Das Neujahrsgeplänkel ist vorbei, der Alltag ist wieder eingekehrt und was bietet das Kino dazu? Grenzsituation, Konflikte, Kritik. Und zwar durchaus sehenswert.
All is lost
Robert Redford allein auf seinem havarierten Schiff irgendwo im Nichts ohne Kommunikations- und Navigationsgeräte. Er kämpft gegen das Meer, gegen Hitze und Hunger und versucht verzweifelt, irgendwie gerettet zu werden. Das ist die ganze Story und Robert Redford das ganze Personeninventar. Aber vielleicht gerade deswegen und wegen der beeindruckenden schauspielerischen Leistung Redfords sehenswert.
All is lost erscheint im Filmverleih Square One Entertainment und läuft ab 9. Januar im Manhattan-Kino in Erlangen.
Dancing in Jaffa
Völkerverständigung durch Tanz? Klingt zunächst ein wenig weltfremd, Tanz-Legende Pierre Dulaine glaubt aber daran. Er lässt in Jaffa/Tel Aviv palästinensische und jüdische Kinder zusammen tanzen – mit beeindruckenden Ergebnissen. Emotionaler Dokumentarfilm, der Grenzüberwindung der anderen Art zeigt.
Dancing in Jaffa erscheint im Filmverleih MFA und läuft ab dem 9. Januar im Casablanca in Nürnberg.
The Act of Killing
Irgendwie absurd klingt es, dem Anführer einer Todesschwadron vorzuschlagen, seine Taten in einem Film nachzustellen. Anwar Congo ist ein solcher Anführer. Er gründete 1965 im Zuge der Hetzjagd auf angebliche Kommunisten und aus China stammende Indonesier eine paramilitärische Vereinigung und brüstet sich damit, in seiner Heimatstadt Medan eigenhändig hunderte Menschen ermordet zu haben. Und Regisseur Joshua Oppenheimer hat ihm ebendiesen Vorschlag gemacht, diesen Film gedreht und dokumentiert, wie die Reise in die Vergangenheit für Anwar und seine Kameraden doch anders endet als erwartet.
The Act of Killing erscheint im Filmverleih Neue Visionen und läuft vom 12. bis 15. Januar im Manhattan-Kino in Erlangen.
Vera Podskalsky