kultur>kolumne: Fünf Jahre experimentieren

IMG_2804 schwarz weißEs hat als Experiment angefangen. Fünf Jahre sind vergangen und seitdem haben viele Menschen ihre Ideen eingebracht, Textformate ausprobiert, mit Sprache gespielt. Experimente auf unserer Homepage sind immer noch erlaubt. Das ist der Kern des re>flex-Magazins: Dass jeder Redakteur seinen eigenen Schreibstil online auslebt. Aber wie sieht unser Offline-Redaktionsalltag aus? Heute öffnen wir unsere Türen und geben euch Einblicke in unsere kleine Welt. Hier ist die Liste der TOP 5, die ich anlässlich des Geburtstags zusammengestellt habe:

Platz 5: Geburtstagsfeier
Das re>flex-Magazin ging ausgerechnet im August 2010 online, im Urlaubsmonat schlechthin. Was tun, wenn fast niemand hier ist, um Geburtstag zu feiern? Wir haben die Feier mit Zitronenkuchen, Kerzen und Luftschlangen einen Monat vorgezogen. Das bringt wahrscheinlich Unglück, aber wenn wir das nicht getan hätten, gäbe es zu dem Artikel kein Bild. Das wäre noch unglücklicher.

 

Sitzung groß

Unsere Geburtstagsfeier – laut, wild und enthusiastisch (wie man sieht).

Platz 4: Schwabach
Womöglich ist es niemandem aufgefallen, höchstens den allertreuesten und –längsten re>flex-Lesern. Wir haben die Unterüberschrift unseres Magazins verändert. Letztes Jahr waren wir noch ein Kulturmagazin für Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach. Daraus wurde: „re>flex – Studentisches Kulturmagazin“. Warum wir das geändert haben? Uns ist aufgefallen, dass wir nie über Schwabach berichten. Die Anfangspläne, über die gesamte Kulturlandschaft im Großraum Nürnberg zu berichten, sind gescheitert. Anstatt mehr zu arbeiten, haben wir den Titel geändert. Jetzt können wir ganz offiziell schreiben, worüber wir wollen, solange es etwas mit Kultur zu tun hat.

 

Platz 3: E-Mails
Im Redaktionspostfach kommen täglich mehr als genug E-Mails an, die von Spam („So können Sie Mäuse und Ratten verjagen“) über allgemeine Pressemitteilungen (auch aus Berlin) bis hin zu Perlen reichen. Perlen sind die E-Mails, die wirklich interessante Projekte enthalten. Aber einmal fragte uns jemand, wie viel es kosten würde, wenn wir einen Artikel über eine bestimmte Theatergruppe schreiben würden. Ob wir käuflich sind? Es hat sich gezeigt: Nein!

 

Platz 2: Zahlen, Zahlen, Zahlen
Diese Zahlen können normalerweise nur wir sehen: Seit 2010 hatte unsere Homepage über 176.000 Views (was manche Zeitungen pro Tag haben, aber wir sind schließlich auch nur eine kleine Nischen-Kulturzeitschrift). Mit 1.721 Klicks war der Artikel über den Rapper Mach One der meistgelesene. Bisher haben 35 Autorinnen und Autoren (Gastredakteure einmal ausgenommen) für das re>flex-Magazin geschrieben – manche genau einen Artikel. 748 Artikel mit 1.874 Bildern haben wir bislang veröffentlicht. Jetzt ist die Homepage wieder um einen Artikel und zwei Bilder reicher.

 

Platz 1: Redaktionssitzung
Die besten Anekdoten entstehen während einer Redaktionssitzung. Bei einer Sitzung sind für gewöhnlich nie alle Redaktionsmitglieder anwesend. Das große Ereignis, dass alle um einen Tisch versammelt sind, kommt ungefähr einmal im Jahr vor. Und garantiert nicht, wenn ein Foto gemacht wird. Wir verlieren uns gerne in den verschiedensten Themen (von Stricken bis hin zu Zukunftsplänen), schweifen in Exkurse ab und planen zwischendurch unser Magazin. Dabei entstehen Ideen zwischen genial und verrückt. Manches davon haben wir nie umgesetzt:

  • Restaurants testen und in Artikeln bewerten. Dann hätten wir im Idealfall leckeres, kostenloses Essen bekommen.
  • Einen Verein gründen. Als Alternative haben wir auch über eine Aktiengesellschaft nachgedacht.
  • Reflexartig berichten. Das war die Grundidee und so ist der Name unseres Magazins entstanden. In der Praxis ist das Ziel für ehrenamtliche Redakteure aber meistens zu hoch gegriffen.
  • Einen eigenen Raum für Redaktionssitzungen finden. Darüber haben wir nie ernsthaft diskutiert, weil Cafés zu viele Vorteile gegenüber anderen Räumen haben.
  • Jeden Tag einen Artikel posten. Was für ein Traumziel. Wir werden es höchstwahrscheinlich niemals erreichen, weil wir dann unser ganzes Leben für das re>flex-Magazin opfern müssten. Eine schöne Idee ist es trotzdem.

 

Zum Abschluss ein Trommelwirbel … und ein Hoch auf unsere Gründer und Unterstützer, auf die Erfindung von günstigen Webseiten, auf die vergangenen und hoffentlich weitere fünf Jahre Kreativität und auf unsere Leser! Vielen Dank!

Patricia Achter

2 Gedanken zu „kultur>kolumne: Fünf Jahre experimentieren

  1. Liebe Johanna,

    schön, mal wieder von dir zu hören/lesen! Vielen Dank für dein tolles Feedback – wir versuchen unser Bestes, das Magazin weiterzuführen. Es macht ja auch einfach riesigen Spaß, über Kultur zu schreiben!

    Liebe Grüße
    Patricia

  2. Hey liebe Re>flex-Redaktion,

    Ich zähle mich zu einer der GründerInnen und bin ganz baff, das das Magazin immer noch existiert, trotz stressigem BA/MA-Studium, mit regelmäßigen und guten Beiträgen! Ich bin stolz auf euch! In Erlangen und Umgebung gibt es so viel zu sehen, hören und erleben, ich finde es toll, dass ihr dieser Kulturszene beiwohnt und dem ein Sprachrohr gebt.

    Macht weiter so!
    Ganz liebe Grüße,
    Johanna

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