Kleine Unendlichkeiten

Green_24009_MR1.inddKann ein Buch lustig sein, in dem es um krebskranke Jugendliche geht? Ist das nicht furchtbar deprimierend? Nein, irgendwie nicht. Gleichzeitig handelt es sich bei „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green auch nicht um so ein Buch, in dem die Unheilbaren ihr Leben in vollen Zügen auf Teufel komm raus genießen und damit diejenigen beschämen, die nicht krank sind und dennoch wütend.

Natürlich ist Hazel Grace wütend. Und sie ist genervt von ihrer Mutter, die will, dass sie sich unter die normalen Jugendlichen mischt und Freunde findet. Und die, seit die Diagnose kam, nur noch für ihre Tochter zu leben scheint. Und Hazel ist genervt von ihrem von der Chemo aufgedunsenen Gesicht und von der Sauerstoffflasche, die sie immer hinter sich her ziehen muss. Aber als sie in der Selbsthilfegruppe auf den intelligenten, schlagfertigen Augustus Waters trifft, fühlt sie plötzlich noch etwas Neues. Sie sehen sich zusammen Filme an, sie reden über Musik und Literatur, sie liebäugeln mit einer Reise nach Amsterdam und verlieben sich….

Und diese zwei, die den Takt auf den Seiten des Buches angeben, sind einem auf Garantie bis zum Ende der Geschichte so sehr ans Herz gewachsen, dass man sich wünscht, ein wenig von ihrer Lässigkeit abzubekommen. Witzige Dialoge, ein super schönes Jugendbuch mit umwerfenden Charakteren und ganz nebenbei seit „Die Dame in Rosa“ eines der sensibelsten Bücher über das Thema Krebs.

Paula Linke

Hardcover, 285 Seiten
Aus dem Englischen übersetzt von Sophie Zeitz
Carl Hanser Verlag
16,90 Euro
ISBN: 978-3-446-24009-4
 
 Hörbuch, 5 CDs
gelesen von Anna Maria Mühe
Silberfisch
19,99 Euro
ISBN: 3-86742-697-X

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.