Alle Jahre wieder

 

IMG_1468Wer erinnert sich nicht daran? Am 24. Dezember scheint die Zeit bis zur Bescherung ewig zu dauern. Neugierig schaut man durch das Schlüsselloch. Vielleicht ist das Christkind ja schon gekommen. Vielleicht erhascht man einen Blick auf die Geschenke. Mit jeder Minute – ob in der Kirche, beim Winterspaziergang oder beim Essen – wird die Aufregung größer.

Dann endlich ist es so weit: Ein Glöckchen klingelt, die Türen sind wie von Zauberhand aufgeschlossen, die Kerzen am Tannenbaum leuchten mit den Kinderaugen um die Wette. Die Stille wird von Weihnachtsliedern ausgefüllt: „Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit.“ Es duftet nach Tannennadeln, Glühwein und Lebkuchen.

Das ist das Happy End einer Geschichte, die sich jedes Jahr wiederholt. Sie beginnt mit dem Advent, der Vorbereitung auf Weihnachten, dem Entzünden der Adventskerzen. Doch mit der Vorfreude auf das Fest nimmt meist auch der Stress zu. Denn Jahr für Jahr bereiten wir alles so vor, wie wir es in Erinnerung haben: Was wäre Weihnachten ohne Tannenbaum, Geschenke und Plätzchen? Das gehört zu unserer alljährlichen Geschichte dazu. Den Stress, der dadurch entsteht, nehmen wir wieder in Kauf. An Weihnachten soll schließlich alles perfekt sein. IMG_1472

Der Heiligabend kommt dann oft schneller, als man denkt. Aber wo ist die Weihnachtsstimmung, wo ist das Happy End, an das wir uns erinnern? Bei all den Vorbereitungen, die unbedingt gemacht werden „müssen“, vergessen wir schnell, was das Schönste an Weihnachten ist. Es ist nichts, das man sich mit Geld kaufen kann. Scrooge in Charles Dickens‘ A Christmas Carol lernt dies erst im Alter: Die reichsten Menschen können die ärmsten sein, wenn sie nicht lieben und geliebt werden. Wie traurig wäre der Heiligabend, wenn man einsam wäre? Erst durch Menschen, die uns wichtig sind, bekommt Weihnachten seine Bedeutung. Erst durch sie wird unsere persönliche Weihnachtsgeschichte vollständig. Weder der Tannenbaum noch der Gänsebraten machen den Kern von Weihnachten aus. Es kommt auch nicht auf den materiellen Wert der Geschenke an. Das Kostbarste, das wir verschenken können, ist unsichtbar. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schreibt Antoine de Saint-Exupéry. Liebe und Zeit sind Geschenke von unschätzbarem Wert. Am Heiligen Abend kann man gar nicht genug davon verschenken. Das Happy End kommt dann von ganz alleine. Und die Erinnerung daran bleibt ein Leben lang.

 

Das re>flex-Team wünscht euch frohe Weihnachten und Geschenke, die von Herzen kommen!

Patricia Achter

 

 

 

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