Eine Wirtschaftsflüchtlingsgeschichte aus dem Herzen Europas: Im deutschen Drama Ein Atem zieht die verarmte Elena von Athen nach Frankfurt und versucht, sich hier als Babysitterin durchzuschlagen. Doch nach einem vielversprechenden Start verliert die junge Griechin das ihr anvertraute Kleinkind in der großen Stadt.
Quentin Tarantinos neuer Western The Hateful Eight begleitet zwei Kopfgeldjäger und eine gefangene Mörderin auf dem Weg in die nächste Stadt. Als ein unerwarteter Schneesturm über sie hereinbricht, findet das Trio Unterschlupf in einer Hütte – doch hier wartet schon eine ganze Bande hasserfüllter Westernhelden. Und schnell wird klar, dass jemand ein falsches Spiel treibt.
Ein halbes Jahrhundert später findet sich ein sowjetischer Regisseur bei seiner Reise auf den amerikanischen Kontinent im bunten Mexiko wieder. Die biographische Komödie Eisenstein in Guanajuato erzählt, was der Filmemacher bei seinem 10-tägigen Aufenthalt in der so fremden Welt erlebt.
Ein Atem
Als in Griechenland die Wirtschaft zusammenbricht, entschließt sich die 27-jährige Elena (Chara Mata Giannatou) nach Deutschland auszuwandern. In der Finanzmetropole Frankfurt will sie den unsicheren Zeiten entgehen. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum Elena nach Deutschland reist: Hier will sie ihre ungewollte Schwangerschaft beenden. Um das Geld für die Abtreibung ihres Kindes zusammenzubekommen, arbeitet sie bei einem jungen Paar als Kindermädchen. Entgegen ihrer eigenen Erwartungen findet Elena Freude am Alltag mit der anderthalbjährigen Lotte. Doch in einem Moment der Unachtsamkeit verliert die Griechin das ihr anvertraute Kind aus den Augen – und Lotte verschwindet spurlos.
Grimme-Preisträger Christian Zübert verbindet in Ein Atem das gesellschaftliche Dauerthema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit der aktuellen europäischen Krise.
Ein Atem läuft ab Donnerstag, dem 28. Januar, im Lamm-Lichtspiele-Kino.
The Hateful Eight
Irgendwo in Wyoming, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg: Eine Postkutsche kämpft sich auf dem Weg zum Städtchen Red Rock durch die verschneite Landschaft. An Bord sind der Kopfgeldjäger John Ruth (Kurt Russell), seine Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) und zwei erst auf dem Weg zugestiegene Passagiere: der ehemalige Soldat und Kopfgeldjäger Marquis Warren (Samuel L. Jackson) sowie Chris Mannix (Walton Goggins), der neue Sheriff von Red Rock. Als ein heftiger Schneesturm sie zwingt, in einer Hütte Zuflucht zu suchen, treffen sie dort auf den Mexikaner Bob (Demian Bichir), den undurchsichtige Oswaldo Mobray (Tim Roth), den Cowboy Joe Gage (Michael Madsen) und den in die Jahre gekommene Südstaaten-General Sanford Smithers (Bruce Dern). Schnell kommt es zu Spannungen in der bunt gemischten Gruppe. Es muss nicht erwähnt werden, dass nicht jeder die Hütte lebend verlassen wird.
Verschlagene Figuren, gewiefte Intrigen und jede Menge coole Sprüche: Quentin Tarantino bleibt seinem Erfolgsrezept auch in seinem achten Film treu. Die atmosphärische Westernmusik gewann den Golden Globe.
The Hateful Eight läuft ab Donnerstag, dem 28. Januar, im Manhattan Kino.
Eisenstein in Guanajuato
1931, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, reist der gefeierte sowjetische Filmemacher Sergej Eisenstein (Elmer Bäck) nach Mexiko, um dort seinen neuen Film zu drehen und verliebt sich sofort in das fremde Land. Die andere Kultur, andere Farben, unverständliche Zeichen und Eindrücke und eine eindrucksvoll andere Art mit dem Tod umzugehen beeindrucken ihn. Unter der Obhut seines sympathischen Reiseführers beginnt für den unbeholfenen Meisterregisseur eine einzigartige Entdeckungsreise – die jäh von bürokratischen Komplikationen unterbrochen wird: Eisensteins Visum droht abzulaufen.
Der Panzerkreuzer Potemkin-Schöpfer und Freund extravaganter Frisuren gilt bis heute als herausragender Kinovisionär. Die Dokumentation versucht unter anderem zu ergründen, warum der sozialistische Starregisseur seinen geplanten Mexiko-Film Que viva Mexico! nicht vollenden konnte.
Eisenstein in Guanajuato läuft ab Donnerstag, dem 28. Januar, im E-Werk-Kino.