach Kirschblüten – Hanami (2008) ist Grüße aus Fukushima schon der zweite Japan-Film von Regisseurin Doris Dörrie. Der Schwarzweißfilm wurde vom ZDF produziert. Für die Dreharbeiten waren die Schauspieler an den Originalschauplätzen in der Provinz Fukushima und in Tokio unterwegs.

Grüße aus Fukushima läuft ab Donnerstag, dem 10. März, im Lamm-Lichtspiele-Kino.

 

Trumbo

Durch Blockbuster wie Fräulein Kitty zählt Dalton Trumbo (Bryan Cranston) in den 1940er Jahren zu den gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods. Sein Stern beginnt zu sinken, als er ins Visier von Kommunistenjägern gerät. Als er sich weigert vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ auszusagen, landet Trumbo nicht nur elf Monate hinter Gittern, sondern wird auch auf die berüchtigte schwarze Liste gesetzt. Durch das Berufsverbot gerät der ehemalige Starautor ins gesellschaftliche Abseits. Seine Karriere scheint am Ende, als eines Tages der aufstrebende Kirk Douglas (Dean O’Gorman) vor Trumbos Tür steht und ihn um seine Hilfe beim Mammut-Projekt Spartacus bittet. 

Dalton Trumbo gehörte zu den elf Drehbuchautoren die wegen „Kommunistischer Umtriebe“ vor Gericht standen. In einem rechtswidrigen Schauprozess wurde er verurteilt und konnte in den folgenden Jahren nur noch unter Pseudonym veröffentlichen. Bryan Cranston war für die Titelrolle für den Oscar als bester Schauspieler nominiert.

Trumbo läuft ab Donnerstag, dem 10. März, im Manhattan Kino.

 

Der Kuaför aus der Keupstraße

Am 9. Juni 2004 detoniert vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße eine Nagelbombe. Für die Anwohner beginnen Jahre banger Ungewissheit – viele glauben an ein ausländerfeindliches Motiv. Doch die Polizei geht von einem türkischen Täter aus und ermittelt intensiv gegen die Opfer und ihre Angehörigen. Erst Jahre später kann der wahre Drahtzieher des Anschlags ausgemacht werden: Der selbsternannte Nationalsozialistischen Untergrund. 

Die Dokumentation rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand von authentischen Verhörprotokollen und macht deutlich, wie einseitig anfangs ermittelt wurde. Auf eindrückliche Weise zeigt Der Kuaför aus der Keupstraße wie tiefgreifend der Bombenanschlag, aber auch die Verdächtigungen und Ungewissheiten danach, das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben.

Der Kuaför aus der Keupstraße läuft ab Sonntag, dem 13. März, im Manhattan Kino.

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