Diese Woche läuft an…

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Bild: Zorro Film, HanWay Films, Alamode Film

In den Filmen der Woche versuchen drei ungewöhnliche Menschen ein neues Leben zu beginnen. Das finnische Drama Die Kinder des Fechters erzählt von der Flucht des junge Endel vor dem sowjetischen Geheimdienst in den 1950er Jahren. Zur Tarnung nimmt er einen Job als Sportlehrer an einer kleinen Schule an – und bringt schon bald seine konservativen  Kollegen gegen sich auf. Denn der Profi-Fechter will den Schülern seinen Lieblingssport näherbringen.
Zur gleichen Zeit, aber auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs, versucht die New Yorkerin Carol ihre unglückliche Ehe hinter sich zu lassen. Noch-Ehemann Harge will die Scheidung nicht akzeptieren und fordert das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Trost findet Carol bei ihrer neuen Liebe – der Kassiererin Therese.
Auch Fúsi schlittert unversehens in eine Romanze. Die isländische Komödie Virgin Mountain begleitet den scheuen Mittvierziger, der noch bei seiner Mutter lebt, zu seinem ersten Tanzkurs. Sonst spielt er lieber mit Elektroautos, aber kaum angekommen verliebt sich Fúsi promt in die sympathische Kursteilnehmerin Sjöfn.

Anfang der 1950er Jahre: Der junge Endel (Märt Avandi) muss vor Stalins Geheimpolizei fliehen und versteckt sich in einem Küstendorf in Estland. Um über die Runden zu kommen, wird der ehemalige Fechter Sportlehrer an der örtlichen Schule. Während die Kinder begeistert sind von dem neuen Sport, begegnen sowohl Kollegen als auch Vorgesetzte dem Neuling skeptisch und schon bald droht Endels Tarnung aufzufliegen. Doch Endel ist nicht bereit, seine Arbeit mit den Kindern aufzugeben. Bei seinen Bemühungen, den vom Krieg traumatisierten und oft vaterlosen Kindern zu neuem Selbstbewusstsein zu verhelfen, wird Endel von der jungen Lehrerin Kadri (Ursula Ratasepp) unterstützt. Mit der Einladung zu einem großen Fecht-Wettbewerb in Leningrad spitzt sich die Lage zu. Soll Endel fahren – oder ist das Risiko, dort verhaftet zu werden, zu groß?

Die Anlehnung an den Welterfolg Die Kinder des Monsieur Mathieu ist kein Zufall: Hier wie dort sorgt ein unkonventioneller neuer Lehrer für frischen Wind in einer konservativen Schule. Die ständig drohende Verhaftung durch die Geheimpolizei sorgt in der fünften Regiearbeit des Finnen Klaus Härö aber für eine zusätzliche dramatische Komponente. Deutscher Herausgeber ist passenderweise der Zorro Filmverleih.

Die Kinder des Fechters läuft ab Donnerstag, dem 17. Dezember, im Lamm-Lichtspiele-Kino.

 

Carol

Im New York der 1950er Jahre führt Carol (Cate Blanchett) eine unerfüllte Ehe mit ihrem wohlhabenden Mann Harge (Kyle Chandler). Sie lernt die jüngere Therese (Rooney Mara) kennen, die in einem Kaufhaus arbeitet und auch von einem besseren Leben träumt. Auf einer gemeinsamen Reise entwickelt sich eine ganz besondere Bindung zwischen den beiden Frauen – und schließlich die große Liebe. Harge will die neue Beziehung jedoch nicht akzeptieren und beginnt, entscheidende Beweise für das laufende Scheidungsverfahren zu sammeln. Carol muss schon bald um das Sorgerecht für ihre geliebte Tochter kämpfen.

Die Buchvorlage Salz und sein Preis erschien 1952. Entsprechend realistisch schildert Autorin Patricia Highsmith die gesellschaftlichen Konflikte der Zeit. Rooney Mara wurde bei den Filmfestspielen von Cannes als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Carol läuft ab Donnerstag, dem 17. Dezember, im Manhattan Kino.

 

Virgin Mountain

Der herzensgute Mittvierziger Fúsi (Gunnar Jónsson) ist zwar längst kein Kind mehr, aber deswegen trotzdem noch lange nicht wirklich erwachsen. Er lebt nach wie vor bei seiner Mutter, hatte noch nie eine Freundin und in seiner Freizeit widmet er sich am liebsten Spielzeugsoldaten und ferngesteuerten Autos. Doch sein Einzelgängerleben wird auf den Kopf gestellt, als er sich zu einem Tanzkurs überreden lässt. Dort lernt er die quirlige Sjöfn (Ilmur Kristjánsdóttir) kennen, die in ihm vollkommen neue Gefühle auslöst. Aber die zarte Liebe, die sich zwischen beiden anzubahnen scheint, hält ungeahnte Überraschungen und Komplikationen bereit. 

Mit lakonisch-trockenem Humor führt der isländische Regisseur Dagur Kári seinen verschrobenen Hauptcharakter in die seltsame Welt der Erwachsenen ein.

Virgin Mountain läuft ab Freitag, dem 18. Dezember, im E-Werk-Kino.

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