Musikalische Musenhäppchen

Master Mint

Master Mint Foto: Sina Pietrucha

Viel Musik gab es bei der diessemestrigen Ausgabe der Musenhäppchen im E-Werk, ein ganz kleines bisschen Literatur und ein ganz kleines bisschen Theater. Kreative Kuriositäten und Experimentelles waren nicht vertreten, die von einer offenen Bühne erhoffte Vielfalt also nicht ganz so vielfältig. Trotzdem erfreute das ein oder andere Häppchen durchaus den Musen-Gaumen.

Die Kellerbühne des E-Werks ist nicht unbedingt der ideale Ort für die Musenhäppchen, musste aber als Ausweichort dienen, da das Studentenhaus am Langemarckplatz noch renoviert wird. So erfuhr erstens die (essbare) Häppchen-Tradition eine Unterbrechung, zweitens ist die Bühne, auf die heruntergeblickt wird, nicht der beste Ausgangspunkt für noch nicht allzu erprobte Künstler und die kneipenartige Atmosphäre der Kellerbühne verführt dazu, nicht immer ganz genau zuzuhören.

So hatten leisere Darbietungen wie Die Schaffenskrise Probleme, volle Aufmerksamkeit zu erlangen, gaben sich aber selbstbewusst: „Begebt euch einfach mal fünf Minuten hier zu mir auf die Bühne und es wird sich lohnen.“ Die beiden Jungs des Fürther Autorenduos lasen jeweils eine Kurzgeschichte, die genaues Zuhören erforderte und zum Nachdenken anregen sollte.

Lauter und amüsant wurde es dagegen mit der Studiobühne: Eine kurze Szene aus Tod und Ich, das am 6.12. Premiere feiert, versprach viel Spaß mit einem etwas schrulligen Stück voller Bizarrerien.

Judith Berner und Ines Spindler  Foto: Sina Pietrucha

Judith Berner und Ines Spindler
Foto: Sina Pietrucha

Unter den restlichen Beiträgen, die allesamt musikalische waren, überzeugten vor allem zwei Darbietungen, und zwar aus vollkommen verschiedenen Bereichen. Da wären zum einen Master Mint: eine junge, sechsköpfige Band, die nach Eigenaussage „bleed folk from the heart of Franconia“ produziert. Die Mitglieder hatten nicht nur sichtlich Spaß am Auftritt, sondern lieferten gelungene Harmonien „in verträumt frechem Stil“. Zum anderen berührten im Anschluss Sängerin Ines Spindler und Judith Berner am Klavier mit Klassischem. So stiegen sie, für den nicht ganz so abrupten Übergang und zur vorsichtigen Hinführung an die Klassik, mit dem Musical-Song I feel pretty aus der West Side Story ein, es folgten Mozart und Puccini.

Folk – Musical – Klassik also. Zumindest in dieser Abfolge Stil-Durcheinander vom Feinsten und von jedem ein Häppchen.

Vera Podskalsky

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