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Knallbunte Dystopie in Terry Gilliams „The Zero Theorem“ Foto: Concorde Filmverleih

Knallbunte Dystopie in Terry Gilliams „The Zero Theorem“ Foto: Concorde Filmverleih

Kurz vor Weihnachten finden wir in den Kinos in Erlangen und Fürth auffallend viele männliche und, mit Verlaub, auch ältere Protagonisten in den neuanlaufenden Filmen. So schlagen sich Stellan Skarsgård und Bruno Ganz in der norwegischen Komödie Einer nach dem Anderen mit der Drogenmafia herum, während Tommy Lee Jones im Neo-Western The Homesman die nordamerikanische Steppe durchquert. Außerdem sucht Christoph Waltz in der knallbunten und nicht minder verrückten Dystopie The Zero Theorem nach der Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.

The Zero Theorem

The Zero Theorem bildet, nach Brazil aus dem Jahr 1984 und 12 Monkeys von 1995, den Abschluss der sogenannten „Orwell-Triologie“ des britischen Kultregisseurs Terry Gilliam. Schauplatz des Films ist damit eben eine orwellsche Zukunftswelt. Dort lebt das exzentrische Computergenie Qohen Leth (Christoph Waltz) aus Angst vor menschlichem Kontakt äußerst zurückgezogen in der Ruine einer ausgebrannten Kirche. Für eine anonyme Firma arbeitet er fieberhaft da-ran, das „Zero Theorem“ zu lösen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, enthält diese mathematische Formel doch nicht weniger als die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Abgelenkt wird er zudem immer wieder von der verführerische Bainsley (Mélanie Thierry), die ihn zu virtuellem Sex überreden will, aber auch von Bob (Lucas Hedges), dem rebellischen Sohn des mysteriösen Firmenvorstands. Dahinter stecken die Machthaber der Zukunftswelt, die Leth in seiner Forschung stören und so die Lösung des größten Rätsels der Menschheit zu verhindern versuchen. Doch Leth ist fest entschlossen, seine Arbeit zu Ende zu bringen.

THE ZERO THEOREM (Concorde Filmverleih) läuft ab dem 18.12.2014 im Babylon in Fürth (Dauer ca. 107 Minuten).

Einer nach dem Anderen

Die norwegische Komödie "Einer nach dem Anderen" Foto: Neue Visionen Filmverleih

Die norwegische Komödie „Einer nach dem Anderen“ Foto: Neue Visionen Filmverleih

Die Komödie Einer nach dem Anderen (norwegischer Originaltitel: Kraftidioten) ist der siebte Spielfilm des norwegischen Regisseurs Hans Petter Moland. Hauptdarsteller ist Stellan Skarsgård, dessen Figur Nils in der verschneiten, norwegischen Provinz der verantwortungsvollen Aufgabe nachgeht, mit seinem gelben Schneepflug die Straßen von Schnee zu befreien. Dies tut er mit sol-cher Zuverlässigkeit, dass er, obwohl schwedischer Einwanderer, sogar zum Bürger des Jahres ge-wählt wird.
Als dann jedoch sein Sohn Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät Nils in einen ausschweifenden, dafür umso komischeren Drogenkrieg, in dessen Zentrum er mit viel Recht und noch mehr Anarchie für so manche Überraschung sorgt. Denn auch der Suche nach den Mördern seines Sohnes geht er mit der ihm eigenen Beharrlichkeit nach.
Dabei trifft Nils nicht nur auf den Strippenzieher der Drogenmafia, den Graf, sondern auch auf den Bandenführer Papa (Bruno Ganz Der Untergang). Als Nils dann auch noch die serbische Mafia gegen sich aufbringt, ist der Show-Down der norwegischen Unterwelt unabwendbar.

EINER NACH DEM ANDEREN läuft ab dem 18.12.2014 im Babylon in Fürth (Dauer ca. 115 Minuten).

The Homesman

Basierend auf dem Roman The Homesman – Es führt ein Weg zurück erzählt der gleichnamige Neo-Western die Geschichte der Mary Bee Cuddy, gespielt von Hilary Swank (Million Dollar Baby) und des Gesetzlosen Briggs (Tommy Lee Jones), die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wüste Nebraskas begegnen.

"The Homesman" Foto: Universum Filmverleih

„The Homesman“ Foto: Universum Filmverleih

Mary Bee Cuddy wird von einer ärmlichen Gemeinde beauftragt, drei Farmersfrauen, die aus unterschiedlichen Gründen den Verstand verloren haben, zurück in die Zivilisation im Osten zu begleiten. Gleich zu Beginn ihrer Reise trifft sie auf den Gesetzlosen Briggs, dem sie das Leben rettet und gegen Geld das Versprechen abnimmt, sie den kompletten Weg zu begleiten und zu beschützen. Auf dem entbehrungsreichen Treck gen Osten trotzen sie Stürmen und lebensgefährlichen Begegnungen mit Siedlern und Indianern und beginnen langsam, sich einander anzunähern. Obwohl Briggs Mary davon überzeugen will, dass er ein bindungsloser, schlechter Mensch ist, sprechen seine Taten eine andere Sprache.
Packend und schnörkellos erzählt Tommy Lee Jones, der neben seiner Tätigkeit als Produzent und Koautor auch Regie führte, mit The Homesman nicht nur eine eindringliche Geschichte über die dunklen Seiten des amerikanischen Traums, sondern gleichzeitig eine universelle Parabel über menschliche Grenzerfahrungen.
THE HOMESMAN (Universum Filmverleih) läuft ab dem 18.12.2014 im Manhattan-Kino in Erlangen (Dauer ca. 122 Minuten). Am Sonntag den 21.12.2014 läuft der Film in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Madeleine Speidel

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