Abenteuersuche in Portugal vs. Revolution ’89 in Chile: Morgen läuft an…

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Ab Donnerstag (7.3.) läuft in den Manhattan-Kinos „No!“ und in den Lamm-Lichtspielen  die Romanverfilmung „Nachtzug nach Lissabon„. Beide Filme sind Grund genug, um mal wieder ins Kino zu gehen! Nicht vergessen: Studententag (5 Euro) ist montags im Manhattan und donnerstags im Lamm, Kino-Tag (6 Euro) ist am Mittwoch.

no-kinoplakat„No!“ – ein Film von Pablo Larrain, ua. mit Gael Garcia Bernal, Alfredo Castro, Luis Gnecco

Hier kommt ein Film, der uns aus den Socken hauen wird! Warum? Weil er vor Witz sprüht, vor Sarkasmus, Intelligenz und Charme. Gael Garcia Bernal ist ein international gefeierter mexikanischer Schauspieler. Wir kennen ihn aus „Science of Sleep – Anleitung zum Träumen“ (2006), „Die Reise des jungen Che“ (2004), „Babel“, „Die Stadt der Blinden“ und aus seinem großen Startprojekt „Amores perros“  (2000). Als letztes sahen wir ihn als leidenschaftlichen Koch, der in „Briefe an Julia“ auf seiner Hochzeitsreise über dem Kochen seine Braut vergisst. Jetzt wird er als scharfsinniger, brillanter Werbefachmann René Saavedra gebeten, während der Wahl ’89 in Chile eine Gegenkampagne zu Diktator Pinochet zu leiten. Er, der bisher eher mit Erfrsichungsgetränken, als mit Politik zu tun hatte, macht sich ans Werk und schafft eine spritzige und farbenfrohe „No!- Kampagne“, die die Bevölkerung tatsächlich überzeugen könnte. Anfangs wird seine Arbeit noch belächelt, aus einigen Ecken kommen erste finstere Sprüche. Doch erst nach und nach realisiert René, mit wem er sich sich da tatsächlich angelegt hat. Der Film spielt mit den neuen und den alten Aufnahmen. Kino-Zeit nennt „No!“ eine „[…] wunderbar entschleunigte Satire“. Er gewinnt seinen Charme aber vor allem aus dem Mix aus Satire, Zorn, leichtem Spott,Spannung, Zurückhaltung und Intensität. Ein Muss!

Nachtzug nach Lissabon – ein Film von Billie August, u.a. mit Martina Gedeck, Jeremy Irons, Bruno Ganz, Charlotte Rampling,…

Im Buch wie im Film geht es um einen älteren Mann – Raimund Gregorius – , der durch  die kurze Begegnung mit einer jungen Portugiesin neues Interesse für eine Sprache und ein Land entwickelt und alles stehen und liegen lässt, um diesem Impuls zu folgen. Er fährt nach Lissabon, um den Spuren eines Arztes und Philosphen zu folgen, dessen Buch er zufällig entdeckt hat. Dort macht er sich auf die Suche nach verbliebenen Verwandten und Bekannten des Autors und deckt durch deren Erzählungen nach und nach eine tragische Lebens-und Liebesgeschichte während des Salazar-Regimes auf.

Der Oscar-prämierte Billie August führt bei einem internationalen Ensemble Regie, das sich sehen lässt, und versteht es, laut der Kritiken, die beiden Handlungsstränge – den des Arztes und den des alten Sprachlehrers aus Bern – geschickt zu verknüpfen. Daraus entstand ein „warmherziges Drama“, das sich für seine Figuren und deren Geschichten viel Zeit nimmt.

Paula Linke

Das  „Morgen läuft an…“ von letzter Woche findet ihr hier und das „Morgen läuft an…“ von folgender Woche hier.

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