Neues aus dem Altersheim!

Die Altersheimbewohner auf einen Blick (c) Klaus Zinnecker

Die Altersheimbewohner auf einen Blick (c) Klaus Zinnecker

Schon mal von einem Altersheim gehört, in dem eine Kuh, ein Wolf, eine Katze und ein Spatz – allesamt sprechend – residieren? Nein? Dann kennt ihr wohl das Altersheim „Zum Sonnenschein“ nicht! Dort träumen die schon etwas altersschwachen Tiere von einer Berlinreise; sie sind schließlich die Berliner Stadtmusikanten. Wie, ihr kennt bloß die Bremer Stadtmusikanten? Na dann solltet ihr schnell auf „Weiterlesen“ klicken!

Im Rahmen des Figurentheaterfestivals 2015 spielte gestern das Theater Zitadelle im Kulturforum Fürth das Stück „Sag mal geht’s noch? Die Berliner Stadtmusikanten II“. Wie im Titel schon anklingt, war es die Fortsetzung der „Berliner Stadtmusikanten“, die beim FIGU 2013 schon für große Begeisterung gesorgt haben. Auch die zweite Runde im Altersheim kam beim Publikum verdammt gut an – der kleine Saal des Kulturforums war nicht nur so voll, dass einige Besucher sogar freiwillig Stehplätze in Kauf genommen haben sondern auch nach dem Stück gab es begeisterte Beifallsstürme bis die Hände schon vom Klatschen weh taten. Die recht einfache Kulisse wurde von Regina und Daniel Wagner mitsamt ihren tierischen Begleitern belebt, wobei beide Schauspieler sowohl je einen Pfleger als auch mindestens drei Puppen darstellten. Neben jeder Menge Wortwitz und teils zynisch-sarkastischem Humor gab es auch die ein oder andere Gesangseinlage.

Katze mit „Altersheimer“

Ist Wolfi jetzt tot oder nicht?! (c) Klaus Zinnecker

Ist Wolfi jetzt tot oder nicht?! (c) Klaus Zinnecker

Diesmal wollen die Pfleger, Gisela und Eugen, die Altersheimbewohner um ihre Wertstücke betrügen und sich ein schönes Leben machen. Unter den Wertsachen ist auch die goldene Fischdose der Katze, von der sich herausstellt, dass sie etwas weit Wertvolleres enthält als Fisch… Außerdem dreht sich alles um den blauen Diamanten, „blue hope“, der einmal dem Sonnenkönig gehört hat und vor Jahren von einem Gangstertrio aus dem Museum geraubt wurde. Zu diesem Trio gehörten die Katze und der Wolf – und auch der totgeglaubte Fuchs, der sich in „Die Berliner Stadtmusikanten II“ jedoch als sehr lebendig erweist und immer noch auf der Jagd nach dem Diamanten ist. Den Diamant hat die Katze versteckt, nicht mal der Wolf weiß, wo. Die Katze leider auch nicht. Sie hat „Altersheimer“. „Blöde Situation“, wie die Katze selbst bemerkt. Mithilfe zweier Schafe späht der Fuchs den Aufenthaltsort seiner früheren Partner aus und macht sich auf den Weg, den Diamant zu holen. Doch auch der Wolf hat noch ein Huhn mit dem Fuchs zu rupfen und zieht los, um den Fuchs zu töten. Aber die Kuh, der Spatz und die Katze sind schon zur Rettung auf dem Weg.

Die Chippendales?!
Doch als sie ankommen und den Fuchs in die Flucht schlagen, scheint es schon zu spät – der Wolf liegt reglos auf dem Boden. Vom Tod des Wolfs tief bewegt, erinnert sich die Katze an die Zeit mit dem Wolf zurück, in der sie wie Bonnie und Clyde waren. Doch dann entdeckt sie ein vergiftetes Stück Apfel im Mund des Wolfs und so kann er doch wieder zum Leben erweckt werden. Nach einigen weiteren Komplikationen planen die vier Tiere schließlich, den Diamanten, der ganz zufällig in der goldenen Fischdose gefunden wurde, zu verkaufen und von dem Geld das Altersheim zu kaufen. Dort wollen sie dann die Chippendales als neue Pfleger einstellen und ihren Lebensabend in Saus und Braus verbringen – natürlich auch mit der einen oder anderen Berlinreise!

Sabine Storch

https://www.youtube.com/watch?v=F_DlPks4ies

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