Komponierte Bilder: Institut der Träume

Jiří Kolář, Die Sonne des Malers, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

Jiří Kolář, Die Sonne des Malers, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

 

Der tschechische Künstler Jiří Kolář wäre am 24. September diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Anlass genug, dem Publikum eine neue Sammlung „Institut der Träume“ zu präsentieren, entschied das Kuratorium des Neuen Museums Nürnberg. Im Mittelpunkt der Ausstellung werden die 31 neu erworbenen, frühen Collagen des Künstlers aus den Jahren 1958 bis 1963 stehen.

Kolář war ein Grenzgänger zwischen Literatur und bildgebender Kunst, der weltweit sein Publikum zu verzaubern wusste.

 

 

Er suchte nach Möglichkeiten, um Worte in Bewegung zu bringen. Sein Ziel war es, „Gedichte ohne Worte“ zu schreiben.  Dabei nutzte er die Vielfältigkeit der Kunstrichtungen. Er war Autodidakt und Experte zugleich. Seine Arbeiten „Prometheus Leber“, „Gedichte der Stille“ und „Kafkas Prag“ sind ebenso wie der „Baudelaire-Zyklus“ weltweit bekannte Werke.

Das Neue Museum berichtet: „Nürnberg besitzt seit den Tagen Dietrich Mahlows (Anmerkung der Redaktion: Gründungsdirektor der Kunsthalle Nürnberg und Initiator des Aufbaus der Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst) viele wichtige Werke des tschechischen Künstlers. Dank der Unterstützung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung konnte dieses bedeutende Ensemble nun durch den Erwerb des Collagen-Konvoluts aus Privatbesitz aufs Schönste abgerundet werden.“

Jiří Kolář, Rasierklingengedicht, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

Jiří Kolář, Rasierklingengedicht, 1961, Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

Kolář war ein äußerst aktiver Schaffender. Selbst der erste Schlaganfall 1970 hielt ihn nicht davon ab, die Collagentechniken zu entwickeln. Seine Werke sind sehr vielfältig und zeigen Einflüsse von Kubismus, Dadaismus und Surrealismus. Kolář‘s spannende Biographie, seine Reisen, die geschichtlichen Prozesse in Europa lassen seine Werke zu mehr als einem nur zu betrachtenden Kunstobjekt werden. Es sind Zeitzeugen. Aufgezeichnet von einem Künstler mit detaillierter Beobachtungsgabe und psychologischem Feingefühl.

Und es sind auch Gedichte. Gedichte ohne Worte.

  Uta Hoess

 

Die Eröffnung der Sammlungspräsentation findet am Mittwoch, dem 24. September 2014, um 18.00 Uhr statt. Die Sammlung wird bis zum 05. April 2015 dem Publikum zugänglich sein.
Ort: Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design. Der Eingang liegt am Klarissenplatz in Nürnberg.
Eintrittspreise: Ausstellung (inkl. Sammlung) 6 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und  Jugendliche unter 18 Jahren  sind frei.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10-18 Uhr, Donnerstag: 10-20 Uhr,  Montag geschlossen.

 

Für mehr Informationen siehe auch: http://www.nmn.de

 

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