Er war ein Gigant unter den Intellektuellen – Václav Havel, der 1936 in Prag geborene Schriftsteller, Publizist und Menschenrechtsaktivist, ein Regimekritiker des Sowjetsystems, der für einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz stand und nach der Implosion der Sowjetunion und der Auflösung des Ostblocks, 1993-2003 Präsident der Tschechischen Republik war. Zu Ehren seines zweiten Todestages – er starb am 18. Dezember 2011 – zeigt KUNST UND DRAMA – das Institut für theatralische Formen am 17. Dezember 2013 in der Kofferfabrik in Fürth einmalig seine Vanek Trilogie.
Bei der Vanek Trilogie handelt es sich um drei satirische Miniaturstücke aus der Epoche der sozialistischen Diktatur, die in Zeiten von Abhörskandalen und Datenspionage höchst aktuell sind und zum Lachen und Umdenken einladen. Die Trilogie besteht aus den autobiografischen Einaktern Audienz, Vernissage und Protest, die KUNST UND DRAMA als geschlossenen Theaterabend aufführt. Ferdinand Vanek, die Hauptfigur der drei Dramen, stößt in jedem Stück mit Menschen zusammen, denen brave Anpassung zur Norm geworden ist, eine offensichtlich sehr zeitlose Lebensweise. Die drei satirischen Episoden aus dem Leben Ferdinand Vaneks – dem stillen, aber unermüdlichen Kämpfer gegen Bespitzelung und Unterdrückung, staatliche Willkür und Repression, aber auch Duckmäuserei, mangelnde Zivilcourage und Anpassung – scheinen inhaltliche Parallelen mit den Werken von Franz Kafka und Samuel Beckett aufzuweisen.
Dieses vom Kulturreferat Nürnberg geförderte Projekt, steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Deutschen Städtetages, Dr. Ulrich Maly und Martina Mittenhuber vom Menschenrechtsbüro Nürnberg. Es spielen Gerald Arp, Heinrich Filsner, Andrea Burger, Alex Werner und Roland Eugen Beiküfner mit; Regie führt Friederike Pöhlmann-Grießinger.
Die Vanek Trilogie wird am 17. Dezember 2013 in der Kofferfabrik, Lange Straße 81, 90762 Fürth, einmalig von KUNST UND DRAMA – Institut für theatralische Formen aufgeführt. Der Eintrittspreis beträgt 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). Eintrittskarten und weitere Informationen gibt es unter: http://kofferfabrik.cc/theater/theater.html.
Philip J. Dingeldey