Man nehme ein leckeres Essen, vermische dies mit vielen neuen Leuten und gebe zum Abschmecken noch etwas Wein oder andere (bevorzugt alkoholhaltige) Getränke hinzu. Heraus kommt ein gelungener Abend nach dem Motto „Laufgelage- in drei Gängen durch die Stadt“.
Bereits zum siebten Mal wurde dieses Event nun von der VWI Hochschulgruppe Erlangen-Nürnberg e. V. organisiert und war, zumindest meinem Bauchgefühl nach zu urteilen, das von einigen kulinarischen Köstlichkeiten beeinflusst worden war, erneut ein voller Erfolg.
So begaben sich am 10. November wieder über 1.700 hungrige Erlanger paarweise an den Herd und versuchten ein schmackhaftes Essen zu servieren. Vorab wurde den Kochteams bereits mitgeteilt, ob sie Vorspeise, Hauptgang oder Dessert zubereiten sollen. Danach ging es ans Organisieren: Rezeptideen wurden ausgetauscht, Einkaufslisten geschrieben und wenn man ganz auf Nummer sicher gehen wollte, oder wie ich normalerweise nicht so oft den Kochlöffel schwingt, bereitete man das Gericht probehalber ein paar Tage vorher schon einmal zu, damit am großen Tag dann tatsächlich nichts mehr schiefläuft. Dann bleibt nämlich oft nicht mehr viel Zeit, Fehler zu beheben und Missgeschicke auszubügeln, da es meistens direkt von der Uni oder Arbeit in die Küche geht.
Süße Nachspeise oder abstrakte Kunst?
So auch bei meiner Kochpartnerin und mir. Wir hatten die Aufgabe eine Nachspeise zuzubereiten und ließen uns von einem Facebook-Video dazu inspirieren, Apfel-Blätterteig-Rosen mit Vanilleeis und Vanillesoße zu backen. Zwar waren die ersten Apfel-Rosen kaum als solche zu erkennen und wären wohl eher als abstrakte Kunst eingestuft worden, mit etwas Übung hat es dann aber doch sehr gut geklappt. Nach dem Backen radelten wir auch schon zur Vorspeise, wo wir uns den Bauch mit überbackenem Schafskäse und Salat vollgeschlagen haben. Von da aus ging es weiter zum Hauptgang, der nur ein paar Häuser entfernt auf uns wartete. Serviert wurde eine köstliche Lasagne, von der ich übrigens am liebsten noch ein zweites Stück verputzt hätte, aber ich musste ja noch Platz für das Dessert lassen. Mit etwas Verspätung trudelten dann gegen 22 Uhr unsere eigenen Gäste ein und zusammen machten wir uns über den blumigen Nachtisch her.
Erst das Essen, dann die Party
Nach dem kulinarischen Abschluss war der Abend aber noch lange nicht vorbei: gemeinsam tanzten wir bis in die frühen Morgenstunden auf der After-Party im E-Werk, zu der die Teilnehmer des Laufgelages übrigens freien Eintritt haben.
Nachdem man satt und erschöpft ins Bett gefallen war klingelte der Wecker zwar leider am nächsten Tag viel zu früh, jedoch glichen das gute Essen, die netten Gespräche und die heitere Stimmung den anschließenden Schlafmangel allemal wieder aus.
Das Laufgelage ist also eine tolle Möglichkeit jede Menge kontaktfreudige Leute aus anderen Studiengängen kennenzulernen und außerdem den studentischen Speiseplan, der viel zu oft leider doch hauptsächlich aus Nudeln mit Tomatensoße besteht, vielfältiger zu gestalten.
Der nächste Termin steht übrigens bereits fest: am 3. Mai 2016 begeben sich hoffentlich wieder viele Teilnehmer an den Herd und machen das Laufgelage erneut zu einer abwechslungsreichen und geschmackvollen Reise quer durch Erlangen.
Alicia Schmidbauer